Im Schlussspurt noch Kantersieg: 31:20-Erfolg über EHV Aue

Dem TuS N-Lübbecke gelang am Samstagabend nach einer über weite Strecken doch recht zähen Partie dank eines Schlussspurts in den letzten 13 Minuten noch ein auch in der Höhe verdienter 31:20-Sieg gegen den EHV Aue. Ganz zu Beginn war der TuS rasch im Spiel, 3:1 nach 4 Minuten, doch ließ er anschließend aber ein paar Chancen aus und der EHV erreichte beim 4:4 (16. Minute) und 5:5 (17.) zweimal den Ausgleich. Dank eines Endspurts auch schon zum Ende der 1. Halbzeit ging Lübbecke mit einer 13:8-Führung in die Pause, die man auch nach der Halbzeit zunächst behauptete. Erst in den letzten 13 Minuten gelang es, dank eines 11:3-Laufes das Ergebnis so deutlich noch in die Höhe zu schrauben. Nettelstedt-Lübbecke hat nun 39:9 Zähler an der Tabellenspitze. Die Verfolger Hüttenberg und Bietigheim gewannen an diesem Samstag zwar beide, Tabellenvierter Rimpar aber patzte daheim mit 22:25 gegen Essen, wodurch der TuS-Vorsprung auf den ersten Nichtaufstiegsplatz statt bisher fünf seit Samstagabend schon sieben Punkte beträgt.

 

TuS-Trainer Aaron Ziercke musste in der Partie gegen Aue auf Abwehr-Ass Piotr Grabarczyk verzichten, dessen Rückenschmerzen einen Einsatz leider nicht zuließen. Seine Rolle in der Abwehr übernahm Branimir Koloper ebenso gut. Im Rückraum begann der TuS-Coach diesmal mit Jó Gerrit Genz, Ante Kaleb und Lukasz Gierak. Außen liefen Ramon Tauabo rechts und Jens Bechtloff links auf. Das Tor hütete Nikola Blazicko, am Kreis brachte sich Nils Torbrügge in Stellung.

Zügig fand die TuS-Mannschaft ins Match, Nils Torbrügge verwandelte den ersten TuS-Angriff zum 1:0 (1.) und Ante Kaleb erhöhte nach einer Blazicko-Parade auf 2:0 (2.). Zwei Tore war der TuS nun in Führung, hielt diese bis zum 4:2 (6.) durch Lukasz Gierak. In den folgenden acht Minuten taten sich beide Mannschaften enorm schwer, ja trafen zunächst überhaupt nicht mehr ins gegnerische Netz. Branimir Koloper erhielt eine Zeitstrafe, Pontus Zetterman und Marc Pechstein vergaben je einen Siebenmeter, Nikola Blazicko und Robert Wetzel in ihren Kästen zeichneten sich mit Paraden aus. Bis zur 14. Minute also warteten die 1.590 Zuschauer in der Merkur Arena auf den nächsten Treffer, den Aues Kevin Roch zum 4:3 markierte. Beim 4:4 (16.) gelang Aues Marc Pechstein der Ausgleich, zuvor scheiterten Jó Gerrit Genz und Ante Kaleb jeweils einmal an dem Auer Schlussmann. Die erneute TuS-Führung zum 5:4 besorgte Jó Gerrit Genz – nach Schneller Mitte. Ein letztes Mal noch glich Aue beim 5:5 durch Gregor Remke (17.) aus, dann erhöhten Jens Bechtloff und Pontus Zetterman, der inzwischen für Gerrit Genz ins Spiel gekommen war, auf 7:5 (19.). Beim 8:6 (22.) konnte sich Nils Torbrügge am Kreis nach einem guten Anspiel von Lukasz Gierak durchsetzen, Jens Bechtloff und nur wenig später zweimal Ramon Tauabo mit Tempogegenstößen erhöhten vom 9:8 (25.) zum 12:8 (27.) für die Nettelstedter. Aues Trainer Stephan Swat nahm eine zweite Auszeit und in der 30. Minute sorgte Pontus Zetterman (1:1-Situation) für den 13:8-Pausenstand.

Ein wenig stockend kam der TuS aus der Kabine, startete mit einem Fehlpass und einem Holztreffer, bis auf 11:14 (37.) schloss der Gegner auf. Jens Bechtloff avancierte nun zum besten Mann auf dem Platz, der Linksaußen zeigte in den zweiten 30 Minuten ein nahezu perfektes Spiel, fing hinten Pässe auf, verteilte Bälle gekonnt oder verwandelte auch gleich selbst, sieben Treffer gelangen dem flinken Linksaußen im zweiten Durchgang. Bis zur 47. Minute – Spielstand 20:17 – schien es aber „nur“ ein Arbeitssieg für die „Rot-Schwarzen“ zu werden. Den Beginn des 11:3-Laufs am Schluss besorgte Lukasz Gierak (Wurf in den Winkel, 21:17, 48.), Ramon Tauabo (22:17) und Jens Bechtloff per Siebenmeter (23:17, 50.) folgten. Eine weitere Parade Nikola Blazickos gegen Sigtryggsson machte Laune und kurz danach ging Jens Bechtloff wieder auf die Reise zum Auer Tor und verwandelte den Tempogegenstoß zum 24:17 (52.). Stephan Swat nahm eine weitere Auszeit, um den Nettelstedter Sturmlauf zu unterbinden, doch dies ging nicht auf. Wieder Jens Bechtloff – er ließ sich auch bei herausgespielten Toren nicht lang bitten – markierte mit seinem bis hierher achten Treffer das 25:17. Nun wurde es deutlich. Jó Gerrit Genz, der inzwischen wieder für Pontus Zetterman im Spiel stand und gute Akzente im Rückraum setzte (seine drei Würfe in dieser Phase führten durchweg zu Toren), markierte das 26:18 mit einem tollen Unterarmwurf. Äußerst sehnenswert Jens Bechtloffs verwandelter Siebenmeter mit Trickwurf zum 27:18 (56.). Das schönste der 10 Bechtloff-Tore an diesem Abend war das zum 29:19 (58.), als er einen Abwurf Nikola Blazickos aufnahm und im Tor von Robert Wetzel unterbrachte. Da waren längst alle Lübbecker Anhänger voller Anerkennung über diesen Kantersieg im Schlussspurt aufgestanden. Den Schlusspunkt in der TuS-Treffer-Folge setzte beim 31:19 René Gruzska – und wie sollte es anders sein – per Tempogegenstoß.

 

Stimmen zum Spiel:

Stephan Swat (EHV Aue): „Glückwunsch an Aaron und seine Mannschaft für ein total effektives Spiel und einen, aufgrund der letzten gut 10 Minuten, auch in der Höhe verdienten Sieg. Wir haben teilweise gut gespielt und Nettelstedt mit unserer 5:1-Abwehr lange Zeit vor Probleme gestellt. Als Lübbecke dann von 9:8 auf 13:8 davongezogen ist, haben wir das gemacht, was wir unbedingt vermeiden wollten. Unsere Ballverluste wurden gnadenlos bestraft. Wir hatten uns heute viel vorgenommen und bis zum 20:17 eine Viertelstunde vor Schluss waren wir im Spiel. Wenn man allerdings in den letzten 10 Minuten 11 Tore kassiert, kann man letztlich überhaupt nicht zufrieden sein. Da bringen dann die 45 gute Minuten zuvor einem gar nichts.“

Aaron Ziercke (TuS N-Lübbecke): „Es war lange Zeit das wie erwartet schwere Spiel heute gegen Aue. Wir haben gesehen, dass die Auer Mannschaft in der Tabelle unter Wert steht und ich bin mir sicher, dass sie noch die Punkte holen werden, um aus ihrer jetzigen Tabellenregion herauszukommen. In der Spielanlage hat man deutlich gesehen, die Auer Jungs wissen, was in den Spielsituationen zu tun ist. Mit der 5:1-Abwehr haben sie uns heute in der ersten Halbzeit vor Probleme gestellt, haben die Passwege oft im entscheidenden Moment sehr gut zugestellt. In der zweiten Halbzeit haben wir das besser gelöst, auch aus unserer 6:0-Abwehr heraus mit Tempo einfache Tore erzielt. Am Ende haben wir das Spiel gut durchgezogen. Im Gegensatz zum letzten Heimspiel hatten wir heute die Effektivität im Abschluss.“

 

Statistik:

TuS N-Lübbecke: Blazicko, Tatai; Genz (4), Kaleb (1), Bechtloff (10/2), Gierak (5), Tauabo (4), Gruszka (1), Torbrügge (3), Zetterman (3/1), Koloper, Hövels, Remer.

EHV Aue: Wetzel, Töpfer; Schäfer (1), Roch (1), Ebert, Bornhorn (1), Mägi (3/2), Sigtryggsson (3), Faith (3), Jungemann, Gunnarsson, Remke (1), Runarsson, Pechstein (7/1).

Siebenmeter: Zetterman an Wetzel (8.). – Pechstein an Blazicko (10.)

Zeitstrafen: 3:3 Koloper (6. + 44.), Torbrügge (12.) – Jungemann (27.), Roch (45.), Sigtryggsson (47.)

Schiedsrichter: Dauben / Rohmer

Zuschauer: 1.590

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