Im zweiten Durchgang ganz Herr der Lage: TuS darf durchpusten nach verdientem 30:24-Sieg beim TV Großwallstadt   

Befürchtungen, nun werde nach 0:4 Zählern – aufgrund des eher schweren 2023-er Restprogramms – der Handball-Himmel über dem Wiehen bald so richtig dunkel, haben sich am Samstagabend in der Untermainhalle Elsenfeld ganz klar nicht bestätigt. Mit dem 30:24 (16:14)-Sieg beim Tabellennachbarn TV Großwallstadt erwiesen sich die Haaß-Schützlinge als geläutert, agierten vor allem nach dem Seitenwechsel souverän und ruhig, gegenüber zuletzt positiv gewandelt und sicher, ohne überheblich daherzukommen. Auch wenn der Fairness halber Erwähnung finden muss, dass Großwallstadt mit vierfachem Ersatz auflief. Das TVG-Verletzungspech als deren Leistungsbremse, was im zweiten Durchgang mit Händen zu greifen war. Das darf und wird die Freude in Lübbecke und Umgebung aber absolut nicht schmälern.       

Der sehr verdiente Erfolg macht wieder neue Lust auf die weiteren Partien bis Jahresende. Der TuS N-Lübbecke ist am Samstagabend dank der beiden Punkte in Unterfranken nun auf Rang 5 geklettert. Die nächste Aufgabe? Wieder auswärts – anderer Wettbewerb. Im DHB-Pokal geht es bereits am Mittwoch, 13. Dezember, 19 Uhr, zum VfL Eintracht Hagen. Das nächste Liga-Heimspiel des TuS geht am Sonntag (!), 17. Dezember, 18.30 Uhr, über die Bühne, wenn der ASV Hamm-Westfalen in der MERKUR Arena sein Glück versucht. Um das Fest herum dann noch in 2023: zuhause Dormagen (22.12.), auswärts Nordhorn (26.12.).  

Was u.a. auffiel am Samstagabend in Elsenfeld, dass Benas Petreikis diesmal so viele Spielanteile bekam – und prompt bestens performte. Das er spielte, war aber auch (fast) zu erwarten, bei dem bekannt offensiven Defensivspiel Großwallstadts. Der litauische Zweikampf-Spezialist (Stichwort „1 gegen 1“) machte seine Sache also sehr ordentlich, wie überhaupt kein TuS-Akteur in der Einzelkritik abfiel. Zu erwähnen sind besonders die 13/1 Paraden von Leon Grabenstein und die besten Werfer Rutger ten Velde (7) und Fynn Hangstein (7/4), wobei der niederländische Linksaußen eine 100-prozentige Trefferquote aufwies. Auch Kempatore hatte N-Lübbecke im Repertoire. Zwischenzeitlich agierten die Hausherren vorn mit „7 gegen 6“ und zwei Kreisläufern, was zeitweise etwas half, aber letztlich zu keiner Erfolgsgeschichte für Großwallstadt wurde. Auch die so offensive Deckungsvariante gaben die Roth-Schützlinge bald auf, weil Lübbecke Lösungen hatte!

4 Paraden von Leon Grabenstein allein in den letzten 10 Minuten vor der Pausensirene! Das half seinen Kollegen auf dem Feld, mit zwei Treffern in Front in die Halbzeit zu gehen. Einen Ballverlust und zwei Fehlwürfe hatte der TuS gehabt – bei 13:13 (27.). Und so TuS-Trainer Michael  Haaß noch zu einer Auszeit gezwungen. Vom 16:14 zum 19:14 marschierten die Lübbecker gut los zu Beginn der zweiten Spielhälfte. Jó Gerrit Genz, Tim Wieling und Marek Nissen verwandelten ihre Torchancen ganz cool. In der 38. Spielminute waren die Hausherren letztmalig auf drei Tore dran. Nach gehaltenem Grabenstein- Siebenmeter traf Yannick Dräger vom Kreis zum 22:16 (44.). Da war so gut wie klar, dass nichts mehr anbrennen konnte. Nach einem 2:0-Lauf des TVG (26:21, 51.) gab es die Entscheidung zu TuS-Gunsten dank Jó Gerrit Genz‘ Wurf in den Winkel zum 27:21 (53.).      

TuS N-Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann war natürlich sehr erleichtert nach diesem klaren Auswärtserfolg. Wenn der TuS-Sieg ein wenig auch dem dezimierten TVG-Kader geschuldet gewesen sei, so habe man „zunächst einmal gut in die Partie gefunden“, dann seien Torwart Leon Grabenstein und die Deckung im Laufe des Spiels „immer besser mit allem klargekommen“. Auch vorn sei viel gelungen, weil man „Präsenz gezeigt“ habe und „viele gute Lösungen gefunden“.

Stimme zum Spiel:

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Das war heute Abend ein verdienter Erfolg für uns. Vor allem die 2. Halbzeit spielen wir sehr ordentlich. Leon Grabenstein nimmt dem Gegner Torchancen weg, Benas  Petreikis macht ein super Spiel. Der Gegner war stark ersatzgeschwächt – okay. Aber auch wir mussten mit Dominik Ebner und Luka Mrakovcic auf wichtige Männer verzichten. Dieser Sieg tut uns immens gut. Die Jungs waren sehr fokussiert und haben es dann auch prima alles durchgezogen.“

Statistik

TV Großwallstadt: Boukovinas (5 P.), Minerva (1 P.); Spatz, Klenk, Eisenträger (6), Bandlow (1), Schauer (2), Bicer (7/4), Konstantin, Corak (2), Mohr (4), Stark, Schalles (2).

TuS N-Lübbecke: Klama, Katsigiannis (1 P.), Grabenstein (13 P.); Genz (4), ten Velde (7), Hangstein (7/4), Petreikis (3), Dräger (2), Kontrec, Weßeling (2), Nissen (1), Skroblien, Kloor, Süsser (1), Wieling (3).

Siebenmeter: 3/5 Bicer an Katsigiannis (10.), Bicer an Grabenstein (43.), – 4/4

Zweiminutenstrafen: Stark (8.) – Kontrec (13.), Nissen (29.)

Schiedsrichter: Tobias Schmack und Philipp Dinges

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