„Der eine Punkt kann uns noch sehr helfen“ – Jetzt Platz 13 – Beim 32:32 in Hamm kassiert der TuS Ausgleich 31 Sekunden vor Schluss

Von der 27. bis zur letzten Spielminute hat der TuS N-Lübbecke im Abstiegskracher beim ASV Hamm in Führung gelegen und über weite Strecke dabei einen engagierten Auftritt gezeigt. Ärgerlich ist der Punktverlust in jedem Fall erst einmal, bei zwischenzeitlichen Führungen von 16:13 zur Halbzeitpause, 21:17 (38. Minute), 25:21 (45.) und auch 27:23 (48.) und 31:28 (55.). Nach dem 32:30 dank Benas Petreikis (58.) gab es dann auf Lübbecker Seite aber nur noch zwei Fehlwürfe! Andreas Bornemanns 12 Treffer waren ein echtes Problem für Nettelstedt-Lübbecke. Nicht von Belang diesmal das Torwartspiel (9:8 für Hamm). Die besten Werfer beim TuS an diesem Mittwochabend waren Jó Gerrit Genz (7), Benas Petreikis (6) und Tim Wieling (6/3).        

Das zweite TuS-Unentschieden hintereinander (vorher die Siege in Konstanz und gegen Hüttenberg sowie die Niederlage in Großwallstadt) lässt ein Bild vor Augen geraten von dem Eichhörnchen, das fleißig Punkte sammelt, wenn derzeit auch nur einen und wieder nur einen. Klar sollte sein, dass ein Sieg am 30. Mai im letzten Heimspiel gegen Nordhorn-Lingen 30 Pluspunkte brächte, was den Klassenerhalt schon ziemlich wahrscheinlich erscheinen ließe. Aber der laufende 32. Spieltag, der mit dieser Partie Hamm gegen Nettelstedt als einzige Partie des Tages seinen Anfang nahm, sieht erst einmal die weiteren Kontrahenten „da unten im Klassement“ in der Pflicht. Das Saison-Halali steht dann mit 9 zeitgleichen Spielen am Samstag, 7. Juli, auf der Tagesordnung.

Recht flott, nachdem die Hausherren zunächst mit 2:1 (5.) und 3:2 (7.) in der Vorhand waren, konnten die  Przybecki-Schützlinge das Geschehen auf ihre Seite ziehen. Vom 3:3 zum 3:6 schraubten die Gäste das Resultat hoch. Hilfreich zudem, dass Leon Grabenstein in dieser Phase drei Paraden zeigte, eine dabei im Siebenmeter-Duell. Jedoch gelangen Hamm, erstmals trainiert vom früheren TuS-Coach Jörn-Uwe Lommel, auch Ausgleichstreffer. Letztmalig vor der Schlussminute beim 12:12 (26.). Ein 4:1-Lauf brachte Nettelstedt die verdiente 16:13-Halbzeitführung. Zweimal Benas Petreikis sowie je ein Treffer von Lutz Heiny und Tim Wieling sorgten für eine hoffnungsfrohe Halbzeitpause.   

In der 2. Halbzeit verpassten es die Jungs vom Wiehen, rechtzeitig Klar Schiff zu machen. Über die beeindruckenden Zwischenresultate ist oben in diesem Text schon geschrieben worden. Über weite Strecken arbeitete die Defensivreihe ordentlich, wenn auch nicht gänzlich ohne Fehler. Bis weit in die Crunchtime hinein hatte N-Lübbecke im Angriff stets Antworten zu geben. Nervenaufreibend das Ganze aber auch schon gut 10 Minuten vor dem Ende, als der ASV Hamm vom 23:27 auf das 26:27 fast aufschließen konnte. Für den nach der dritten Zeitstrafe ausgeschiedenen Yannick Dräger hatten Lukas Süsser und Tin Kontrec viele Spielanteile. Überhaupt nicht zum Einsatz kamen diesmal Dominik Ebner und Falk Kolodziej. Der Verlauf der letzten gut zwei Minuten ist im Vorspann dieses Berichtes schon geschildert worden.      

Rolf Hermann, der Sportliche Leiter beim TuS, war ohne Zweifel traurig über den Spielausgang. Aber er machte nach der Partie den Rothemden (die diesmal in schwarz auftraten) überhaupt keine Vorwürfe. Das Lob überwog deutlich. „Es tut mir einfach leid für die Jungs, denn sie haben diesen guten und harten Kampf super angenommen und viel investiert!“ Gegen Ende sei gewiss etwas die Disziplin abhandengekommen. Aber auch dieser eine Punkt „zählt ganz einfach“. Und „mehr als phänomenal“ sei die lautstarke Unterstützung der TuS-Anhänger gewesen. „Auch von dieser Stelle aus tausend Dank dafür.“ Nun blieben knapp eineinhalb Wochen Zeit für das Regenieren und die gewissenhafte Vorbereitung auf das letzte Saisonheimspiel gegen Nordhorn-Lingen.    

Stimme zum Spiel:

Piotr Przybecki  (TuS N-Lübbecke): „Vom Spielverlauf her war das heute ein verlorener Punkt. Aber dieser eine Zähler kann uns am Ende der Saison doch noch sehr helfen. Und die Energieleistung meiner Spieler war heute Abend bestens. Das galt für die Defensive und auch vor dem gegnerischen Tor.“

Statistik:

ASV Hamm-WestfalenHertlein (6 P.), Colodeti (3 P.); Huesmann, Jansen, Meyer-Siebert (3), Böttcher (2), Machner, Hüter (4), Drosten (6/3), Sterba (1), Jungemann, Haunold (1), Bornemann (12), Stüber (3), Jacobs, Coßmann.

TuS N-Lübbecke: Katsigiannis, Grabenstein (8/1 P.); Genz (7), Heiny (1), Ebner, Petreikis (6), Schulze (1), Severec, Dräger (2), Kontrec (1), Kolodziej, Weßeling (4), Skroblien (1), Kloor, Süsser (3), Wieling (6/3).

Siebenmeter: 0/1 Huesmann, 3/3 Drosten – 3/3 Wieling.

Zeitstrafen: Sterba (15.), Jansen (42.), Lommel (52.) – Dräger (7.|33. & 39.), Süsser (10. & 19.), Schulze (36.).

Disqualifikation: Dräger (39.)

Schiedsrichter: Moritz Hartmann & Nils Hennekes; Dortmund & Gütersloh

Zuschauer: 2.202

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