Stehende Ovationen für den neuen TuS – Verdientes 27:21 gegen stark eingeschätztes Nordhorn-Lingen

Schon wieder Tabellenführer für mindestens eine Nacht ist der TuS N-Lübbecke erneut nach dem Freitagabend – ganz so wie vor einer Woche. Die Haaß-Schützlinge landeten einen mehr als verdienten, wenn auch etwas zu hoch ausgefallenen Sieg über die stark eingeschätzte Mannschaft der HSG Nordhorn-Lingen. Der 27:21 (14:12)-Erfolg war das Ergebnis eines erneut gut dirigierenden Fynn Hangstein (6 Treffer) und eines wieder sehr gut haltenden Leon Grabenstein (13 Paraden). Aber nicht nur die Neuen müssen herausgehoben werden. Jó Gerrit Genz (5 Tore) spielte fast durch und gut – trotz Schwächung durch eine Erkältung. Die Jungs vom Wiehen hatten neben Dominik Ebner auch noch kurzfristig auf Yannick Dräger verzichten müssen, der im Abschlusstraining umgeknickt war. Die 1.212 Zuschauer in der MERKUR Arena dankten den Jungs ihren sehr gelungenen Auftritt mit stehenden Ovationen. Die nächste Bewährungsprobe steht am Samstag, 16. September, an. Dann tritt der TuS N-Lübbecke um 19.30 Uhr beim TV Hüttenberg an.     

Erst beim 6:5 (12. Minute) hatte der TuS erstmals an diesem Abend in Führung gelegen. Tin Kontrec verwertete einen Klasse-Assist von Fynn Hangstein.  Jó Gerrit Genz traf im Überzahlspiel zum 7:6 (13.). Fortan gab man den Vorsprung nur beim 7:7 und 8:8 nochmals jeweils kurz ab. Fynn Hangstein gab nicht nur gute Abweisungen an die Kameraden, sondern netzte auch selbst ein. So beim 9:8 (21.) mit Fallwurf und Aufsetzer und in der 2. Welle beim 10:8 (22.).    

Im zweiten Durchgang hatten die Gäste beim 14:14 letztmals einen Gleichstand geschafft. Der 4:0-Lauf zwischen dem 20:17 (47.) und 24:17 (51.) kennzeichnete den Weg bereits zu einer Vorentscheidung. Fynn Hangstein traf im Nachwurf (48.), Tom Skroblien (eingelaufen Richtung Kreis-Mitte, 49.), Fynn Hangstein im Tempogegenstoß (50.) und Jó Gerrit Genz (51.) – das waren die Markensteine. In der verbliebenen Zeit spielte der TuS seine Angriffe sehr lang und geduldig, was zusätzlich Zeit von der Uhr nahm. „Oh, wie ist das schön!“ – befand da längst die begeisterte MERKUR Arena.

TuS-Rückraumspieler und Neuzugang Fynn Hangstein hatte „60 Minuten Kampfspiel“ gesehen, mit „zwei starken Abwehrreihen“. Gut sei es gelungen, „im Angriff oft sehr geduldig“ vorgegangen zu sein. Zudem sei vornherein das Ziel gewesen, nicht ständig in direkte Zweikämpfe zu gehen, sondern den Ball viel fliegen zu lassen, viele Wurfsituationen zu schaffen. Der zweiten Sieg im zweiten Spiel, das tue „schon mal richtig gut“. Aber schon die nächste Aufgabe habe es wieder in sich, „in Hüttenberg, das oft mit offensiver Abwehr agiert“. 

TuS N-Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann meinte nach dem Schlusspfiff, es sei das erwartet schwere Spiel geworden. Negative Vorzeichen seien mit der kurzfristigen Verletzung von Yannick Dräger noch dazugekommen. „Ein Sonderlob bekommt Jó Gerrit Genz!“ Der habe sich trotz gesundheitlicher Schwächung ganz in den Dienst der Mannschaft gestellt. Und auch die vier verwandelten Siebenmeter von Tom Skroblien sollten erwähnt werden. Angesprochen dazu, wie sehr gut schon die Neuzugänge Hangstein und Grabenstein performten, sprach der Sportliche Leiter davon, „dass diese zwei Spieler möglicherweise die sind, die uns noch gefehlt haben“. Aber immer noch gebe es auch noch Luft nach oben. So sei man in den ersten 10 Minuten noch zu sehr von der HSG-Abwehr beindruckt gewesen. Und auch das Überzahlspiel könne noch besser werden. „Aber insgesamt: topp!“

Stimmen zum Spiel:

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Ich bin sehr zufrieden. Ich freue mich für die Jungs, dass sie diesmal gegen Nordhorn gewonnen haben. Zumal nach unserer Heimniederlage in der vergangenen Saison und auch im Testspiel während der Saisonvorbereitung. Wir haben heute Abend zwei starke Abwehrreihen gesehen, Nordhorns Defensive war wie erwartet robust und kompakt. Wir haben darüber aber die Ruhe behalten, das war ganz wichtig. Wir haben auf unsere Chancen oft geduldig gewartet und konnten dann Nadelstiche setzen. Das gab uns Sicherheit.“

Daniel Kubes (HSG Nordhorn-Lingen): „Das Spiel verlief ausgeglichener als es das Resultat verdeutlichen mag. Trotzdem war der Lübbecker Sieg verdient. Der TuS hat sehr clever agiert, wir dagegen hatten in der 2. Halbzeit zu wenig Effektivität. Fynn Hangstein hat für seine Lübbecker Mitspieler viel Sicherheit ausgestrahlt, so kamen sie seltener in Stresssituationen. Knackpunkte in entscheidenden Spielphasen sind meist für den TuS ausgegangen.“   

Statistik

TuS N-Lübbecke: Katsigiannis, Grabenstein (13 P.); Genz (5), ten Velde, Günther, Hangstein (6), Petreikis, Kontrec (2), Mrakovcic, Weßeling (1), Nissen (3), Skroblien (5/4), Kloor, Süsser (1), Wieling (4).

HSG Nordhorn-Lingen: Buhrmester (14 P.), Budalic; Ritterbach (1), Stricker, Lux (3/3), Marschall (2), Terwolbeck (1), de Boer, Lügering, Firnhaber (2), Seidel (2), Simovic (2), Feld, Wasielewski (3), Pöhle (2), Kalafut (3).

Siebenmeter: 3/3 – 3/3

Zeitstrafen: Nissen (8.), Süsser (29.) – de Boer (11.), Simovic (23.), Marschall (29.), Kalafut (34.) , Pöhle (42.)

Disqualifikation: Wasielewski (44.)

Schiedsrichter: Christian und Fabian vom Dorff

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