Im Abstiegskampf wird’s immer enger für den TuS – 30:32 zuhause gegen Nordhorn-Lingen

Der Klassenerhalt lag (fast) auf dem Präsentierteller. Am Freitagabend zuhause siegen über Nordhorn-Lingen und bei einem der drei in der Tabelle unter dem TuS N-Lübbecke rangierenden Klubs auf eine Niederlage im weiteren Verlauf des Wochenendes hoffen. Nun aber wird es eng – nach dem 30:32 (14:17) gegen die HSG. Positiv für die Przybecki-Schützlinge bleibt erstens, dass man im Schlussspurt fast noch dran gekommen war, bis zum 29:30 in der in der 58. Spielminute. Zweitens, dass das Lübbecker Publikum für riesig Rückenwind gesorgt hat („Danke dafür!“). Und drittens, dass immer noch ein letzter Spieltag zu absolvieren ist. Am kommenden Samstag, 7. Juni, 18 Uhr, wenn alle 18 Zweitliga-Teams zeitgleich aktiv sind. Nettelstedt-Lübbecke beim VfL Eintracht Hagen! TuS-Geschäftsführer Torsten Appel richtet auch hier auf diesem Wege den mehr als dringenden Appell an die Spieler, sich folgendes sehr klar bewusst zu machen: „In Hagen geht es um nicht mehr und nicht weniger: nämlich um die nackte Existenz des TuS N-Lübbecke!“

Noch liegt der TuS nach Pluspunkten – es sind weiterhin deren 28 – vor den dahinter platzierten Teams aus Dormagen, Hamm und Lübeck, die aber alle noch an diesem Samstag und Sonntag jeweils ihre zweitletzte Saisonpartie zu absolvieren haben. Erst danach erlauben sich neue Berechnungen („Wer muss welches Ergebnis erreichen?“) in Bezug auf die Abschlusstabelle 2024/25. Ein Sieg in Hagen ist nun definitiv die absolute Pflicht für die Genz und Co! Nicht auszuschließen dabei auch, dass sich bei einer möglichen Rettung eher große Erleichterung einstellen, denn großer Jubel sich bei den Rot-Schwarzen ergeben wird.  

Die verlorene Partie am Freitagabend vor der stattlichen Kulisse von 2.011 Zuschauern bleibt bei der Nachbetrachtung eine verdiente. Wieder kam der Gegner auf bessere Daten beim Torwartspiel (5:10), wieder schaffte es der TuS nicht, Tempogegenstöße zu laufen, erneut passierten viel zu viele leichte Fehler hinten wie vorn. Oft genug war das HSG-Gehäuse leer nach Ballgewinn (Nordhorn agierte von der 1. bis zur 55. Minute vorn im „7 gegen 6“), doch erst ganz am Schluss gelangen Torerfolge bei Weitwürfen ins Tor der Bult-Schützlinge. Zwar steigerten sich die Hausherren zum Ende hin, aber nie mehr seit dem 2:2 (6. Minute) gelang nochmals ein Ausgleichstreffer. In der Abwehr allermeist gegen die „7:6“ agieren zu müssen, zermürbte Nettelstedt-Lübbecke zusehends. Erwähnenswert ist auch noch die Disqualifikation gegen Sven Weßeling (48.). Beste Werfer bei Nettelstedt-Lübbecke: Benas Petreikis (5) und Tim Wieling (5/4).

TuS N-Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann stellte nach der Partie enttäuscht fest, das Team sei – wie leider schon zu oft in dieser Saison – „dem Druck nicht wirklich gewachsen“ gewesen. Dabei habe der Gegner – im Gegensatz zu Lübbecke – das dritte Spiel binnen weniger Tage absolvieren müssen. Die große Last auf den Schultern aller TuS-Akteure sei offensichtlich gewesen. Auch, dass es nur 4 Feldtore von den Außenpositionen gegeben habe, sei „schlichtweg enttäuschend“. Zudem habe Nordhorn-Lingen gar nicht mal besonders überzeugt. „Technische Fehler hatten die ja auch…“! So banal es klingen möge, so Rolf Hermann abschließend, in Hagen zum Saisonabschluss gelte es ganz einfach, „alles zu investieren“!

Stimmen zum Spiel:

Piotr Przybecki (TuS N-Lübbecke): „So ist der Leistungssport, dass man auch gegen einen gegnerischen Trainer, der ein Freund von mir ist, zu bestehen hat. Wir haben heute Abend zu viele gute Tormöglichkeiten nicht genutzt. Am Ende sind wir wieder bis auf ein Tor dran. Gleichwohl ist das ein verdienter Sieg für Nordhorn-Lingen. Wir hatten uns das alles ganz anders vorgestellt. Es herrscht bittere Enttäuschung. Aber Aufgeben gilt nicht. Unser Fokus liegt ab sofort voll und ganz auf der Partie am nächsten Samstag in Hagen!“

Mark Bult (HSG Nordhorn-Lingen): „Ich freue mich sehr über den Sieg, auch wenn wir wissen, in welcher Situation sich unsere Freunde vom TuS grad befinden. Das „7 gegen 6“ war wichtig für uns, um nach der Belastung aus den letzten Spielen nicht zu viele 1:1-Situationen bewältigen zu müssen. Ich hoffe, dass der TuS N-Lübbecke auch in der kommenden Saison unser Gegner in der 2. Liga sein wird!“ 

Statistik:

TuS N-Lübbecke: Katsigiannis (2 P.), Grabenstein (3 P.); Genz (4), Heiny (2), Ebner (3), Petreikis (5), Schulze (3), Severec, Dräger (2), Kontrec, Kolodziej (2), Weßeling (4), Skroblien, Kloor, Süsser, Wieling (5/4).

HSG Nordhorn-Lingenvan der Merwe (10 P.), Hemeltjen: Bandlow (7/4), Jaeger, Stricker, Lux (2), Marschall (5), Sajenev, Lügering, Ruddat (6), Bock (4), Sokolic, Erlingsson (2), Pöhle (3), Bauer (3).

Siebenmeter: 4/4 Wieling. – 4/4 Bandlow.

Zeitstrafen: Kontrec (10.) – Sajenev (18. & 38.), Bandlow (28.), Pöhle (43.).

Disqualifikation: Wesseling (48.).

Schiedsrichter: Matthias & Sebastian Klinke, Bordesholm.

Zuschauer: 2.011 in der MERKUR-Arena

Werbung