Nur drei Torwartparaden in der Bilanz und von der 12. bis zur 23. Spielminute ohne Treffer geblieben! Bei solch bescheidenen Eckdaten wird es natürlich sehr schwer, eine Partie siegreich zu Ende zu bringen. 28:30 (11:14) verloren die Nettelstedt-Lübbecker vor 3.300 Zuschauern in der Emsland-Halle Lingen bei der HSG Nordhorn-Lingen am Montagabend. Nach der 6:5-Führung der Gäste vom Wiehen (Tim Wieling vom Siebenmeterpunkt) war der Wurm drin, beim 6:9 war dies mehr oder weniger jener Torabstand, der bis zur Schlusssirene weitgehend blieb. Nach der Flaute traf erst wieder Manuel Hörr zum 7:9.
Immerhin hatte eine Umstellung in der TuS-Abwehr auf die 5:1- bis 3:2:1-Variante nach dem Wechsel Teilerfolge gebracht, die Przybecki-Schützlinge verringerten den 5-Tore-Abstand von 15:20 (41. Minute) bis zum 20:23 (47.) zumindest etwas. Sogar auf 28:29 wurde verkürzt, doch 24 Sekunden vor dem Schluss hatte Nordhorn-Lingen Ballbesitz und schaffte vom Siebenmeterpunkt den 30:28-Endstand zu seinen Gunsten. Der TuS musste allerdings auf zwei wichtige Männer dieses Mal verzichten. Nach Falk Kolodziej (muskulär angeschlagen) meldete sich Montagfrüh auch noch Lutz Heiny wegen Magen-Darm-Problemen krank.
Da der VfL Eintracht Hagen am abgelaufenen Spieltag doppelt punktete (mit 34:32 Tabellenführer Bergischer HC geschlagen!), stehen die Lübbecker nun wieder auf Abstiegsplatz 17. Den 16. – also Hagen – wieder zu überholen, das kann dem TuS immerhin am Abschlusstag der Hinrunde aus eigener Kraft gelingen. Denn ausgerechnet Eintracht Hagen kommt an diesem Freitag, 27. Dezember, 19:30 Uhr, zum Duell, das die Hinrunde abschließt, in die MERKUR Arena. Die Nettelstedter stehen dann also gewaltig unter Druck. Ein Appell also geht an alle rot-schwarzen Anhänger, in die Halle zu kommen und die Jungs vom Wiehen ganz mächtig anzufeuern! Schon am Montagabend in Lingen hatte der Fanclub „Red Devils“ zahlreich und laut den TuS unterstützt. „Dazu Euch allen ein dickes großes Dankeschön“, hat Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann bei aller Enttäuschung über die Niederlage dahingehend viel Grund zur Freude gehabt.
Weiter fasste Rolf Hermann nach der Partie zusammen: „Aus dem normalen Spiel heraus waren es ja sogar nur zwei Torwartparaden. Gefühlt laufen wir die ganze Partie einem Rückstand hinterher. Die Kampfkraft im zweiten Durchgang hat dann weitgehend gepasst. Immerhin werfen wir dann noch 28 Tore insgesamt. Mit offensiverer Deckung und vorn lange Zeit im 7 gegen 6 konnten wir etwas dagegenhalten. Die Moral stimmte auch. Am Ende war alles dennoch zu wenig.“ Zudem hätten die Ausfälle von Lutz Heiny und Falk Kolodziej geschmerzt. Aufgrund der Wichtigkeit des Hagen-Spiels in 4 Tagen habe man „bei Falk heute Abend nichts riskieren wollen“.
In der internen Torwerfer-Liste stach beim TuS diesmal übrigens Tim Wieling mit 13/5 Treffern ganz besonders hervor. Nur 2 Fehlwürfe standen in seiner Bilanz. Zweitbester TuS-Schütze: Benas Petreikis, der 4 Mal einnetzte. Alexander Schulze und Jó Gerrit Genz kamen auf je 3 Tore.
Stimme zum Spiel:
Piotr Przybecki (TuS N-Lübbecke): „Wir waren insgesamt zu wenig effektiv im Angriff. Andererseits haben die Jungs dann vor allem in der 2. Spielhälfte gut alles in die Waagschale geworfen, bis zum Umfallen gekämpft. Ich hatte bis zum Schluss das Gefühl, dass da noch was geht. Zeitstrafen gegen uns haben dann aber auch geschadet. Ebenso, dass mit Lutz Heiny und Falk Kolodziej uns diesmal zwei wichtige Stützen gefehlt haben. Jetzt am 27. gegen Hagen stehen wir stark unter Druck. Aber das hast Du im Profisport immer mal wieder. Solch ein Druck kann die Leistung auch beflügeln. So war schon die Situation neulich vor unserem Spiel in Dessau – und die Jungs konnten gewinnen!“
Statistik:
HSG Nordhorn-Lingen: van der Merwe (7 P.), Budalic (2 P.); Bandlow (6/5), Jaeger (4), Stricker, Lux (5), Marschall (5), Sajenev, Lügering (1/1), Visser, Ruddat, Erlingsson (4), Zintel, Pöhle (3), Kalafut (2).
TuS N-Lübbecke: Zecher (1 P.), Grabenstein (2 P.); Genz (3), Hörr (1), Ebner (1), Petreikis (4), Schulze (3), Abt, Dräger (2), Kontrec, Weßeling (1), Skroblien, Kloor, Süsser, Wieling (13/5).
Siebenmeter: 5/5 Bandlow, 1/1 Lügering – 5/5 Wieling.
Zeitstrafen: Bandlow (6. & 36.), Pöhle (51. & 56.), Marschall (60.) – Kontrec (13.), Schulze (35. & 48.), Süsser (53.), Genz (55.).
Schiedsrichter: Nicolas Jaros & Felix Thrun (Waldstetten & Lauterstein).
Zuschauer: 3.300