Eine erste Spielhälfte (16:21 hinten gelegen) mit recht vielen Unzulänglichkeiten kostete dem TuS-N-Lübbecke am ersten Spieltag 2024/25 einen Teilerfolg oder gar Sieg. Der zweite Durchgang, den die Haaß-Schützlinge mit 14:11 für sich gestalten konnten, versöhnte dann schon etwas und macht Hoffnung auf nächste Partien mit mehr Ertrag. Die Hereinnahme von Lutz Heiny (17. Minute) und Benas Petreikis (21.) half den Ostwestfalen, um besser hineinzufinden in Partie und Saison. Spätestens beim 25:27-Anschluss (Genz, 51. Minute) war die Spannung wieder vollends da. Erst beim Treffer zum 31:28 (59.) machte Balingen-Weilstetten den Deckel drauf. Nächste Partie für Nettelstedt, ein Heimspiel: kommenden Freitag, 13. September, 20 Uhr, in der MERKUR Arena gegen den VfL Lübeck-Schwartau.
Beim 8:12 (16:06 min.) nahm TuS-Trainer Michael Haaß die erste Auszeit. Zu offensichtlich hatten die Gastgeber das Heft in der Hand. Über 1:4 (5.), 3:7 (19.) und 7:11 (15.) dominierte Erstliga-Absteiger Balingen deutlich. Die TuS-Abwehr wurde mehr als einmal spielend ausgetrickst. Schon beim Pausenstand von 16:21, Benas Petreikis hatte dazu in der Schlussminute verkürzt, war klar, dass eine erhebliche Steigerung der Lübbecker in Durchgang 2 von Nöten sei, um noch etwas Zählbares mitzunehmen. Wenig Fehler bei den Hausherren bis zur 30. Minute. Was mag wohl noch passieren, wenn die Balinger dieses Niveau würden halten können…?
Erst wurde es für die Gäste nicht besser, denn mit zwei technischen Fehlern kurz hintereinander schien der TuS an die mäßige Performance der ersten 30 Minuten zunächst anzuknüpfen. Nach rund 45 Minuten sah es aber schon hoffnungsvoller für die Rothemden aus, wozu auch Leon Grabenstein (zu Halbzeit 2 eingewechselt) in dieser Phase mit zwei seiner insgesamt drei gehaltenen Siebernmetern beitrug. Ein 3:0-Lauf der Gäste vom 19:25 (40.) bis zum 22:25 (48.) brachte Spannung in die Begegnung zurück. Ein Siebenmeter-Tor und ein Aufsetzer von Sven Weßeling sowie Lutz Heiny hatten dafür gesorgt.
Leider bekam Jó Gerrit Genz, kaum dass er den (oben bereits erwähnten) Anschluss zum 25:27 geschaffte hatte, in der folgenden Abwehrsituation die Rote Karte verpasst. Wohl vertretbar. Aber ohne jede Absicht war die Aktion des TuS-Kapitäns passiert. Nie richtig abschütteln ließen sich die Lübbecker. Vielmehr sorgte Tim Wielings Anschluss vom Siebenmeterpunkt für die 26:27- Verkürzung. Als dann auch noch Leon Grabenstein einen weiteren Siebener abwehrte, war alles möglich für die Haaß-Schützlinge. Der nächste Wurf der Rothemden ging aber vorbei, das 26:28 (54.) fiel und dann darauf leistete sich der TuS den nächsten Ballverlust.
Rolf Hermann, der Sportliche Leiter beim TuS, vermerkte zunächst, dass die erste Halbzeit von dem TuS „leider etwas verschlafen“ worden sei. Balingen habe sich hier „von Beginn an wach und sehr präsent“ gezeigt, demgegenüber hätten die Lübbecker Jungs „in der Abwehr viel zu defensiv“ agiert. Demgegenüber „hat mir der Kampf von uns im zweiten Durchgang gut gefallen“. Letztlich habe in der Endphase die Cleverness gefehlt, „vor allem immer dann, wenn wir kurz davor schienen, das Spiel noch drehen zu können“. Doch „der Anker für jetzt in Kürze erfolgreiche Ergebnisse kann diese zweite Halbzeit gewesen sein“.
Stimme zum Spiel:
Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Hier – bei einer Top-Mannschaft der Liga – werden noch andere Klubs den Kürzeren ziehen. Das Ergebnis geht letztlich so in Ordnung. In der 1. Halbzeit ist nicht nur unser Rückzug schlecht. Allerdings liefern wir im zweiten Durchgang dann eine ziemlich ordentliche Leistung ab. Vielleicht hätten wir schon eher den Rückstand verkürzen sollen. Aber wir haben Moral gezeigt, das macht Hoffnung. Leon Grabenstein hält drei Siebenmeter, das ist klasse. Allerdings scheitern auch wir zweimal vom Punkt!“
Statistik:
HBW Balingen-Weilstetten: Kornecki, Bierfreund; Blomgren (3/1), Matthes (1), Leimeter, Huber (6), Ingason, Strobel, Santos (2), Timmermeister (4), Müller (5), Schüler, Schneibel (), Fügel (1), Heinzelmann (3), Pfattheicher (7/5).
TuS N-Lübbecke: Zecher, Grabenstein; Genz (3), Heiny (5), Hörr, Ebner (1), Petreikis (4), Schulze, Sturhahn, Dräger (3), Kontrec, Kolodziej (2), Weßeling (3/1), Skroblien (3/4), Süsser, Wieling (5/2).
Siebenmeter: 6/9 Pfattheicher an Grabenstein (42.), Blomgern an Grabenstein (46.), Grüner an Grabenstein (53.) – 4/5 Skroblien an Kornecki (36.), Weßeling an Kornecki (45.)
Zweiminuten: Santos (5.), – Dräger (34. + 59.), Genz (51.)
Disqualifikation: Genz (51.)
Schiedsrichter: Jan Lier und Manuel Lier
Zuschauer: in der Sparkassenarena Balingen