Starke Steigerung bringt dem TuS das 27:26-Happy End gegen Schwartau und den 2. Tabellenrang!

Eisenach hatte schon am Freitag in Essen verloren, der Weg schien dadurch wohl geebnet für den Sprung auf Rang 2 für den TuS N-Lübbecke. Doch diese Wegstrecke bis zum 27:26-Sieg wurde für die Haaß-Schützlinge am Samstagabend nicht allein äußerst steinig, sondern sie waren bei Halbzeit – um im Bild zu bleiben – gar gefährlich vom Weg abgekommen. Das 14:18 war der verdiente Rückstand nach 30 Minuten für den TuS, weil die Gäste vom VfL Lübeck-Schwartau bis dahin befleißigten, was doch im Grunde der TuS hatte zeigen wollen. Mut, Selbstvertrauen, Schnelligkeit und Raffinesse. In der 1. Halbzeit beim VfL auszumachen, in den zweiten 30 Minuten aber dann bei N-Lübbecke. So leicht lässt sich die zum Ende hin höchst spannende Partie beschreiben. Nachdem TuS-Linksaußen Tom Skroblien zum 22:22 (45. Minute) getroffen hatte – es war der erste Gleichstand nach dem 5:5 (Dräger, 13.), kamen die Gäste nie mehr in Führung. Als zwischen der 34. bis zur 41. Spielminute Lübeck-Schwartau Torflaute meldete, begann das Spiel zu kippen. Mit der nun wieder stark zupackenden Abwehr, kamen erst die Kampfkraft, dann Selbstvertrauen und Spielfreude zurück ins Spiel der Rothemden. Und wie im Märchen, so gab es auch hier nach anfänglichen Irrungen und Wirrungen ein Happy End! Der Beginn in die Englische Woche ist also geglückt, trotz Stotterstart in Halbzeit Eins. Die nächste Partie – und wieder zuhause ist schon in 4 Tagen! In der MERKUR Arena – diesmal war sie mit 1.646 Zuschauern besonders gut besucht – empfängt der TuS N-Lübbecke am Mittwochabend, 22. März, 19.30 Uhr, den TV Hüttenberg.

Recht früh deutete sich bereits an, dass das an diesem Samstagabend eher kein Spaziergang für den TuS-N werden dürfte. Beim 2:1 (7., verwandelter Siebener von Tom Skroblien) lagen die Lübbecker für lange Zeit das letzte Mal in Front. Die Gäste waren in ihren Angriffsaktionen viel flotter auf den Beinen und gefielen auch mit ihrem sehr wachen Deckungsverhalten. So blieb fast das einzige Positive beim TuS in der 1. Halbzeit, dass er den Rückstand nicht extrem hoch ausfallen ließ. Vor allem auf der Torwartposition (9:1 Paraden für Lübecks Keeper Dennis Klockmann) und aus dem Rückraum hatte der Gast bis dahin die Nase ganz deutlich vorn. Mex Raguse und Max Horner gelangen da noch Treffer (fast) ohne Gegenwehr.  

Eine Schlüsselszene des zweiten Durchgangs: Als Dominik Ebner das 26:24 in der 51. Minute erzielt hat und Lübeck-Schwartau aufs noch verwaiste TuS-Gehäuse wirft, aber Havard Asheim im Stile eines Fußball-Torwarts pariert, das kleine Leder noch über und um die eigene Torlatte bringt. Da war bereits die Hölle los in der Merkur Arena, machte das hiesige Publikum klasse Lärm. Spannend blieb es bis zum Schluss. So schwächte Schwartaus Bruhn zum 27:26 (59.) ab, das Petreikis-Tor zum 27:25 war grad erst passiert. Nach Auszeit und Ballbesitz brachte N-Lübbecke den Vorsprung in den letzten 40 Sekunden schließlich sehr clever über die Zeit! 

TuS-Kreisläufer und Abwehr-Ass Yannick Dräger bemängelte bei sich und den Defensiv-Kollegen, dass wir „zunächst viel zu passiv waren“. Aber der Sieg sei am Ende so in Ordnung gewesen, „nach solch einer erheblichen Leistungssteigerung“. Auch im „1 gegen 1“ habe man sich später in der Abwehr sehr verbessert gezeigt. Lübbeckes Rückraum-Rechter Dominik Ebner, mit 7 Treffern, davon 5 im zweiten Durchgang, bester TuS-Werfer gegen Lübeck-Schwartau, stellte heraus, dass nicht allein die Steigerung vorn noch auf die Siegerstraße geführt habe. „Toll auch, dass wir hinten nach dem Wechsel nur noch 8 Gegentore bekommen“.  

TuS N-Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann meinte nach der spannenden Partie mit dem TuS-Aufschwung im zweiten Durchgang, dass „ich nach diesem Verlauf natürlich glücklich bin, auch wenn es unter dem Strich eher ein schwächeres Spiel von uns gewesen ist“. In der 1. Halbzeit hätten noch „Aggressivität und Emotionalität gefehlt“. Die „tolle Kulisse“ sei an diesem Abend auch ganz besonders wichtig gewesen. Am Mittwoch gegen Hüttenberg wolle man „einen weiteren wichtigen Schritt“ gehen.    

Stimmen zum Spiel:

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „In den ersten 30 Minuten spielt der Gegner sehr, sehr gut, äußerst effektiv. Wir agieren in der Deckung schlecht, lassen Mex Raguse zu nah herankommen. Klar war bei Halbzeit, wir müssen was ändern. In Überzahl gelingen uns dann wichtige Ballgewinne und die Unterstützung durch unser Publikum – Danke dafür! – gibt uns einen weiteren Schub. Wir sind wieder drin im Match, alle tragen dazu bei, besonders aber auch Dominik Ebner und Benas Petreikis. Im Moment ist es schön, auf Rang 2 zu stehen. Aber das heißt für die Endabrechnung noch lange nichts.“

David Röhrig (VfL Lübeck-Schwartau): „In der 1. Halbzeit sind wir nah an der Perfektion. Uns passieren keine technischen Fehler und haben eine fast hundertprozentige Trefferquote. In der 2. Hälfte können wir bei Überzahlspiel auf 5 Tore Vorsprung kommen. Nach und nach wird die Verunsicherung bei uns dann aber größer. Und wir verlieren das Spiel dann ja auch nicht gegen irgendwen…“  

Statistik:

TuS N-Lübbecke: Asheim (4 P.); Klama; Genz (3), Holzhacker, Gernus, Ebner (7), Petreikis (2), Strosack (4), Dräger (1), Kontrec, Mrakovcic (3), Nissen (1), Vésteinsson Östenberg, Petrovsky, Skroblien (6/5).

VfL Lübeck-Schwartau: Klockmann (9 P.), Conrad (2/1 P.); Weiß (1), Raguse (8), Hagedorn, Löfström, Patzel (1), Waschul, Ciudad Benitez (3), Schrader (1), Kretschmer, Wolf, Horner (8), Speckmann (2/1), Bruhn (1), Cohen (1).

Siebenmeter: 5/6 – Skroblien an Conrad (55.) – 1/1

Zeitstrafen: Nissen (30.), Genz (49.) – Schrader (2.), Weiß (8.), Raguse (31.)

Schiedsrichter: Paulo Ribeiro und Pawel Fratczak

Zuschauer: 1.646 in der MERKUR Arena

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