Nun sind es schon 2:10 Punkte für den TuS N-Lübbecke in der Tabelle. Von den sechs Partien in der immer noch recht jungen Saison haben die Rothemden bereits fünf verloren. Am Freitagabend ging es in der MERKUR Arena 24:34 (9:13) gegen den HSC 2000 Coburg aus. Die 4:1-Führung nach zehn Minuten hatte sich gut angefühlt, pulverisierte sich aber binnen weiterer sieben Minuten zum 4:4, in der 20. Spielminute stand vor 1.132 Zuschauern bereits das 4:6 auf der Anzeigetafel. Schwacher Trost für Nettelstedt-Lübbecke, aber immerhin dies: Da die HSG Konstanz am selben Abend ebenfalls sein Heimspiel verlor, bleiben dem TuS weiterhin zwei Zähler Abstand zum 18. und letzten Platz.
Leichte Aufgaben gibt es nun überhaupt keine mehr, wenn man bisher so mäßig, bis gar nicht performt hat… Die Przybecki-Schützlinge treten kommenden Freitag, 18. Oktober, beim TUSEM Essen an, ehe in der Englischen Woche gleich zwei Heimspiele hintereinander auf der Agenda stehen. Am 23. Oktober ist der TSV Bayer Dormagen zu Gast, bevor es am 26. Oktober zum Mühlenkreis-Derby gegen GWD Minden kommt. Es geht somit Schlag auf Schlag. Sehen wir es positiv: Schon recht rasch besteht also die Möglichkeit für die Jungs vom Wiehen, wieder in die Spur zu kommen und die Anhänger zu versöhnen. Wobei: Von den Rängen kam auch am diesem ansonsten gebrauchten Abend einmal mehr sehr gute Unterstützung! Sehr lobenswert!
Das 4:1 verzückte nicht nur vom Spielstand her, sondern auch die Art wie Yannick Dräger jenen Treffer per Dreher bewerkstelligte. Bereits in dieser Phase vergab der TuS aber auch schon Chancen. So waren hier auch zwei „Holz“-Treffer zu beklagen, die zum 5:1 und dann zum 5:2 hätten führen können. Der letzte Gleichstand des Abends war beim 6:6-Treffer von Dominik Ebner (21. Minute) zu notieren gewesen. Bereits mit der Auszeit in der 18. Spielminute hatte TuS-Trainer Piotr Przybecki fünf neue Spieler von der Bank ins Rennen geworfen. Über 6:10 (26.) ging es bis zum 9:13-Pausenstand weiter.
Schon sehr bald nach dem Seitenwechsel wurde klar, dass der TuS nicht mehr würde aufschließen können. Spätestens beim 15:22 (44.) war die Angelegenheit zuungunsten Lübbeckes durch. In der Schlussphase kamen vermehrt zwei bis drei Nettelstedter Spieler bei der Deckungsarbeit offensiver vor, doch gelangen den Gästen weiterhin zu viele „leichte“ Tore. Und vorn gelangen den Hausherren zwar auch noch einige hübsche Treffer nach durchaus gelungenen Aktionen. Aber es hatte parallel auch viel zu viele Fehlpässe und Fehlwürfe gegeben. Die letzte Spielminute sah den Lutz-Heiny-Treffer zum 24:34-Endstand und eine Leon-Grabenstein-Parade. Leon Grabenstein hatte Fynn Zecher in der 48. Minute zwischen den TuS-Pfosten abgelöst.
TuS N-Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann meinte nach der Partie, dass solch ein Spielresultat sehr schmerze. Dies vor allem, wenn man bedenke, „wie sich alle in der Woche bei der Vorbereitung extrem eingebracht haben“. Die Jungs hätten zu selten den direkten Weg zum gegnerischen Tor gesucht, die Spielanlage sei fast immer „zu sehr in die Breite geraten“. Zum wiederholten Mal habe man zusehends „das Konzept verloren“.
Stimmen zum Spiel:
Piotr Przybecki (TuS N-Lübbecke): „Unsere Niederlage war auch in der Höhe verdient. Schon als wir zu Beginn in Führung liegen, lassen wir hochkarätige Torchancen liegen. Dieses Manko zieht sich dann die gesamte Spielzeit durch. Die Jungs habe sich nie aufgegeben, aber dennoch dabei nicht mehr wirklich an sich geglaubt. Wir müssten bewusster spielen. Angesprochenes wurde zu oft nicht umgesetzt. Trotzdem: Im Profisport geht der Blick auch immer wieder nach vorn!
Anel Mahmutefendic (HSC 2000 Coburg): „Wir sind in den ersten 10 Minuten wenig präsent und es passieren uns auch zu viele Fehler. Im Laufe der ersten Spielhälfte kommen wir aber gut zurück. Wir finden gute Lösungen, steigern uns in der Abwehr wie im Angriff. Trotzdem war es eine schwere Partie für uns, auch wenn dies das Endergebnis nicht wiedergibt.“
Statistik
TuS N-Lübbecke: Zecher (5/1 P.), Grabenstein (4 P.); Genz (5), Heiny (1), Hörr, Ebner (1), Petreikis (1), Schulze (1), Dräger (4), Kolodziej (2), Weßeling (3), Skroblien (1), Kloor (1), Süsser (1), Wieling (3).
HSC 2000 Coburg: Boukovinas (18/2 P.), Apfel; Menges (1), Dettenthaler, Bis, Kasai, Fuß (5), Billek (4), Krone, Helmersson (2), Valkovskis (11), Röller (3), Schäffer (5), Jaeger, Schmidt (3/1).
Siebenmeter: 0/2 – Kolodziej & Wieling an Boukovinas (16. & 58. ) – 1/2 Schmidt an Zecher (16.)
Zeitstrafen: Schulze (13.), Süsser (25.), – Schäffer (30.) , Röller (33. & 36.)
Rote Karte: Röller (58.)
Schiedsrichter: Nils Hennekes & Moritz Hartmann
Zuschauer: 1.132 in der MERKUR Arena