Sehr ordentlich: TuS N-Lübbecke beherrschte Fürstenfeldbruck

Sehr, sehr ordentlich löste der TuS N-Lübbecke seine erst zweite Heimspiel-Aufgabe in dieser Saison. Das 35:25 (17:11)-Erfolgserlebnis am Freitagabend in der Merkur Arena ist der bisher höchste Sieg in diesem Spieljahr. Das Ganze hier am Wiehen erstmals gänzlich ohne zahlendes Publikum vor Ort. Begeisterung an den bewegten Live-Bildern auf den Bildschirmen gab es bestimmt trotzdem. Lassen wir das 0:1 in der ersten Minute mal weg, dann war dies ein Start-Ziel-Sieg der Kurtagic-Schützlinge, der so gut wie keine Wünsche offenließ. Viel investieren musste Nettelstedt in diesen doppelten Punktgewinn dennoch, denn gegen die 3:3-Abwehrformation Fürstenfeldbrucks mussten die TuS-Spieler schnell sein und viel laufen. Diese Mittel setzte Lübbecke dann auch konsequent ein und wurde reichlich belohnt. Schon am Dienstag, 1. Dezember, 19.30 Uhr, kommt der Handball Sport Verein Hamburg in die Merkur Arena. Kurtagics Jungs haben jetzt schon 9:3 Zähler auf ihrem Konto.

 

Wie bereits im Vorspann kurz erwähnt, gehörte der erste Torjubel den Gästen, als Felix Kerst zum 0:1 traf. Ebenfalls in der Anfangsminute hatte aber Dominik Ebner für Lübbecke bereits für den Ausgleich gesorgt. Tom Skroblien (2:1, 3. Minute) und Lutz Heiny (stark im 1 gegen 1) (3:1, 4.) legten vor. Nie mehr in dieser Partie kamen die Gäste auch nur zum Ausgleich. Nicht nur vorn – 17 Treffer in den ersten 30 Minuten -, sondern auch in Sachen Tor- und Abwehrbollwerk war der TuS aus OWL gut dabei. Dank eines Tempogegenstoßes kam der TuS aus dem Münchner Umland nur noch einmal bis auf einen Treffer heran, es war das 4:3 durch Kerst nach 6 Minuten.

Wie erwähnt: Es war aufwändig für Lübbecke, die offensive Deckung zu knacken, aber allermeist kamen die Kurtagic-Jungs zu sehr guten Lösungen. Besonders schön (u.a.) der Heber von Benas Petreikis zum 5:3 (7.), der Schlagwurf, den Lutz Heiny zum 8:3 (11.) zeigte und auch Peter Strosacks 9:3 (13.) vom Kreis. Schon knapp vorher, bei 11:07 Min., bat Fürstenfeldbruck um seine erste Auszeit.

Von 9:5 auf 12:5 schraubte der Gastgeber das Resultat in der 18. Minute. Das waren also drei Treffer binnen 60 Sekunden. Nach dem verwandelten Skroblien-Siebenmeter, folgten zwei Tempogegenstoßtore, zunächst von Tom Skroblien, dann dank Käpt’n Peter Strosack. Wieder einen Heber landete der TuS, diesmal von Dominik Ebner zum 14:8 (22.). Als es bei 17:11 in die Kabinen ging, war ein Blick auf die Zwischen-Statistik angesagt. Am beeindruckendsten zwei Daten: Bei den technischen Fehlern leistete sich Fürstenfeldbruck deren 10 (!), der TuS N-Lübbecke lag bei 2 und damit in recht normalem Bereich. Etwas auffällig auch, dass die Jungs vom Wiehen bei den verwandelten Tempogegenstößen mit 4:1 in Front lagen.

Im zweiten Durchgang fuhr Nettelstedt seinen Sieg nach und nach immer sicherer nach Hause. Ein Spaziergang wurde es aber nie – insofern, als die Abwehr der Gäste aus Bayern, weiter so offensiv agierten und daher alles andere als „leicht“ zu spielen war. Bis zur Schlusssirene ging das so. Aber es gab zum Ende hin wieder Gelegenheit, dass Emir Kurtagic alle Akteure seines Kaders guten Gewissens auf die Spielfläche lassen durfte. Bereits bei Beginn der zweiten Hälfte hatte im Kasten Johannes Jepsen Aljosa Rezar ablöst. Johannes Jepsen fing sich noch zahlreiche Bälle.
Dann und wann leistete sich Lübbecke zwar mal einen Holztreffer und auch zwei, drei Fehlpässe können hier genannt werden, dem glasklaren Sieg tat das aber keinen Abbruch mehr. Beim Tor zum 28:18, nach 47 Minuten von Bogdan Criciotoiu geworfen, war erstmals ein Zehn-Tore-Vorsprung geschafft. Als in der 56. Minute TuS-N-L-Linksaußen Jan-Eric Speckmann bei seinem Tempogegenstoß von Stephan Seitz – dieser foulte etwas ungeschickt, aber keinesfalls bösartig – zu Boden geschickt wurde, gab es die Rote Karte für Seitz. Dann war bald Schluss und die Lübbecker Spieler durften fröhlich feixen und sich abklatschen.

 

Stimmen zum Spiel:

Emir Kurtagic (TuS N-Lübbecke): „Das war ein richtig gutes Spiel – und ich meine: von beiden Mannschaften. Fürstenfeldbruck war der unangenehme Gegner, auch wenn unser Sieg klar und verdient gewesen ist. Die Gäste haben gefährliche Leute in ihren Reihen, mit tollen Schlagwürfen aus dem Rückraum und beweglichen Kreisläufern. Aber ich mache auch einen Riesen-Kompliment an meine Jungs, die es heute Abend unbedingt wissen wollten. Nun haben wir einen Tag Pause, am Sonntag beginnt schon die Vorbereitung auf das Hamburg-Spiel am Dienstag.“

Martin Wild (TuS Fürstenfeldbruck): „Diese tolle Nettelstedter Mannschaft hat sehr verdient gewonnen. Unser heutiger Gegner hat von der 1. bis zur 60. Minute äußerst konzentriert agiert. Und so bekamen wir in der Defensive nie den Zugriff. Das war für uns eine andere Handball-Welt und wir haben Lehrgeld zahlen müssen. Das Tempo und die Ballsicherheit sind bei einigen Teams immens groß in dieser Liga. Auch Lübbeckes kompakte 6:0-Deckung führte dazu, dass die Hausherren uns rasch enteilt sind. Ich mache meinen Spielern aber überhaupt keinen Vorwurf. Die Jungs haben klasse Kampfbereitschaft gezeigt.“

Statistik

TuS N-Lübbecke: Rezar (3 P.), Jepsen (8 P.); Becvar (2), Heiny (4), Ebner (7), Petreikis (3), Bagaric, Strosack (3), Mundus, Dräger (1), Spohn (2), Nissen, Speckmann (1), Petrovsky (4), Skroblien (6/2), Criciotoiu (2).

TuS Fürstenfeldbruck: Hanemann (7 P.), Luderschmidt (4 P.); Huber, Kaulitz (1), Leindl, Kolodziej (6), Borschel, Lex, Seitz, Riesner, Meinzer (4), Kerst (3), Engelmann (4), Prause (2), Hack (1).

Siebenmeter: 2/3 – 2/2 Skroblien an Luderschmid (57.)

Zeitstrafen 4:3 Heiny (12.), Dräger (16. + 37.), Bagaric (35.) – Meinzer (30.), Riesner (44.), Lex (46.)

Disqualifikation:Seitz (56.)

Schiedsrichter: Lars Schafe und Alexander Kittel

Zuschauer: – in der Merkur Arena

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