Zur Pause mit drei Toren in Front gelegen, wurde aus der 12:9-Führung am Ende „nur“ ein 28:28-Unentschieden (übrigens war’s das erste Remis für die Jungs vom Wiehen in 2024/25). Doch der TuS N-Lübbecke behielt in dramatischen Schlussminuten vor 2.521 Zuschauern in der Coburg-Arena immer einen kühlen Kopf, war nach dem 23:23-Zwischenstand (52. Minute) stets, wieder und wieder mit einem Treffer in die Vorhand gekommen. Mit 8/4 Paraden trug einmal mehr Nikolas „Katze“ Katsigiannis dazu bei, dass der TuS bis zur Schulsirene ganz im Spiel blieb. Seine besten Werfer hatte Nettelstedt-Lübbecke in Falk Kolodziej (7/4), Tomislav Serevec, Dominik Ebner, Tim Wieling (alle je 4). Tomislav Severec musste ran, weil Lutz Heiny nach gut 28 Minuten nach der dritten Zeitstrafe das Spielfeld hatte verlassen müssen.
Der TuS ist bei einem Punktestand von 21:25 Tabellenzwölfter, zwischen weiterhin sehr eng beieinander liegenden Teams. Damit liegen die Przybecki-Schützlinge nur zwei Punkte hinter dem Achten aus Dessau, aber auch lediglich drei Zähler vor dem auf dem ersten Abstiegsplatz stehenden VfL Lübeck-Schwartau. Schon jetzt am Mittwoch, 26. März, findet die nächste Partie von Nettelstedt-Lübbecke statt, wenn TUSEM Essen um 19 Uhr in die MERKUR-Arena einläuft. Die Englische Woche schließt der TuS dann am kommenden Sonntag, 30. März, ab. Um 17 Uhr erfolgt der Anpfiff beim TSV Bayer Dormagen.
So alt wie der Mannschaftssport an sich, ist auch die Diskussion darüber, ob ein Ergebnis zustande kommt, weil die einen so schlecht oder die anderen so gut performt haben. Auf jeden Fall war die Nettelstedter Halbzeitführung von 12:9 verdient. Die 7:6-Führung (Tim Wieling ins lange Eck, 16. Minute) hatten die Gastgeber ins 7:9 umgemünzt (21.). Die Auszeit des TuS aber brachte dann reife Früchte, bis zur Pause folgte Lübbeckes 5:0-Lauf, wobei in dieser Phase Nikolas Katsigiannis drei seiner vier Siebenmeter-Paraden gelangen. Wermutstropfen allerdings hier die Hinausstellung von Lutz Heiny nach seiner dritten Zeitstrafe (nach 28:04 min.)
Hin und her wogte das Match in den zweiten 30 Minuten. Beim 17:17 durch Florian Billek hatte Coburg erstmals nach längerer Zeit wieder einen Ausgleichstreffer geschafft. Dominik Ebners Treffer zum 23:21 (49.) ließ Sieg-Träume beim TuS reifen. Doch drei Fehlwürfe begünstigten Coburgs 23:23-Ausgleich (52.). Zum Ende dann lagen die Ostwestfalen immer wieder mit einem Tor in Front, die Hausherren glichen stets aus. Nach der letzten Auszeit der Rot-Schwarzen (59:43 min.) nutzte Käpt’n Jó Gerrit Genz den Ballbesitz zum 28:27, zwei Sekunden vor Schluss traf aber für Coburg Bartlomiej ins leere Nettelstedter Tor zum Endstand.
Rolf Hermann, der Sportliche Leiter beim TuS, sprach hernach von „gemischten Gefühlen“ bei der Draufsicht auf dieses Unentschieden. „Wir sind uns sicher darin einig, dass da heute Nachmittag die Chance zum doppelten Punktgewinn drin war.“ Gleichwohl sei er „auch froh, dass der eine Punkt bei uns geblieben ist“. Die Rothemden seien nicht ohne Schwächen gewesen und hätten doch diesem „letztlich sehr ausgeglichenen Match“ ihren Stempel aufgedrückt. Nikolas Katsigiannis habe einen tollen Rückhalt gegeben, nicht zuletzt „mit seinen vier Siebenmeterparaden“. Die Englische Woche lasse wenig Zeit zum Regenerieren, am Mittwochabend gegen TUSEM Essen wolle man aber zeigen, „dass wir ein Heimspiel haben!“
Stimme zum Spiel:
Piotr Przybecki (TuS N-Lübbecke): „Klar, war ganz am Schluss der Sieg für uns greifbar nah. Das ist schon ärgerlich, wenn zwei Sekunden vor Schluss doch noch ein Ball in unser Tor gerät . Unsere Mannschaft hat aber alles gegeben. Und ich will zusammenfassend sagen, dass das heute Nachmittag einfach auch ein gerechtes Endergebnis gewesen ist. Namentlich herausstellen möchte ich Nikolas Katsigiannis mit seinen vier gehaltenen Siebenmetern und Tomislav Severec, der uns heute auch gut geholfen hat. Sehr gut auch, wie Jó Gerrit Genz bei unserem letzten Angriff Verantwortung übernimmt!“
Statistik:
HSC 2000 Coburg: Boukovinas (11 P.), Apfel (1/1 P.); Menges, Dettenthaler (1), Bis (7), Fuß, Ossowski (1), Billek (5/4), Lisac (3), Krone, Helmersson (2), Knauer (2), Valkovskis (4), Röller, Schäffer, Schmidt (3/2).
TuS N-Lübbecke: Katsigiannis (8/4 P.), Grabenstein (4 P.); Genz (1), Heiny (3), Ebner (3), Petreikis (2), Schulze (1), Severec (3), Dräger (4), Kontrec, Kolodziej (6/4), Skroblien, Kloor, Süsser (1), Wieling (4).
Siebenmeter: Billek 4/6, Schmidt 2/4 – Kolodziej 4/5.
Zeitstrafen: Röller (15.), Schäffer (28.), Fuß (30.), Bis (36.), Dettenthaler (48.) – Schulze (8.), Heiny (12./19. & 29.), Dräger (24.), Severec (26./31.), Kontrec (35.), Ebner (60.).
Disqualifikation: Heiny (29.)
Schiedsrichter: Leon Bärmann & Nico Bärmann (Graben-Neudorf).
Zuschauer: 2.521