Ohne Zittern ging’s nicht – umso größer die Erleichterung nach 22:20 über Hamm

Mit seinem 22:20 (11:9)-Heimsieg über den ASV Hamm-Westfalen hat der TuS N-Lübbecke am Samstagabend seine beiden Kontrahenten vorn in der Tabelle erneut unter Druck gesetzt, die beide am Sonntag um 17 Uhr mit ihren Partien nachlegen. Nach 43 Minuten mit 17:12 in Front – schien für Nettelstedt vieles für einen Sieg – ohne Stress für die ganze TuS-Familie – zu sprechen. Doch auch ein 19:15-Vorsprung wenig später schaffte noch längst keine Sicherheit, der Gast gleich zum 19:19 und auch 20:20 aus. Für Lübbecke gab es am Ende zwar keinen Grund für übermäßige Euphorie, aber die Erleichterung brachte ähnlich viel Freude. „Die zwei Punkte sind im Kasten“ und die ruhige Art und Weise, wie dann doch 22:20 gesiegt wurde – gegen einen fair wie tapfer sich wehrenden Gegner – spricht für die Moral und die Fähigkeit des TuS, sehr gut mit der Situation des Aufstiegskampfes umgehen zu können. Rangfolge in der Tabelle bis zum frühen Sonntagabend: 1. Hamburg (46-10), 2. TuS (46-14), 3. Gummersbach (43-13). Nächste TuS-Aufgabe? Nächsten Samstagabend beim TV Emsdetten!

 

Zum Spielverlauf in den ersten 30 Minuten lässt sich sagen, dass der TuS gut in die Partie kam, meistens in Führung lag. Nur beim 1:1 (2.) und 7:7 (18.) hatte Hamm Ausgleichstreffer erzielen können. Ein erstklassiger Assist von Tom Skroblien beim Tempogegenstoß erreichte Peter Strosack, der sicher zum 4:2 (7.) vollenden konnte. 10 seiner 15 Paraden zeigte TuS-Keeper „Joschi“ Rezar in der ersten Halbzeit, was mit ein Hauptgrund für den da recht angenehmen Spielverlauf aus Sicht des TuS gewesen ist. Denn im Angriff gelang Nettelstedt längst nicht alles, worauf hernach in der Pressekonferenz auch Coach Emir Kurtagic näher drauf einging. „Valle“ Spohn sorgte nach 29 Minuten für den 11:9-Halbzeitstand.

In der zweiten Spielhälfte markierte Lutz Heiny nach 43 Spielminuten den (zunächst) beruhigenden Treffer zum 17:12. Und auch das 19:15 (46.) durch Florian Baumgärnter, fast schon in der 3. Welle statt in der 2. Welle erzielt, ließ auf einen weiterhin eher ruhigen Spielverlauf zugunsten Lübbeckes hoffen. Doch Hamm glich mit einem 4:0-Lauf zum 19:19 (52.) aus, als Fabian Huesmann vom Siebenmeter-Punkt traf. Auf dem Weg dorthin (also vom 19:15 bis zum 19:19) hatte sich der TuS einen Fehlwurf, einen Ballverlust und zwei Holztreffer geleistet. Erst mit dem letzten Angriff und fünf Sekunden vor dem Ende traf Peter Strosack von rechts außen im klassischen Sprungwurf zum 22:20-Endstand für die Jungs vom Wiehen.

Auch TuS-Rückraum- und Abwehr-Ass Lutz Heiny war die Erleichterung kaum zwei Minuten nach dem Abpfiff sehr anzumerken. „Das ist eine berechtigte Frage – warum wir nach dem 17:12 den Sack nicht zugemacht haben. Wir nehmen nichts auf die leichte Schulter, auch wenn es von außen manchmal so aussehen mag. Richtig ist, dass wir in der Tat in der Phase zu viele Fehler machen. Wir sind oben dabei, spüren den Druck und da war die Englische Woche. Solange wir solche am Ende engen Spiele zu unseren Gunsten entscheiden, dürfen wir trotzdem auch ein bisschen Stolz auf uns sein. Wir legen am Ende den Schalter noch mal entscheidend um. Aber auch dies bleibt: Respekt vor der Leistung des ASV Hamm!“

Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann schlussfolgerte, wichtig sei gewesen, dass „vor allem Torwart und Abwehr eine gute Reaktion“ nach der Geschichte vom Mittwoch gezeigt hätten. „Aber längst nicht alles hat geklappt. Da oben in der Tabelle mit am Start zu sein, macht es für den Kopf auch mal schwierig. Hauptsache sind diese beiden Punkte, auch mental für uns sehr wichtig. Jetzt ist ein paar Tage länger Zeit – bis zur nächsten Partie in Emsdetten.“

 

Stimmen zum Spiel:

Emir Kurtagic (TuS N-Lübbecke): „Was nehme ich mit aus dieser Partie? Die beiden Punkte. Gewinnen wir 40:20 statt 22:20, wären es ja auch nur zwei Zähler. Ich bin daher zufrieden. Gewinnen wir die restlichen Saisonspiele ähnlich, wäre ich ja auch zufrieden. Klar war das nicht schön, wie wir den 5-Tore-Vorsprung in der 2. Hälfte hergeben, doch die Jungs haben sich 60 Minuten gut bewegt und gekämpft. Joschi Rezar hält sehr gut und 55 Minuten lang steht auch unsere Deckung prächtig. Unser Problem sind die 12 Fehlwürfe in der ersten und die 8 oder 9 verworfenen Bälle in der zweiten Halbzeit. Aber wir sind ruhig geblieben, gehen mit der Situation am Schluss richtig gut um. Meine Gratulation geht aber auch an den ASV Hamm, der ersatzgeschwächt hier heute Abend eine prima Leistung abgegeben hat.“

Michael Lerscht (ASV Hamm): „Ich ziehe den Hut vor meinem Jungs. Trotz der Niederlage. Das ist selten, nach einem verlorenen Spiel stolz auf sein Team sein zu dürfen. Trotz der personell sehr angespannten Situation haben wir viel Spaß am Spiel gezeigt – über die gesamten 60 Minuten. Es gibt also überhaupt keinen Grund, die Köpfe hängen zu lassen. Diszipliniertes Auftreten, alles gegeben: Ich bin – berechtigter Weise – bei bester Laune.“

 

Statistik

TuS N-Lübbecke: Rezar (15 P.), Gercar; Becvar, Heiny (4), Baumgärtner (4), Ebner (1),Petreikis, Bagaric, Strosack (3), Mundus, Dräger, Spohn (2), Nissen, Speckmann, Petrovsky (2), Skroblien (6/2).

ASV Hamm-Westfalen: Stecken (3 P.), Wesemann (10 P.); Genz (2), Huesmann (4/2), Brosch (4), Runkel, Zimny, Rubiño Fernandez (1), Schwabe (1), Krings (5), Schoesse (3).

Siebenmeter: 2/2 – 2/2

Zeitstrafen: 2:3 – Bagaric (22.), Dräger (39.) – Runkel (17.), Schwabe (38. + 51.)

Schiedsrichter: Frederic Linker und Sascha Schmidt

Zuschauer: – in der Merkur Arena

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