Rückschlag Marke „unerwartet“: 19:27-Schlappe gegen Dormagen

Das überrascht negativ und kam zu diesem Zeitpunkt ziemlich unerwartet: Erstmals seit dem 24:27 am 27.12.2020 in Gummersbach hat der TuS N-Lübbecke wieder verloren und das gleich heftig. Das 19:27 (8:15) am Mittwochabend in der Merkur Arena war auch in der Höhe verdient und deutete sich im ersten Durchgang bei Zwischenständen von 0:4, 2:7 und 3:9 auch bereits an. Die 9 Spiele ohne Niederlage bei 16:2 Punkten in Folge sind nun Geschichte. Da parallel der HSV Hamburg und Gummersbach ihre Partien gewannen, sind es nun bereits drei Zähler Rückstand für Nettelstedt auf einen Aufstiegsplatz.

 

Schon den Beginn verkorkste der TuS so richtig: Drei Fehlwürfe und zwei Ballverluste machte es Dormagen einfach zu leicht, es stand bald 0:4. Erst nach 10 Minuten fiel das erste Lübbecker Tor durch Dominik Ebner. Auch eine erste Auszeit von Lübbeckes Coach Emir Kurtagic (nach 13:42 min. beim 2:6) brachte nicht viel. Fehlwurf und Ballverlust folgten, es stand gar 2:8 (16. Minute). Am knappsten waren in der Folge Torabstände mit plus 4 für die Rheinländer. Ein Drehwurf halbhoch ins rechte Eck führte zum 8:12-Anschluss dank Lutz Heiny (24.). Doch daraus wurde der Halbzeitstand von 8:15 für die Gäste, weil der TuS einen Fehlpass, einen Ballverlust sowie auch noch einen verworfenen Siebenmeter beklagen musste, ehe ein weiterer Ball nur an den Dormagener Pfosten knallte.

Die zweite Spielhälfte änderte nicht wirklich was im TuS-Spiel. Die einzige Ausnahme stellte Nettelstedts diesmal bester Werfer Jan-Eric Speckmann dar, der zur Halbzeit eingewechselt wurde und aus 5 Würfen 5 Tore erzielte und auch noch einen Ballgewinn in der Statistik verbuchen konnte. Darüber hinaus aber blieb das Lübbecker Spiel zu statisch, zu vorhersehbar, fast nie wurde ein Mitspieler gefunden, der in vollem Lauf den Pass zugespielt bekam. Ein 5:2-Lauf der Hausherren zwischen der 44. und 51. Minute (bis zum 17:22) war immerhin auszumachen. Hier besannen sich die Kurtagic-Schützlinge auf einige ihrer kämpferischen Qualitäten. Einige blitzsaubere Treffer waren dabei, Lutz Heiny, Florian Baumgärtner fanden Lücken und vollendeten ganz sicher, einmal fing Peter Strosack den Ball in der Defensive und machte selbst den Treffer im Gegenstoß. Aber der Gegner hatte immer noch sein Torpolster. Ein Stürmerfoul, ein Fehlwurf („frei vor!“), ein weiterer Fehlwurf, eine Zeitstrafe und ein Fehlpass folgten aber auf die 17:22-Mini-Hoffnung. Es stand 5 Minuten vor Schluss 17:26 (!) und Bayer Dormagen durfte den Rest genießen, auf der Spielfläche wie auch auf der Trainerbank. 19:27 also am Ende!

TuS-Rückraum-Spieler Roman Becvar nach der Partie: „Hinten haben wir nicht richtig zugepackt. Chancen vorn waren ja da… Aber wir haben diese zu oft vergeben… Wir müssen einfach mehr leisten. Ja, das war heute Abend gar nix. Wir sollten das jetzt aber auch irgendwie abhaken und am Samstag das rasch wiedergutmachen!“ Aufgrund der aktuellen Tabellensituation sei dieser „Filmriss heute doppelt enttäuschend“, fasste TuS-Geschäftsführer Torsten Appel zusammen. Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann: „Wir kommen ja schon denkbar schlecht rein in die Partie. Okay, die Dormagener decken natürlich auch gut. Aber unsere Mannschaft hat im Kollektiv nur ganz selten Lösungen dagegen parat gehabt.“

 

Stimmen zum Spiel:

Emir Kurtagic (TuS N-Lübbecke): „Was uns in den letzten Wochen oft ausgezeichnet hat, fehlte heute Abend völlig. Der Gegner war uns vor allem körperlich überlegen – und auch in allen anderen Bereichen. Wir kommen schon zu Beginn überhaupt nicht ins Spiel und erhielten auch im weiteren Verlauf unsere Quittung dafür. Beim 17:22-Zwischenstand in der 51. Minute schöpfen wir noch mal ganz kurz Hoffnung, aber das war es auch schon. Gefühlt hat Dormagen immer in Überzahl gespielt, deshalb mein Glückwunsch an Bayer. Wir konnten den Leistungsunterschied nicht kompensieren. Dormagens Intensität hielten wir diesmal einfach nicht stand. Immerhin können wir schon in drei Tagen bei unserem nächsten Heimspiel eine Antwort auf die heutige Niederlage geben!“

Dusko Bilanovic (TSV Bayer Dormagen): „Glückwunsch an meine Mannschaft! Ihr gebührt ein großes Lob, denn sie hat von der 1. bis zur letzten Sekunde der Partie hervorragend um jeden Meter gekämpft. So kann es gehen: In der Vorsaison haben wir hier noch hoch verloren und ich musste unsere Spieler in der Analyse schützen. Heute Abend also das ganze Gegenteil. Die Jungs haben in der Defensive bombig gestanden und vorn stets geduldig auf ihre Chancen gewartet. Es war unsere beste Saisonleistung, die wir aber auch zeigen mussten gegen die ansonsten so starke Nettelstedter Mannschaft.“

Statistik

TuS N-Lübbecke: Kowalski, Rezar (8 P.); Becvar (2), Heiny (4), Baumgärtner (1), Ebner (1), Bagaric, Strosack (2), Mundus (1), Spohn, Nissen, Speckmann (5), Petrovsky (3), Skroblien.

TSV Bayer Dormagen: Simonsen, Bartmann (12 P.); Reuland (2), Seesing (1), Senden (6), Meuser (5), Richter (4), Iliopoulos (1), I. Hüter (3), Reimer, Skroblien (1) P. Hüter (1), Sterba (2), Grbavac, Mast (1).

Siebenmeter: 0/2 – 3/3 Skroblien an Bartmann (28. + 33.)

Zeitstrafen: 5:2- Strosack (13. + 54.), Nissen (25.), Bagaric (38.), Spohn (46.) – Senden (33.), Mast (33.)

Schiedsrichter: Paulo Ribeiro und Pawel Frantczak

Zuschauer: – in der Merkur Arena

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