Wer hat ernsthaft damit gerechnet, dass die Jungs vom Wiehen in den 9 Schlussminuten noch mal in Bedrängnis geraten würden… Yannick Dräger hatte vom Kreis zum 27:20 getroffen, das war’s dann wohl. Wie schön. Denkste: Das mit mehrfachem Ersatz angetretene Konstanz, gestärkt nun durch die „7 gegen 6“-Variante im Angriff, setzte dem TuS N-Lübbecke nochmals gewaltig zu. Erst den – mit letztem Freiwurf – verwandelten Ball von Sven Weßeling in der Schlussminute brachte den so dringend benötigten doppelten Punktgewinn für den TuS. Auf dieses 30:27 folgte noch im letzten Nettelstedter Angriff der Endstand zum 31:28 dank Tim Wieling. Der Lübbecker Rechtsaußen avancierte neben Lutz Heiny zum besten Lübbecker Werfer, 6 Treffer an der Zahl waren es am Ende. Erwähnenswert aber auch Leon Grabenstein, der TuS-Keeper stand schließlich bei 13 Paraden, die Quote bei 31,7 Prozent!
Dank dieses 31:28 (16:13) -Erfolges in der Schänzle-Sporthalle Konstanz hat N-Lübbecke – bei seinem ersten doppelten Punktgewinn nach fünf sieglosen Partien – die Abstiegsränge wieder verlassen können. Das wird bis Ostermontag so bleiben, dann gilt es zu schauen, was Großwallstadt zuhause gegen GWD Minden macht. Der TuS ist also wieder Tabellen-16. bei nun 24:32 Punkten. Jetzt Freitag, 25. April, 20 Uhr, erwartet Nettelstedt-Lübbecke in der MERKUR-Arena den TV Hüttenberg zum Duell. Die zwei dann folgenden Partien steigen am Samstag, 3. Mai, 18 Uhr, beim TV Großwallstadt, ehe wieder daheim am Samstag, 17. Mai, 19.30 Uhr, der Dessau-Roßlauer HV auf die Przybecki-Schützlinge wartet.
Das 3:1 für die Hausherren nach 5 Spielminuten ließ nichts Gutes erwarten. Doch aus der 6:5-Führung der HSG Konstanz wurde rasch das 6:9 aus Sicht der Gastgeber. Im Tempogegenstoß hatte Alexander Schulze getroffen, dann derselben Spiele aus Linksaußenposition. Stark im „1 gegen 1“ kam Lutz Heiny (16. Minute) zum 6:8 und Dominik Ebner erzielte das 6:9 (17.). Grad war „Bodo“ eingewechselt worden und vollendete ins lange Eck. Der 3-Tore-TuS-Vorsprung hatte Bestand bis zum Pausenpfiff mit dem 13:16. Allein In den letzten 8 Minuten der ersten Hälfte kam im TuS-Kasten Leon Grabenstein zu 5 Paraden!
Nachdem Tim Kloor zum 13:17 (31.) vollendet hatte, verabschiedeten sich die Gäste aber erst einmal für 8 lange Minuten aus der Torstatistik. Folge war der 17:17-Ausgleich für die HSG (39.). Aus dem 19:20 (42.) ward aber binnen 6 Minuten das 19:25 (48.) zugunsten der Ostwestfalen. Beim 20:27 (51.) – siehe oben – schien alles entschieden. Die „7 gegen 6“-Idee von Konstanz machte die Angelegenheit nach und nach wieder spannender. Bei 26:29, zweieinhalb Minuten vor der Schlusssirene, hatte Piotr Przybecki nochmals seine Lieben zur Auszeit zusammengetrommelt. Es ging – wieder siehe oben – gut aus!
Rolf Hermann, der Sportliche Leiter beim TuS, fasste anschließend zusammen, dass die Rothemden „ganz gewiss kein gutes Spiel gezeigt haben“. Es habe einige Phasen gegeben, während derer man „hätte davonziehen können“. Sinngemäß sprach Rolf Hermann von einem schmutzigen Sieg, wo erst einmal „allein diese beiden Punkte für uns zählen“. In Angriff wie Abwehr müsse sich der TuS im Hinblick auf die am Freitag anstehende Aufgabe zuhause gegen Hüttenberg „aber um ein Vielfaches steigern“, um auch da siegreich herausgehen zu können. Mit Fortdauer der Partie in Konstanz habe sich jedoch „Leon Grabenstein wieder als verlässliche Größe“ gezeigt, fasset der Sportliche Leiter weiter zusammen. Ein dickes Lob von Rolf Hermann gab es zudem für das gute Dutzend TuS-Fans, das vor Ort die Jungs „ganz super unterstützt“ habe.
Stimme zum Spiel:
Piotr Przybecki (TuS N-Lübbecke): „Natürlich ist da noch viel Luft nach oben – was unsere spielerischen Möglichkeiten anbetrifft. Aber es war klar und gut, wie wir uns heute kämpferisch präsentiert haben. Da war Druck auf dem Kessel, wir mussten ja nun unbedingt gewinnen. Sehr unnötig, dass es zum Schluss noch mal so eng geworden ist… Ja, wir müssen uns steigern am Freitag gegen Hüttenberg. Und doch zählen im Moment erst einmal allein diese beiden so immens wichtigen Punkte!“
Statistik:
HSG Konstanz: Pauli, Poltrum (5 P.), Göres (1 P.); Stotz (1), Czakó (1), Iberl (4), Erifopoulos (2), Schwormstede (5), Leindl (8), Müller, Maxim Pliuto, Nikita Pliuto (4), Enninghorst, Hadlich, Köder (1), Schlafmann (2).
TuS N-Lübbecke: Katsigiannis, Grabenstein (13 P.); Genz (1), Heiny (6), Ebner (4), Petreikis, Schulze (3), Severec, Dräger (3), Kontrec, Kolodziej (3), Weßeling (4), Skroblien, Kloor (1), Süsser, Wieling (6).
Siebenmeter: 0 – Kolodziej 0/1.
Zeitstrafen: Schwormstede (21. & 50.) – Kontrec (5.), Süsser (34.).
Schiedsrichter: Lukas Schwarzmeier & Béla Stewen.
Zuschauer: 700