Lange die Berliner geärgert – am Ende verliert TuS 20:26

Der TuS N-Lübbecke durfte rund 40 Minuten lang an der Sensation schnuppern, dann zogen die klar favorisierten Berliner Füchse zum 26:20 (13:12)-Entstand davon, auch weil die Nettelstedter im zweiten Durchgang dem Gegner einige Tempogegenstöße zu viel erlaubten, die nur zu oft zu Toren für den frisch gebackenen EHF-Cup-Sieger führten. Der TuS zeigte aber eine gute Moral, so als man in der Schlussphase vom 17:25-Rückstand aufs 20:26 abschwächte. Weiterhin haben die Ziercke-Schützlinge noch alles in der Hand, um den Klassenerhalt jetzt Sonntag zu Hause gegen Flensburg und acht Tage später zum Saison-Halali im nahen Lemgo dingfest zu machen. Aufgrund des 20:26 in der Bundeshauptstadt fielen die Lübbecker auf den drittletzten Rang zurück, da Gummersbach über die bessere Tordifferenz verfügt. Wie Gummersbach, so waren auch Ludwigshafen und Hüttenberg an diesem Donnerstagabend ohne Spiel.

 

Zum Spielverlauf: Der TuS hatte Anwurf und startete mit Speckmann, Bagaric, Torbrügge, Kaleb, Jaanimaa, Rakovic sowie Tatai im Tor. Zunächst verwarfen die Gäste aus Ostwestfalen zweimal, doch unmittelbar nach dem zweiten Wurfversuch verwandelte Marko Bagaric den Abpraller zur Nettelstedter 1:0-Führung. Berlin glich aus zum 1:1, während danach zunächst Füchse-Torwart Heinevetter parierte und im Gegenzug ebenso TuS-Keeper Peter Tatai sich mit einer Parade auszeichnete. Die TuS-Führung zum 2:1 (7. Minute) besorgte Dener Jaanimaa.

Berlin glich postwendend aus (7.) und Ex-TuS-Ass Drago Vukovic markierte das 3:2 (8.) für die Hausherren. Schön der 3:3-Ausgleich, denn Nils Torbrügge verwertete den Tempogegenstoß. Und weiter sollte der TuS sehr gut dagegenhalten, für eine ausgeglichene 1. Halbzeit sorgen. Nach dem 4:3 (10.) durch Berlins Wiede, war es Lukasz Gierak, der per Siebenmeter zum 4:4 traf. Zweimal verpasste Nettelstedt daraufhin die Führung, schade. Das 5:4 (14.) besorgte Struck für die Füchse Berlin. Der TuS operierte übrigens mit der in Gummersbach bewähren 5:1-Deckung, Ante stand vorn.Der TuS stellte in dieser Phase eine recht ordentliche Abwehr.

Nach dem 5:5-Ausgleich der Lübbecker (14.), kassierte dann „Käpt’n“ Nils Torbrügge seine erste Zweiminutenstrafe (15.). In Unterzahl kamen die Ziercke-Schützlinge dennoch zum 6:6 (16.). Die weitere Treffer-Folge: 7:6 Lindberg (19., Siebenmeter), 7:7 Bagaric (20.), 8:7 Koch (22.) für Berlin, 8:8 Rakovic (24.), 9:8 Lindberg (25., Siebenmeter). Silvio Heinevetter hielt einiges, wie auch Nettelstedts Keeper Peter Tatai einen guten Tag erwischt hatte. Die drei TuS-Treffer nun von Dener Jaanimaa halfen mit, dass sehr ordentlich dagegenhalten werden konnte. Der 11:11-Ausgleich nach 28 Minuten entsprang einer tollen Einzelleitung des TuS-Winter-Einkaufs. Als Berlin 13:12 führte, parierte Peter Tatai mit der Pausensirene auch noch einen Wiede-Wurf, also 13:12 stand es dann zur Halbzeit. Ein paar Auszüge aus der Statistik nach 30 Minuten: 4:0 Unterzahl-Tore für den TuS, vier Technische Fehler bei Berlin, gegenüber einem bei Lübbecke. 6:0 Zweiminutenstrafen für den TuS, aber 50 Prozent erfolgreiche Angriffe bei den „Rot-Schwarzen“.

Zum Beginn der zweiten Halbzeit hatte Berlin Anwurf. Beim TuS kam Gierak für Bagaric, Kaleb stand auf der Rückraum-Mitte. Bei den Füchsen agierte Ex-TuS-Spieler Drago Vukovic nun auf der Mitte-Position im Angriff. Noch dreimal kamen die Gäste zum Ausgleich, das 13:13 (32.) gelang Jaanimaa, das 14:14 (34.) Rakovic, das 15:15 fiel in der 36. Minute. Erst nach 40 Minuten kam der 18:16-Anschluss des TuS, für den Lukasz Gierak sorgte. Nach und nach konnten sich die Berliner dann absetzen. Weitere Spielverlauf-Stationen: 19:16 (43.) Drux, 20:16 (44.) Drux, 21:17 (47.) Elisson.

Nach 49 Spielminuten kassierte Nils Torbrügge seine dritte Zweiminutenstrafe, was „Rot“ zur Folge hatte. Bemerkenswert auch noch, dass die Ziercke-Schützlinge (wie erwähnt) vom 17:25 (53.) noch auf 20:25 verkürzten – mit Joel Birlehm inzwischen im Tor. Die TuS-Schützen waren zum 18:25 (56.) Dener Jaanimaa, zum 19:25 (59.) Moritz Schade, während Lukasz Gierak (59.) das 20:25 schaffte. Berlins Milde war der Mann für den 26:20-Endstand.

Der TuS zeigte in der 2. Halbzeit nicht mehr mit so viel Durchschlagskraft wie noch recht lange Zeit zuvor, Berlin stand in der Deckung besser. Einige Kontertore der Hausherren waren die Folge. Die 20:26-Niederlage war am Ende leistungsgerecht. Doch der TuS braucht sich nach diesem Abend überhaupt nicht zu verstecken. Weiter geht’s Richtung Saisonende: jetzt also noch Flensburg zu Hause und Lemgo auswärts.

 

Stimme zum Spiel:

Aaron Ziercke (TuS N-Lübbecke): „Mit den ersten 40 Minuten war ich natürlich zufrieden, das war sehr okay. Dann haben sich bei uns leider Unkonzentriertheiten ergeben und wir kassierten zu viele Zeitstrafen, was den Berlinern natürlich in die Karten gespielt hat. Bei denen war dann die Sicherheit zurück. So wurde es sehr schwer für uns, um hier noch etwas zu holen. In der Halbzeit haben wir schon an die Sensation geglaubt. Es war ja zur Pause auch denkbar, dass wir mit einer Führung hineingehen. Bis dahin war unsere Taktik aufgegangen. Lange Wege sollten die Berliner gehen. Später hat man gesehen, welche Qualität die Füchse dann doch haben. Uns schmerzt die Niederlage schon, weil wir in dieser entscheidenden Saisonphase jeden Zähler benötigen. Aber dennoch: Wir haben lange super mitgehalten bei einer Mannschaft, die noch deutscher Meister werden kann!“

 

Statistik:

Füchse Berlin: Heinevetter, Stochl; Lindberg (8/3), Drux (5), Elisson (3), Wiede (3), Mandalinic (2), Struck (1), Milde (1), Schmidt (1), Koch (1), Vukovic (1), Gojun, Zachrisson, Reissky.

TuS N-Lübbecke: Tatai, Birlehm; Jaanimaa (6), Bagaric (4), Rakovic (3/1), Gierak (3/1), Schade (2), Torbrügge (1), Kaleb (1), Zetterman, Genz, Gruszka, Hövels, Speckmann.

Siebenmeter: 3/3 – 2/3

Zeitstrafen: 4:12 Minuten (Schmidt 2x – Torbrügge 3x, daher ROT; Genz 2 x, Gierak)

Schiedsrichter: Suresh Thiyagarajah / Ramesh Thiyagarajah

Zuschauer: 6.243 in der Max-Schmeling-Halle Berlin

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