Spielfreude, Beweglichkeit, Erfolg: Der TuS beim 33:21 über Rimpar

„Kannste nix von sagen…“ gilt in Ostwestfalen als ganz großes Kompliment. Doch diese Art von Lob ist diesmal dann doch zu wenig. Dieser TuS N-Lübbecke machte am Freitagabend gegen die DJK Rimpar Wölfe ganz einfach riesig Spaß und gewann völlig verdient, trat super souverän auf und spielte seinen Gegner sehr überzeugend mit 33:21 (16:10) an die Wand. So darf es gerne weiter gehen. „Kurz genießen“ dürfe man diesen Kantersieg schon, so TuS-Trainer Emir Kurtagic, doch es gehe anspruchsvoll weiter, schon am Mittwochabend in Ferndorf. Die beste Saisonleistung der Nettelstedter machte der Coach „jedenfalls in der Defensive“ aus. Die Lübbecker Deckung war unglaublich beweglich, für einen Lehrfilm geeignet. So fielen vorne die Treffer wie reife Früchte, nicht selten im direkten oder erweiterten Tempogegenstoß. Der TuS N-Lübbecke hat mit diesem Heimsieg sein Konto auf nun schon 22:8 Punkte geschraubt. Klasse! Mit viel Spielfreude erfolgreich!

 

Der TuS leistete sich gleich zu Beginn zwei Fehlwürfe und beim 0:1 (2.) und 1:2 (6.) auch zwei Rückstände. Doch damit hatte es sich auch schon mit negativen News an diesem Abend für Nettelstedt-Lübbecke, das ab dem 5:4 in der 13. Minute (Tom Skroblien) ständig in Führung lag. Nach einer schönen Kombination in der „3. Welle“ stockte Dominik Ebner zum 6:4 auf (14.). Mit toller Körpertäuschung ins kurze Eck schaffte Benas Petreikis das 8:6 (17.). So knapp wie beim 8:7 (18., Rimpar-Torschütze Kaufmann) wurde es dann nie mehr an diesem Freitagabend.

Als ganz wichtig für den weiteren Spielverlauf erwies sich die Phase zwischen der 21. und der 24. Minute, nachdem zuvor noch Tom Skroblien einen seiner fünf Siebenmeter zum 9:7 (18.) verwandelt hatte. Denn obwohl stets in Unterzahl, zog der TuS nun auf 12:7 davon. Die Torschützen waren Leos Petrovsky (21.), Peter Strosack (noch zusätzlich angetäuscht während des Sprungwurfs, 22.) und wieder Petrovsky (diesmal per Tempogegenstoß). Und erneut Leos war es, der drei Sekunden vor der Pausensirene das 16:10 markierte. Dabei lässt sich festhalten, dass das Knacken von Rimpars Deckung dem TuS erst mit der Zeit gelang. In Sekundenschnelle konnten die Unterfranken geschickt aus der offensiven 6:0-Variante in die 4:2- oder gar 3:3-Abwehr wechseln. Doch der TuS war dann immer häufiger abgeklärter oder ganz einfach schneller.

Der 6-Tore-Vorsprung wurde von den Hausherren im zweiten Durchgang noch bis auf 9 Treffer ausgebaut. Lübbecke bestimmte nun eindeutig das Geschehen und landete einen „Heimsieg ohne Zittern“. Die TuS-Anhänger an den Bildschirmen durften sich beruhigt zurücklehnen und der TuS-Coach vor Ort fast der ganzen „zweiten Reihe“ wertvolle Spielanteile verschaffen; mit Florian Baumgärtner – erstmals überhaupt in einem Punktspiel in dieser Saison – sowie Marvin Mundus, Jan-Eric Speckmann und Marek Nissen.

Erwähnenswerte Treffer der Kurtagic-Schützlinge im zweiten Durchgang wohl das 17:11 von Peter Strosack aus seiner Rechtsaußenposition, weil dem eine schöne Kombination über viele Stationen vorausgegangen war. Marko Bagaric kam zu einem Treffer in der „2. Welle“, das war das 19:12 (34.). Dem Tempogegenstoß-Treffer von Tom Skroblien zum 24:16 (42.) war eine schulmäßige Abwehr durch einen Block des TuS vorausgegangen. Förmlich in den Winkel „gelegt“, das schaffte Dominik Ebner beim 26:17 (47.). Beim Stand von bereits 33:21 warf Jan-Erick Speckmann ins Rimparer Tor, aber die Schiedsrichter befanden, die Schlusssirene sei bereits vorher ertönt. Doch das war an diesem rundum schönen TuS-Abend nun wirklich zu verkraften!

 

Stimmen zum Spiel:

Emir Kurtagic (TuS N-Lübbecke): „Das war heute Abend ein sehr guter Start ins Jahr 2021 nach langer Pause für uns. Wir empfanden vorher etwas Druck, die Jungs haben das aber sehr souverän gelöst. Viel besser geht es kaum. Jedenfalls in der Defensive war das heute unsere beste Saisonleistung. Wir haben recht bald im Spiel eine sehr gute Phase, wo wir uns die Sicherheit holen. Kompliment für meine Mannschaft! Es gelang uns auch, dass Rimpar nie so recht einen Zugang in sein Angriffsspiel fand. Nur in der Anfangsphase agierten wir manchmal noch zu statisch, haben dann aber bald den Schlüssel für diese Partie gefunden.“

Ceven Klatt (DJK Rimpar Wölfe): „Der Nettelstedter Sieg geht auch in dieser Höhe vollauf in Ordnung! Wir finden recht gut ins Spiel, nach einer Viertelstunde steht es 7:6. Doch bei Überzahl verlieren wir Bälle und der TuS zieht auf fünf Tore Vorsprung davon. Unser Rückzugsverhalten ist nicht gut, heute Abend auch die Abwehr nicht. Uns fehlt die Aggressivität und zu oft auch die Bereitschaft. Lübbecke dagegen zeigt ein sehr gutes Tempospiel, agiert sehr diszipliniert und leistet sich kaum Fehler. Dass wir gleich 33 Gegentreffer kassieren, passiert uns selten, verdeutlicht aber auch die heutige Klasse von Nettelstedt.“

Statistik

TuS N-Lübbecke: Rezar (7 P.), Jepsen; Becvar, Heiny, Baumgärtner, Ebner (3), Petreikis (5), Bagaric (1), Strosack (6), Mundus (1), Dräger (2), Spohn (1), Nissen, Speckmann, Petrovsky (4), Skroblien (10/5).

DJK Rimpar Wölfe: Mallwitz (4 P.), Wiesner (2 P.); Schömig (5), Karle (2), Neagu, Schmidt (2), Kaufmann (2), Wirtz (2), Meyer (1), Schulz (3), Kovacic, Brielmeier (1), Sauer (2), Bilanowas (1).

Siebenmeter: 5/5 – 0/1 – Schöming an Rezar (37.)

Zeitstrafen: 2 – 3 Dräger (20.), Petrovsky (49.) – Schmidt (18.), Meyer (22.), Schulz (30.)

Schiedsrichter: Adrian Kinzel und Sebastian Grobe

Zuschauer: – in der Merkur Arena

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