Nach Viertelstunde kaum mehr in Schlagdistanz: TuS verliert verdient 25:35 in Mannheim

Nicht zuletzt die – vor allem an diesem Samstagabend – bessere individuelle Stärke der Rhein-Neckar Löwen gab den Ausschlag. Völlig verdient mit 25:35 (11:16) zogen die Männer des TuS N-Lübbecke den Kürzeren am Samstagabend in der SAP-Arena in Mannheim. Schon die 8. Minute sah den letzten ausgeglichenen Spielstand. 4:4 hieß es, nachdem der 0:2-Rückstand (3.) für kurze Zeit bereinigt war. Bei den Kurtagic-Schützlingen funktionierte am Samstag vor allem jenes nicht, was sie sonst so sehr auszeichnet: die Abwehrarbeit. 35 Gegentreffer sind schlichtweg zu viel. Dagegen muten 25 Tore vorn ziemlich ordentlich an. Dabei zeichnete sich Valentin Spohn mit 9 Treffern besonders aus. An der verdienten Niederlage des TuS änderte dies jedoch nichts. Da zeitgleich Stuttgart zuhause Lemgo unterlag, bleibt Nettelstedts Punktabstand auf den TVB gewahrt. Und der Bergische HC begann mit seinem Match zuhause gegen Magdeburg erst um 20.30 Uhr. Zum Ende des Jahres 2021 läuft der TuS noch gleich zweimal in die Merkur Arena ein. Am 23.12 kommt Leipzig, am 27.12. Wetzlar ans Wiehengebirge. Anwurf ist jeweils um 19.05 Uhr.

 

Bis zum 4:4 durften die TuS-Fans noch so richtig hoffen. Valle Spohn aus halblinker Position, Benas Petreikis im „1 gegen 1“, dazu klasse freigesperrt von Los Petrovsky, Tom Skroblien nach Ballgewinn im Tempogegenstoß und Luka Mrakovcic von halbrechts durch die Lücke sorgten für die ersten vier Lübbecker Tore des Abends. Doch ein 6:1-Lauf der Löwen brachten die Jungs vom Wiehen rasch in die Realität zurück, der 5:10-Rückstand führte nach 16:13 min. zur ersten Auszeit der Nettelstedter. Danach kassierten die Kurtagic-Mannen jedoch weitere 3 Treffer am Stück, wobei drei Fehlwürfe (darunter ein Siebener) und ein Fehlpass die Sache den Löwen ganz einfach erleichterte. Der anschließende Schwung der Gäste aus OWL mit 6 „Buden“ bei nur 2 Gegentreffern ließ allerdings recht kurz mal wieder hoffen. Drei Paraden von „Joschi“ Rezar halfen dabei sehr. Es stand nach 5:13 nun 11:15. Jedoch leitete ein TuS-Fehlwurf den 11:16-Pausenrückstand ein.

Immerhin zweimal auf einen 5-Tore-Anstand herangekommen waren im zweiten Durchgang die TuS-Mannen beim 22:27 (51. Minute) (vom 19:27 aus) und 23:28 (53.) (vom 20:27 aus). Moral zeigten die Kurtagic-Schützlinge, den Mut und Idealismus, auf keinen Fall unterzugehen zu wollen. Dennoch sieht die 25:35-Niederlage an Ende nicht allzu schön aus. Besonders zahlreiche Treffer erzielten bei den Gastgebern Uwe Gensheimer (8 Tore aus 8 Würfen), Patrick Groetzki (7/7) und Philipp Ahouansou (7/10). Sie spielten die TuS-Defensive oft ein wenig schwindelig. Aber die Nettelstedter steckten bis zur Schlusssekunde nie auf und ermöglichten sich immer wieder bemerkenswerte Aktionen. So u.a. mit „Speckis“ Heber zum 21:27 (49.) und Marten Frankes Ballgewinn mit eigenem Torerfolg im Tempogegenstoß, was das 22:27 (51.) brachte. Solche und ähnliche Szenen machten Lust auf das Spiel am Donnerstag gegen Leipzig. Nur an diesem Abend war es in der Summe halt einfach zu wenig vom TuS.

Rolf Hermann, Sportlicher Leiter beim TuS, konstatierte nach Spielschluss, man sei diesmal wirklich „für nichts Erfolgreiches in Frage gekommen“. Das sei an diesem Abend „zu wenig gewesen“. So habe in der Defensive „die Griffigkeit gefehlt“. Und: „Im Verbund zu wenig Aggressivität in der Deckung gezeigt“. Schon weite Strecken der ersten Spielhälfte habe der TuS regelrecht verschlafen. Kurz vor der Pause „können wir auf minus 3 verkürzen“, stattdessen stehe ein 11:16 auf der Anzeigetafel. Positiv sei, „dass Valle Spohn mit seinen 9 Treffern herausragt“. Und ansonsten könne man das Ganze wenigstens „unter dem Aspekt Lernprozess zusammenfassen“. In den beiden Heimspielen zum Ende des Kalenderjahres wolle man „wieder neu angreifen und ganz anders sich auf der Platte präsentieren“.

 

Stimme zum Spiel:

Emir Kurtagic (TuS N-Lübbecke): „Es gibt nichts drumherum zu reden. Heute Abend hatten wir einfach keine Chance. Uns fehlte die nötige Energie, es fehlten Grundvoraussetzungen, um auf dem Niveau agieren zu können, dass nötig gewesen wäre für Zählbares. Wir laufen oft hinterher, kommen den entscheidenden Schritt zu spät. Klar, bin ich enttäuscht, die Jungs sind es auch. Es war heute nicht unser Tag. Die 9 Tore von Valle Spohn freuen mich natürlich. Das war sehr okay von ihm und es ist einfach gut, dass er weiteres Selbstvertrauen gedankt hat. Nun ist ein wenig Erholung, dann aber auch rasch die Vorbereitung auf den kommenden Donnerstag, die Heimpartie gegen Leipzig, angesagt.“

 

Statistik:

Rhein-Neckar Löwen: Gruppe (3 P.), Katsigiannis (7/1 P.); Schmid, Gensheimer (8/4), Zacharias (5/5), Kirkekoekke (1), Diocou Soumare (1), Patrail, Knorr (2), Ahouansou (7), Lagergren, Grötzki (7), Horzen (2), Gislason, Nilsson, Kohlbacher (2).

TuS N-Lübbecke: Rezar (8 P.), Wollert; Petreikis (2), Strosack (2), Mundus (1), Dräger, Kontrec (4), Mrakovcic (1) Spohn (9), Nissen (1), Speckmann (2), Petrovsky (1), Skroblien (1), Franke (1).

Siebenmeter: 5/5 – 0/1 – Skroblien an Katsigiannis (21.)

Zeitstrafen: 2:3 – Gislason (13.), Kohlbacher (46.), Gislason (52.) – Dräger (15.), Kontrec (54.), Franke (60.)

Schiedsrichter: Adrian Kinzel und Sebastian Grobe

Zuschauer: 750 in der SAP Arena

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