Hoffen und Bangen im Sekundentakt: TuS 25:25 bei Spitzenreiter Hamburg

In einem Spitzenspiel, das an Spannung über die gesamte Spielzeit hin kaum zu überbieten war, hat der TuS N-Lübbecke am Samstagabend Tabellenführer Handball Sportverein Hamburg einen Punkt abgetrotzt. Die Kurtagic-Schützlinge sind nach diesem 25:25 (14:13) nun seit 4 Spielen ungeschlagen und Hamburg hat nach 11 siegreichen Partien hintereinander erstmals wieder einen Zähler abgegeben. Nettelstedt bestätigte seine derzeit gute Form und sah zehn Sekunden vor Schluss nach Lutz Heinys 25:24-Führungstreffer auch schon wie der sichere Sieger aus, ließ aber zwei Sekunden vor dem Ende noch den Ausgleich (durch Leif Tissier) zu. Im Gegensatz zum Fußball tut man sich beim Handball schwerer, von einem Unentschieden zu sprechen, das leistungsgerecht gewesen ist. Doch Spielverlauf und Zwischenstände dieses Abends sprechen dann doch für zwei weitgehend gleichstarke Mannschaften. Aus der Englischen Woche hat der TuS 5:1 Punkte geholt und empfängt nun am kommenden Freitag, 26. Februar, 19.30 Uhr, den ThSV Eisenach in der MerkurArena in Lübbecke.

 

Anwurf hatte der TuS. Den Siebener in der 1. Spielminute konnte Lübbecke aber nicht verwandeln. Doch eine Aljosa-Rezar-Parade gab den Schwung für das 0:1 (2.) durch Dominik Ebner. Insgesamt den besseren Start erwischte Nettelstedt. So gelangen das 1:2 (3.) wiederum durch Ebner und das 1:3 (5.) dank Yannick Dräger nach Rezars Siebenmeter-Parade gegen Weller. Beim 2:4 (9.), Durchbruch von Benas Petreikis, war der 2-Tore-Vorsprung wiederhergestellt.

Ein verwandelter Siebenmeter von Weller (12.) brachte den Hausherren den 4:4-Ausgleich. Nachdem zunächst gleich zweimal TuS-Würfe geblockt worden waren, fand Benas Petreikis die Lücke zum 4:5 (14.). Erstmals an diesem Abend in Führung brachte Bauer seine Hamburger beim 6:5 nach 16 Spielminuten. Jan-Eric Speckmann traf vom Siebenmeter-Punkt zum 6:6 (16.). Die nächsten vier TuS-Treffer gingen allesamt auf das Konto von Florian Baumgärtner. Inzwischen stand es 10:10 und 24 Minuten waren gespielt. Von der Hamburger 10:9-Führung kippte das Spiel zunächst etwas in die TuS-Richtung, denn die Jungs vom Wiehen hatten einen 5:1-Lauf bis zum 11:14 (29.).

Die Lübbecker Treffer schafften, nach dem 10:10 von Baumgärtner, Leos Petrovsky (10:11, 25.), Lutz Heiny (11:12, 26.) und (11:13, 28.) sowie im Nachwurf „Specki“ Speckmann zum 11:14 (29.). Weller und Tissier schwächten für die Hausherren noch ab zum Pausenstand von 13:14.

Die Torfolge in der 2. Halbzeit verdeutlich den spannenden Kampf der beiden Spitzenteams. Nur zweimal lag im zweiten Durchgang ein Team mit zwei Treffern vorn. Das waren die Hamburger zunächst beim 19:17 nach 43 Minuten, was rasch die erste Auszeit des TuS in der 2. Spielhälfte bedeutete. Den 19:18-Abschluss markierte Benas Petreikis (44.), ehe Gertges zum 20:18 (46.) aufstockte. Das 20:19 (46.) gelang Florian Baumgärtner in Unterzahl und nach einer Johannes-Jepsen-Parade glich Leos Petrovsky (47.) zum 20:20 aus.

Die weitere Torfolge und Besonderheiten im Telegramm-Stil: 21:20 (48.) Axmann; 21:21 (49.) Lutz Heiny; 49. Jepsen-Parade; 50. 21:22 Benas Petreikis; 50. 22:22 Bergemann; 51. Vortmann-(HSV)-Parade; 52. Jepsen-Parade; 52. Zeitstrafe Weller; 53. Steal-HSV; 53. Axmann mit Lattenkracher, 54. Technischer Fehler des TuS, 55. Erste Auszeit des HSV (in der 2. Halbzeit) bei 54:02 min.; 55. Wullenweber daneben; 55. Vortmann-Parade, 56. HSV-Wurf geblockt (Klasse Marko Bagaric gegen Wullenweber), 57. Zeitstrafe-Weller, das ist dann auch die Rote Karte (wie zuvor bei TuS-Rechtsaußen Peter Strosack – ebenfalls aufgrund der 3. Zeitstrafe; 57. Siebener für den TuS, den Tom Skroblien zum 22:23 verwandelt; 23:23 (58.) Tissier für den HSV (in Unterzahl); 23:24 58. Skroblien; bei 59:05 min. nächste Auszeit des HSV; 24:24 60. (59:11 min) für den HSV (Tissier), bei 59:46 min. nächste Auszeit des TuS N-Lübbecke; (2. HZ), 24:25 (60.) Lutz Heiny (10 Sekunden vor Schluss); 25:25 (60.) Leif Tissier (2 Sekunden vor Schluss) – Endstand in der Sporthalle Hamburg also 25:25!

 

Stimme zum Spiel:

Emir Kurtagic (TuS N-Lübbecke): „Klar willst Du das Spiel gewinnen, wenn Du 10 Sekunden vor Schluss wieder in Führung gehst. Aber ich mache meinen Jungs nicht den geringsten Vorwurf wegen des Hamburger Ausgleichs praktisch mit der Schlusssirene. Meine Mannschaft ist heute Abend mit der absolut richtigen Einstellung angetreten, hat Leidenschaft gezeigt und auf hohem Niveau über 60 Minuten agiert. Hamburg hat ebenfalls ein gutes Spiel gezeigt. Auch wenn so manche Fehler auf beiden Seiten nicht ganz ausgeblieben sind. Was wiederum normal ist, weil viel auf dem Spiel steht und Emotionen hier wie dort ebenso eine große Rolle spielen. Also: Wir haben unseren guten Lauf bestätigt, viel Mut gezeigt und bewiesen, dass wir uns vor Niemandem verstecken müssen!“

Statistik

Handball Sport Verein Hamburg: Maier, Vortmann (14/2 P.); Schimmelbauer, Tissier (5), Feit, Hausmann, Weller (7/3), Ossenkop, Axmann (3), Gertges (1), Bauer (4), Forstbauer (4), Wullenweber, Bergemann (1), Kleinedamm, Vogt.

TuS N-Lübbecke: Rezar (7/3), Jepsen (3), Becvar, Heiny (4), Baumgärtner (5), Ebner (2), Petreikis (4), Bagaric, Strosack, Mundus, Dräger (2), Spohn, Nissen, Speckmann (2/1), Petrovsky (2), Skroblien (4/2).

Siebenmeter: 3/6 – 3/6 – Weller an Rezar (4. und 8.), Ossenkop an Rezar (11.) – Skroblien an Vortmann (2.), Skroblien über das Tor (8.), Speckmann an Vortmann (21.)

Zeitstrafen: 6:5 – Schimmelbauer (16. + 36.), Gertges (21.), Weller (33. + 52. + 57.) – Petreikis (6.), Strosack (15. + 29. +45.), Baumgärtner (25.)

Disqualifikation: Strosack (45., dritte Zeitstrafe) – Weller (57., dritte Zeitstrafe)

Schiedsrichter: Jannick Otto und Raphael Piper

Zuschauer: – in der Sporthalle Hamburg

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Fotos: Torge Huter

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