Rothemden 60 Minuten auf der Höhe – Teilerfolg im „Auswärts“-Derby – Gerechtes 31:31 zwischen GWD und TuS

Das Derby aller Derbys hat gehalten, was man sich davon versprochen hatte. Mit Punktgewinn für Nettelstedt-Lübbecke in der (bekanntlich) fremden und gleichzeitig eigenen Halle! Ein feiner Start für den TuS in den ersten 10 Minuten, legten die Przybecki-Schützlinge doch spektakulär und verdient bis zum 1:5 vor. Nach und nach konnte der Gegner vor ausverkauften Haus bei seinem (nominellen) Heimspiel aber den Anschluss finden und hatte beim 10:10 (23. Minute) erstmals den Ausgleich geschafft. Aber ganz im Gegensatz zu den Partien zuvor gegen Essen und in Dormagen blieben die Jungs vom Wiehen über die gesamten 60 Minuten hellwach. Nicht ganz ohne Fehler, aber dann immer auf Augenhöhe mit dem Tabellenzweiten – so machte der TuS wieder Spaß, lag auch zur Halbzeitpause wieder vorn – 14:15! Die spannende Schlussphase brachte dem neutralen Beobachter viel Spaß, den Anhängern beider Seiten manch bange Blicke, Herzklopfen, dann wieder Jubel. Alles dabei. Der GWD-Ausgleich zum 31:31 erst 15 Sekunden vor Schluss, nach Alexander Schulzes Führung zum 30:31 (59:14 min.). Der letzte Freiwurf bei 60:00 auf der Uhr von Lutz Heiny verfehlte das Ziel.

Der TuS-Punktgewinn führt zum (nun wieder) 3-letzten Tabellenplatz. Das Team hat 22:30 Zähler auf seinem Konto. Noch alles ist drin – bei den engen Punkteständen. Die nächste Partie ist wieder ein „richtiges“ Heimspiel, wenn am Montag, 14. April, 18.30 Uhr, der HC Elbflorenz sein Bestes versucht. Am Ostersamstag, 19. April, 18 Uhr, läuft der TuS N-Lübbecke bei der HSG Konstanz ein. Danach steht wieder ein Freitagsspiel an. Am 25. April, heißt die Partie in der MERKUR-Arena TuS N-Lübbecke gegen den TV 05/07 Hüttenberg.

Der Start in die Partie am Samstagabend lief bestens für N-Lübbecke. 0:3 (7. Minute), 1:5 (10.) und 2:6 (13.) waren die sehr passablen Zwischenstände. Da fiel nicht mal ins Gewicht, dass der TuS in dieser Phase sogar einen Siebenmeter verworfen hatte. In der 2. Welle bei Überzahl traf Tim Wieling zum 0:3, per Siebener verwandelte er zum 1:5, Und Alexander Schulzes gelang ein Dreher – es war das 2:6. Nach dem 10:10 (23.) lagen die Nettelstedter dann aber weiter drin im Spiel, fanden vorne viele gute Lösungen und stellten auch eine weitgehend griffige Abwehr. Lohn war die Halbzeitführung, 14:15 stand auf der Anzeigetafel!

In der 2. Halbzeit gelang den Mindenern ein 4:0-Lauf vom 15:17 zum 19:17, Auszeit-TuS war die logische Folge. Mehrmals danach lag GWD mit zwei Toren in Front, doch der TuS blieb äußerst präsent und war nach dem 23:23 (Yannick Dräger bei Überzahl vom Kreis) kurz wieder richtig drin in der Partie. Viel Spannung bei hoher Schlagzahl mit dem 28:28 (Alexander Schulze im Tempo allein vor und vorn), die 54. Minute war das. Die weitere Torfolge: 29:28, 29:29, 30:30 (Heiny, 58. – insgesamt kam er auf 8 Treffer!). Parade Grabenstein (59.). Dann noch zwei Treffer auf jeder Seite (siehe Text vorn, Ende des Vorspanns!).

Rolf Hermann, der Sportliche Leiter beim TuS, zeigte sich nach der Partie „zufrieden mit dem einen Punkt“. Man zögere zunächst gewiss noch mit solch einer Antwort, „wenn Du 46 Sekunden vor dem Ende wieder mit einem Tor in Führung liegst“. Aber „wir dürfen wir nicht vergessen, woher wir kamen“. Die Englische Woche sei ja bekanntlich so verlaufen, dass danach „der Kopf nicht mehr wirklich frei gewesen“ sei bei den Jungs. Man müsse nicht nur das Derby gut bewältigen, sondern trete ja auch „gegen den Tabellenzweiten an“. Die zweite Halbzeit sei dann noch mal eine besondere Herausforderung gewesen, überhaupt hätten die ersten 30 Minuten eher dem TuS gehört, „später kam GWD besser klar“. Aber auch da hätten die Genz und Co. „nie den Kopf verloren“. Weiter hat sich Rolf Hermann sehr über „unsere Fans gefreut“, die einmal mehr auch „auswärts lautstark zu hören waren“.

Stimme zum Spiel:

Piotr Przybecki (TuS N-Lübbecke): „Letztlich bin ich mit dem einen Punkt sehr einverstanden. So wie das Spiel lief – war es sicherlich auch ein gerechtes Ergebnis. Die Jungs haben viel gekämpft und waren stets sehr konzentriert. Das war ganz einfach ein Auftritt, der uns wieder nach vorne bringt! Wir kommen äußerst gut in die Partie, später zeigt sich, dass auch GWD Minden über ein sehr leistungsstarkes Team verfügt. Aber auch als es etwas enger für uns wurde, ist meine Mannschaft beeindruckend cool geblieben.“

Statistik:

TSV GWD Minden: Semisch (6 P.), Grabitz (5/1 P.); Diekmann, Kranzmann (7/5), Korte, Weber (7), Wollin, Radovic, Vorlicek (5), Kühn, Nyfjäll (4), Staar, Bergner, Asensio Cambra (2), Sebetic, Weck (6).

TuS N-Lübbecke: Katsigiannis (4P.), Grabenstein (5P.); Genz (2), Heiny (8), Hörr, Ebner, Petreikis (4), Schulze (5), Severec, Dräger (1), Kontrec (1), Kolodziej (2), Sturhahn, Skroblien, Kloor (1), Wieling (7/3).

Siebenmeter: Kranzmann 5/5 – Kolodziej 0/1, Wieling (3/3).

Zeitstrafen: Kranzmann (5.), Sebetic (21.), Kühn (40.), Staar (44.), Asensio Cambra (53.) – Schulze (25.), Heiny (35.).

Schiedsrichter: Fabian Baumgart & Philipp Dinges.

Zuschauer: 2.486

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