Auch das zweite Heimspiel unter Coach Heidmar Felixson hat der TuS N-Lübbecke für sich entscheiden können. Auf das 27:23 vor drei Wochen gegen Großwallstadt folgte am Ostersamstagabend ein 27:24 (13:11) im Duell mit dem TuS Ferndorf. Dabei gewann Nettelstedt verdient, konnte aber erst drei bis vier Minuten vor dem Schlusspfiff sich des doppelten Punktgewinns wirklich sicher sein. Denn die Siegerländer machten den Felixson-Schützlingen das Ganze mächtig schwer. Nicht zuletzt mentale Stärke, die der Lübbecke-Coach nach dem Spiel lobend herausstellte, wurde zum Zünglein an der Waage zugunsten der Mannen vom Wiehengebirge. Zudem trafen Marian Orlowski (7) und Peter Strosack (6/1) erfreulich oft und Joel Birlehm parierte im Kasten 14 Mal. Der TuS N-Lübbecke blieb nach diesem Abend Tabellenfünfter bei jetzt 37:23 Punkten.
Zum Spielverlauf: Bei Anwurf für den TuS N-Lübbecke traf „Käpt’n“ Jens Bechtloff bereits in der 1. Minute zum 1:0. Auf engstem Raum durchgesetzt hatten sich Marian Orlowski beim 2:1 (3.) und Valentin Spohn zum 3:2 (5.). Ein technischer Fehler und drei Fehlwürfe der Gastgeber brachten Ferndorf beim 3:4 (8.) und mit dem 4:5 (10.) in die Vorhand, zwischenzeitlich allerdings sahen die 1.361 Zuschauer in der Merkur-Arena das 4:4 im Tempogegenstoß von Peter Strosack (9.). Ein einziges Mal „mit 2“ in Front lag der TuS Ferndorf beim Spielstand von 4:6 (11.).
Jó Gerrit Genz dank eines Aufsetzers (12.) und Marian Orlowski nach Gewinn einer 1-gegen-1–Situation (15.) ermöglichten den 6:6-Ausgleich und auf das 6:7 antwortete erneut Marian Orlowski, dieses Mal mit einem Tor nach Sprungwurf wie aus dem Lehrbuch. Im Tempogegenstoß verwandelte Peter Strosack – das war das 8:7 (18.). Das 9:8 (in Nettelstedter Unterzahl) markierte wiederrum Marian Orlowski, der dabei von einem mustergültigen Anspiel Lukasz Gieraks profitierte.
Wieder ein Unterzahl-Tor für die Hausherren war in der 24. Minute zu notieren, als Dener Jaanimaa erfolgreich abzog. Die letzten drei Treffer der Felixson-Schützlinge münzten den 10:11-Rückstand in die 13:11-Pausenführung um. Das 11:11(27.) schaffte „Valle“ Spohn, sein Ball rauschte zwischen den Beinen des Torwarts hindurch, zum 12:11 (29.) kam Peter Strosack durch – na was wohl? – einen Tempogegenstoß. Und klasse auch, wie sich „Feile“ Bechtloff beim 13:11 (30.) zwischen halblinker und Linksaußen-Position allen davonlaufend durchsetzte. Vorausgegangen war eine Birlehm-Parade.
In der zweiten Halbzeit kamen die Spieler des TuS Ferndorf nur einmal, das war beim 15:14 nach 39 Minuten, bis auf ein Tor an Nettelstedt heran. Der TuS-N beherrschte sehr ordentlich die Szenerie, dennoch zeigte Ferndorf eine ganz beachtliche Leistung, erst drei, vier Minuten vor dem Ende war die Sache für die Felixson-Schützlinge dann wirklich entschieden. Insgesamt zehn Zeitstrafen, davon allein sieben nach der Pause, waren zu notieren. So erlebten die Zuschauer einige hektische Momente, aber schön anzusehenden Handball gab es dennoch über weite Strecken von beiden Teams.
Eine Reihe Nettelstedter Treffer sollten noch besondere Erwähnung finden. So das 19:15 (45.) von Peter Strosack, der mit gutem Auge über den gegnerischen Torwart ins Netz hob, so der Treffer zum 20:16 (46.), als das kleine Leder erst ein wenig „Jo-Jo“ zwischen beiden Seiten spielte, dadurch aber Lukasz Gierak plötzlich halblinks am Kreis völlig frei zum Wurf kommen konnte. Von großer Wichtigkeit dann auch, dass Dener Jaanimaa in der 53. Minute hoch in den Winkel zum 23:20 einnetzte. „Valle“ Spohns Flachwurf, der das 24:20 (55.) bedeutete, war dann bereits mehr als eine Vorentscheidung. Erneut der Este Jaanimaa warf den letzten Lübbecke-Treffer des Abends: 27:23 (58.). Ergebniskosmetik: der verwandelte Siebenmeter von Julius Lindskog Andersson zum 27:24 (59.).
Stimmen zum Spiel
Heidmar Felixson (TuS N-Lübbecke): „Ferndorf war der erwartet schwere Gegner. Die sind unangenehm für alle Teams in unserer Liga zu spielen, wie wir auf den Videos bereits deutlich erkennen konnten. Da musst Du 60 Minuten lang sehr konzentriert dagegenhalten und darfst Dir nicht viele Fehler erlauben. Daher auch ein Lob an meine Mannschaft, die nie den Kopf verloren hat, gerade auch bei Unterzahl-Situationen nicht. Wir haben immer gut weitergearbeitet, mussten dabei um jedes Tor tüchtig kämpfen. So ein Spiel kann leicht auch mal kippen. Am Ende war unser Erfolg aber dann doch verdient.“
Michael Lerscht (TuS Ferndorf): „Über weite Strecken haben wir ein gutes und ordentliches Handballspiel gezeigt. Mitte der zweiten Hälfte war es dann, nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Zeitstrafen, etwas zerfahren. Kleinigkeiten haben zugunsten des anderen TuS dann entschieden. Da eine Torwartparade mehr bei Lübbecke, dort ein technischer Fehler mehr bei uns. Die Nettelstedter Abwehr haben wir gut bespielt. Ich nehme für uns viel Positives aus dieser Partie mit, wenngleich eine Niederlage natürlich immer unschön ist.“
TuS N-Lübbecke: Tatai, Birlehm (14 Paraden); Genz (1), Walczak, Bechtloff (3/1), Gierak (2), Bagaric (1), Strosack (6/1), Rakovic (n.e.), Spohn (3), Jaanimaa (4), Schade, Orlowski (7), Speckmann, Hövels (n.e.). TuS Ferndorf: Rottschäfer (3 Paraden), Puhl (7 Paraden), Hottgenroth (1 Parade); Faulenbach (4), Basic (2), Michel (1), Wicklein, Wörner (3), Zerbe (4/2), Schneider (2), Barwitzki (3), Lindskog Andersson (5/4), Koloper, Müller, Rink. Siebenmeter: 2/2 : 6/6 Zeitstrafen: 14:6 (min.) = (Genz (23., 32. und 37. = Rot wegen 3. Zeitstrafe), Walczak (19. und 36.), Bechtloff (41.), Spohn (55.)) / (Schneider (17.), Wörner (34.), Rink (45.)) Schiedsrichter: Steven Heine / Sascha Standke Zuschauer: 1.361 in der Merkur Arena Lübbecke Werbung
Spielfilm: 1:0 (1.), 1:1 (2.), 3:4 (8.), 4:6 (11.), 6:6 (15.), 6:7 (16.), 8:7 (18.), 9:9 (22.), 10:11 (26.), 13:11 (30.) – 15:12 (34.), 16:14 (40.), 17:15 (43.), 19:15 (45.), 22:18 (51.), 22:20 (53.), 24:20 (55.), 26:22 (57.), 26:23 (57.), 27:23 (58.), 27:24 (59.).