Nochmals der TuS, wie er es auch kann: Ab Minute 20 klasse Abwehr, temporeicher Angriff, beste Spielfreude – 33:25 über Großwallstadt

Das war ein schöner Heim-Saisonabschluss am frühen Samstagabend gegen den TV Großwallstadt. Der 33:25 (16:14)-Erfolg des TuS N-Lübbecke darf auch in dieser Höhe als verdient betrachtet werden. Aus der Umklammerung eines 4:7-Rückstandes nach 13 Spielminuten lösten sich die Haaß-Schützlinge eindrucksvoll, hatten beim 13:10 (24.) die Partie bereits weitgehend gedreht. Gestützt auf Nikolas Katsigiannis mit 14/2 Paraden und einer auch sonst immer festeren Deckungsreihe, lief es auch vorn bald wie geschmiert mit Kapitän Jó Gerrit Genz (7) als bestem Werfer. Sogar – wenigstens für die Dauer einer Nacht – ist nun wieder Rang 4 in der Tabelle erreicht. Elbflorenz (also Dresden) kann aber am Sonntag nachlegen und die Jungs vom Wiehen wieder überholen.

Vergessen wir in diesem Text aber nicht, dass es für den TuS einen Wermutstropfen an diesem Abend gab, denn Ole Günther musste mit Verletzung in der 56. Minute raus. Immerhin konnte die Nr. 7 dann trotzdem auf der TuS-Bank in der MERKUR Arena die Ehrungen und Verabschiedungen der TuS-Spieler, die in diesem Sommer zu anderen Vereinen wechseln werden, verfolgen. Den Saisonabschluss 2023/24 erleben die Rothemden kommenden Sonntag, 1. Juni, 18 Uhr, beim ASV Hamm-Westfalen.

Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. Der TuS fand schwer in die Partie, behielt aber kühlen Kopf und hatte rasch wieder zahlreiche Antworten parat. Aus dem 4:7 (14.) zauberten die Haaß-Schützlinge einen 7:7-Ausgleich (16.). Für den 3:0-Lauf zeichneten Jó Gerrit Genz (der Ball drehte sich grad noch so rein ins Tor), Yannick Dräger (in der 2. Welle) und Tom Skroblien (Siebenmeter-Tor dank Aufsetzer) verantwortlich. Vom 9:10 (20.) ging es auf 13:10 (24.). In der zweiten Spielhälfte hatte der Gastgeber einen weiteren bemerkenswerten Lauf, und zwar vom Spielstand 22:20 (42.) bis zum 28:20 (!) (50. Minute). Ein Unterarmwurf Fynn Hangsteins (50.) und ein Tempogegenstoß-Treffer dank Tom Skroblien (50.) schlossen die Stafette von 6 Treffern hintereinander ab.

Nach Schlusspfiff richtete TuS-Geschäftsführer Torsten Appel Worte des Dankes an die viele Menschen im Handball-Umfeld, die den Profihandball am Wiehen ermöglichten. Ein Großteil der 1.355 Zuschauer war geblieben und lauschte gerne. Torsten Appel dankte allen Geldgebern, zuvorderst den Hauptsponsoren MERKUR und Wortmann. Und er lobte auch ausdrücklich die Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle und alle weiteren Helferinnen und Helfer am Spielfeldrand, das „klasse Publikum“ auch ganz besonders und sowieso. Der Geschäftsführer hat eine Spielzeit 2023/24 „mit Höhen und Tiefen“ gesehen. „Wir hoffen mit Ihnen allen gemeinsam auf mehr Höhen in der kommenden Saison!“

Weiter verabschiedete der TuS N-Lübbecke vier verdiente Spieler, die in der kommenden Saison nicht mehr dem hiesigen Kader angehören werden. Es waren dies Rutger ten Velde, Marek Nissen, Luka Mrakovcic und Nikolas Katsigiannis. Es kam sehr gut an und war nett und herzlich, wie Mannschaftskapitän Jó Gerrit Genz das Ganze gemeinsam mit Hallensprecher Christian Spönemann moderierte. Jó Gerrit Genz richtete sehr angenehme und vor allem auch persönliche Worte an seine Noch-Mannschaftskameraden.        

TuS N-Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann resümierte, dieses 33:25 über den TV Großwallstadt dürfe als „versöhnlicher Abschluss unserer Heimspiele 2023/24 gesehen werden“. Es sei gewiss ein gutes Spiel gewesen, „dass unsere wie immer lautstarken Fans begeistern konnte“. Je länger die Partie gedauert habe, „umso mehr stellte sich Spielfreude bei den Jungs ein“. Man habe erleben dürfen, wie schön das sei, „wenn wir schnelle Pässe spielen, Tempo machen“. Insgesamt aber „wollen wir uns nicht blenden lassen“. Zu vieles habe auch nicht gepasst in der jetzt zu Ende gehenden Saison. Man gehe nun schon im zweiten Jahr „nicht in die Richtung, die die richtige wäre“. Man müsse jetzt „Hausaufgaben machen, sich nicht ausruhen“. Der Anspruch des TuS sei es durchaus, „oben anzuklopfen“.

Stimmen zum Spiel:

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Anfangs sieht es nicht gut für uns aus. Wir waren ein bisschen nervös, Großwallstadt zeigte zeitweise eine sehr offensive Deckung. Die Partie hätte länger knapper sein können, aber Nikolas Katsigiannis zeigt mehr und mehr tolle Paraden. Bald sammeln wir auch vorn mehr Erfolgserlebnisse, sind stark im Tempogegenstoß, schwimmen uns frei, zeigen Spielfreude. Zudem stellen wir in der zweiten Halbzeit eine super Abwehr. Unsere Saison war insgesamt nur durchwachsen, aber heute Abend erlebten wir gemeinsam mit unseren Fans noch einen schönen Auftritt.“  

Michael Roth (TV Großwallstadt): „Meine Mannschaft hat mir in den ersten 20 Minuten gut gefallen. Dann agieren wir oft naiv und sind im 1 gegen 1 nicht gut genug. Wir werden fahrig, sonst hätte es länger eng bleiben können. Ihr wolltet Euch im letzten Spiel als Heimmannschaft unbedingt ordentlich von Eurem Publikum verabschieden. Das ist Euch gelungen, wir mussten das ein wenig ausbaden.“

Statistik

TuS N-Lübbecke: Katsigiannis (14/2 P.), Grabenstein (2 P.), Genz (7), ten Velde (2), Günther, Hangstein (4/1), Petreikis, Dräger (4), Kontrec (1), Mrakovcic, Weßeling (2), Nissen (4), Skroblien (4/1), Kloor (1), Süsser, Wieling (4).

TV Großwallstadt: Boukovinas (13/2 P.), Minerva; Salger (1), Klenk (1), Eisenträger (2), Bandlow (3/2), Schauer (5), Bicer (2), Strakeljahn, Redkyn, Wullenweber (3), Röller (1), Mohr (1), Stark (3), Schalles (3).

Siebenmeter: 2/4 Hangstein an Boukovinas (7.), Skroblien an den Pfosten (17.) – 2/5Bicer an Katsigiannis (2.), Eisenträger an Katsigiannis (35.), Bandlow an Grabenstein (57.)

Zweiminuten: Nissen (9.), Genz (36.) – Bicer (7.), Mohr (16.), Röller (19.)

Schiedsrichter: Matthias Klinke und Sebastian Klinke

Zuschauer: 1.355 in der MERKUR Arena

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