Löwen bejubeln Meisterschaft nach 35:23-Sieg in Lübbecke

Die Rhein-Neckar Löwen haben dank eines 35:23 (17:10)-Sieges beim TuS N-Lübbecke am Sonntagnachmittag ihren ersten Meistertitel in der Vereinsgeschichte perfekt gemacht. Während es für die Nettelstedter Mannschaft vor ausverkauftem Haus in ihrem vorerst letzten Heimspiel in der DKB Handball-Bundesliga in erster Linie um eine ordentliche Leistung zum Abschluss ging, untermauerten die Löwen von der ersten Minute an ihre Ambitionen auf den Titelgewinn.

 

Bevor die Partie beginnen konnte, ehrte HBL-Präsident Uwe Schwenker zum dritten Mal in Folge Andy Schmid zum besten Bundesligaspieler der Saison. An dieser Stelle noch einmal Herzlichen Glückwunsch zu diesem Hattrick!
Sekunden später aber wurde es still. Mit einer Schweigeminute gedachten alle Anwesenden in der Merkur Arena dem Urvater des Nettelstedter Handballs. Hans Hucke, der in der vergangenen Woche 73-jährig verstarb, hat es einst durch sein Engagement ermöglicht, eine Vielzahl deutscher
und internationaler Handball-Stars für den TuS Nettelstedt zu gewinnen. Ab den 70er Jahren kam es zum stetigen Aufstieg des TuS Nettelstedt von der Kreisklasse in die Bundesliga bis hin zum Gewinn des Europapokals der Pokalsieger. Erfolge, die der TuS Nettelstedt Hans Hucke verdankt!
Unser Beileid gilt den Angehörigen!

In seinem letzten Match als verantwortlicher TuS-Mann an der Seitenlinie begann Goran Perkovac mit Nikola Blazicko im Tor, im Rückraum spielten Nikola Manojlovic, Tim Suton und Pontus Zetterman, am Kreis Vuk Lazovic und auf den Außenpositionen Ramon Tauabo und Bobby Schagen. In der Abwehr ersetzte Piotr Grabarczyk Pontus Zetterman.

Zwar fing sich Nikola Blazicko gleich in der 2. Minute einen Gensheimer-Siebenmeter, trotzdem legten die Löwen gleich sehr gut los, setzten sich schnell auf 5:1 ab und Goran Perkovac nahm nach 6:23 Minuten schon die erste Auszeit. Noch einmal kurz wachgerüttelt gelang Pontus Zetterman durch einen Siebenmeter das zweite TuS-Tor zum 2:5 (8.). Für die Nettelstedter lief es in dieser Phase zunächst besser als noch zu Beginn, gelang es beim 5:7 (12.) durch Nikola Manojlovic doch, auf zwei Tore an die Löwen heranzukommen. Eine Zweiminutenstrafe gegen Piotr Grabarczyk (15.) sowie in der Folge zwei verwandelte Siebenmeter Uwe Gensheimers und ein Tor Patrick Groetzkis sorgten zwischenzeitlich für eine Fünf-Tore-Löwen-Führung (19.) beim 11:6. Die TuS-Mannschaft kämpfte, kam aber nicht recht gegen die starke Löwen-Deckung zum Zug – einige technische Fehler und eine Zweiminutenzeitstrafe gegen Tim Suton (22.) waren zu notieren. Eine weitere Auszeit des TuS-Trainers (24.) und der Anschluss zum 9:15 (Bechtloff, 27.) folgten. Als die Löwen mit einem 17:10-Vorsprung in die Pause gingen, war das Spiel bereits zugunsten der Rhein-Neckar Löwen entschieden.

Nach Wiederanpfiff kamen beim TuS Bobby Schagen für Ramon Tauabo und Tim Remer, der gleich für den ersten Treffer zum 11:17 (31.) sorgte, für Jens Bechtloff auf den Außenpositionen. Andy Schmid drehte für seine Löwen in den Folgeminuten richtig auf, alleine drei Treffer des Schweizers sowie drei Tore seines Rückraum-Nebenmanns Harald Reinkind sowie wenig später ein Treffer Henrik Pekelers vom Kreis (er stand völlig frei!), fanden den Weg in die Maschen des Tores von Nikola Blazicko. Demgegenüber standen bis zur dritten TuS-Auszeit (43.) leider nur zwei Treffer von Tim Suton (34. + 39.) und einmal Bobby Schagen (36.). Die Löwen bauten die 17:10-Halbzeitführung in ein noch komfortableres 26:15 (43.) aus. Nach der Auszeit brachte Goran Perkovac Matevz Skok für Nikola Blazicko im Tor, Christian Klimek kam erneut für Vuk Lazovic an den Kreis, im Rückraum agierten Niclas Pieczkowski und Pontus Zetterman. Auch die Abwehrformation war nicht mehr so defensiv eingestellt wie zu Beginn, agierten Tim Suton oder Tim Remer im Wechsel nun etwas vorgezogener. Aber auch dies brachte die sehr konstant auftrumpfenden Löwen nicht mehr aus der Ruhe, sie zogen ihr Spiel routiniert durch und untermauerten eindrucksvoll, warum sie es in diesem Jahr verdient haben, Deutscher Meister zu sein.

Beim TuS kam mit Zweitspielrechtler Jannik Borcherding auch der letzte noch frische Akteur zum Einsatz und erzielte mit dem 22:34 (58.) seinen zweiten Bundesligatreffer. Den krönenden Abschluss und damit das letzte Tor des Tages war Löwen-Kapitän Uwe Gensheimer vorbehalten, der damit seinen siebten Treffer schaffte und (gemeinsam mit Harald Reinkind) zweitbester Torschütze des Spiels wurde. Und anschließend wandelte sich die Merkur Arena in ein blau-gelbes Jubelmeer!

 

Stimmen zum Spiel:

Nikolaj Jacobsen (Rhein-Neckar Löwen): „Es ist ein schönes Gefühl, es endlich geschafft zu haben. Wir haben lange auf unser Ziel gewartet und ich freue mich auch für unsere Fans, die uns in diesem Spiel heute unglaublich Kraft gegeben haben, es war eine phantastische Stimmung. Es freut mich für alle im Verein. Unsere Spieler haben Tränen in den Augen. Die Bedeutung kann ich nicht in Worte fassen.“

Goran Perkovac (TuS N-Lübbecke): „Glückwunsch an Nicolaj und seine Mannschaft. Sie haben es verdient, Meister zu sein. Sie haben die ganze Saison über guten Handball gespielt, es macht Spaß der Mannschaft zuzusehen. Gerade nach dem Scheitern in der Champions League und im Pokal ist das ein Riesenerlebnis für die Löwen. Ich möchte mich bei der TuS-Geschäftsführung, allen Helfern und Mitarbeitern bedanken, wir haben gut zusammengearbeitet und es hat gut harmoniert. Hätten wir nicht so viel Verletzungspech gehabt, wären wir vielleicht in der Liga geblieben. Danke an die Fans, die uns nie aufgegeben und uns großartig unterstützt haben. Danke auch an die Journalisten für die gute Zusammenarbeit!“

 

Statistik

TuS N-Lübbecke: Blazicko, Skok; Borcherding (1), Bechtloff (1), Tauabo (2), Pieczkowski (3), Manojlovic (2), Lazovic (1), Suton (5), Schagen (1), Zetterman (2/1), Grabarczyk, Klimek (3), Remer (2/1).

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Ristovski; Schmid (8), Gensheimer (7/3), Kneer (1), Sigurmannsson (2/1), Baena (1), Larsen (1), Pekeler (3), Groetzki (2), Reinkind (7), Guardiola, Petersson (1), Ekdahl du Rietz (2).

Zeitstrafen: 4 – 2 Grabarczyk (15. + 51.), Suton (22. + 29.), Gensheimer (35.), Larsen (53.)

Siebenmeter:
1/3 – 4/7 Remer an die Latte, Zetterman an Appelgren – Gensheimer an Blazicko, Gensheimer und Sigurmannsson an Skok

Schiedsrichter:
Hanspeter Brodbeck / Simon Reich

Zuschauer: 3.080 (ausverkauft)

Spielfilm: 0:1 (1.), 1:1 (2.), 1:2 (5.), 1:3 (5.), 1:4 (6.), 1:5 (7.), 2:5 (8.), 2:6 (9.), 3:6 (10.), 4:6 (10.), 4:7 (11.), 5:7 (12.), 5:8 (13.), 6:8 (15.), 6:9 (16.), 6:10 (17.), 7:11 (20.), 7:13 (22.), 7:14 (23.), 7:15 (24.), 8:15 (26.), 9:15 (27.), 9:16 (28.), 10:16 (29.), 10:16 (30.), 10:17 (HZ), 11:17 (31.), 11:18 (32.), 12:19 (35.), 13:20 (37.), 13:21 (38.), 13:22 (38.), 14:22 (39.), 14:23 (41.), 14:24 (41.), 14:25 (42.), 15:26 (44.), 16:26 (45.), 16:27 (46.), 17:28 (48.), 17:29 (49.), 18:29 (50.), 18:30 (52.), 20:31 (56.), 20:32 (57.), 21:33 (58.), 23:34 (59.), 23:35 (EN)

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