Der „Bock ist umgestoßen“: TuS-Sieg in Stuttgart – 29:28!

Es gibt viele Metaphern, die den ersten Sieg im Sport nach langem Warten beschreiben. In der Mannschaft des TuS N-Lübbecke und im näheren Umfeld war zuletzt viel von jenem Bild die Rede, wonach es galt, „endlich den Bock umzustoßen“! Also, denn: Genau dies haben Aaron Ziercke und seine Jungs am Sonntagmittag im fernen Stuttgart geschafft – mit 29:28 (14:16) gewonnen! Der Bock – um im Bild zu bleiben – streckt nurmehr alle Viere von sich. Der erste Saisonsieg 2017/2018 für Nettelstedt-Lübbecke hatte viele Gründe. So waren das sicher die sechs Paraden von Joel Birlehm im TuS-Kasten in der Schlussviertelstunde. Auch Jens Bechtloff ging wieder mit voran. Doch gesiegt hat das gesamte Team. Bei nun fünf Pluspunkten hat der TuS den Abstand auf Ränge davor verkürzt, zu Hüttenberg sogar bereits aufgeschlossen. Die Saison ist noch lang und bleibt weiter sehr anspruchsvoll. Doch durchzuatmen und sich erst einmal vorbehaltlos zu freuen, das ist jetzt komplett angesagt am Wiehen! Und am Donnerstag (19 Uhr) kommt Göppingen in die Merkur Arena.

 

Zum Spielverlauf selbst: Die Stuttgarter hatten Anwurf, scheiterten aber mit dem ersten Wurf von Weiss an TuS-Torwart Joel Birlehm. Vorbei warfen die Gäste vom Wiehen allerdings im Gegenzug, die mit René Gruszka auf Rechtsaußen begannen. Tim Remer saß immerhin schon wieder auf der Bank. Nach und nach konnte sich der TVB Stuttgart ein leichtes Übergewicht verschaffen. Bis zur 20. Minuten gelang den Lübbeckern nur nach vier Minuten zum 1:1 ein Gleichstand. Mit 3:1 lagen die Hausherren nach sieben Minuten in Front, aber der TuS kam doch zu dem ein oder anderen Anschlusstreffer. So zum 3:2 (9. Minute), beim 5:4 (Bechtloff, 12.), 6:5 (13.). Der 7:6-Anschluss gelang Ante Kaleb (14.), als er super eingelaufen war und von Jens Bechtloff ebenso schulmäßig den Pass bekam. Das 8:7 entsprang einem Siebenmeter, den wiederum „Feile“ Bechtloff verwertete.

Nachdem der TuS auf 9:8 (18.) verkürzt hatte, hielt Peter Tatai einen Wurf von Stuttgarts Rückkehrer Kraus und das ermöglichte den Nettelstedtern die Chance zum Ausgleich. Marko Bagaric markierte denn auch das 9:9 (20.). Zweimal noch konnten die Gäste erneut egalisieren, so beim 10:10 in der 21. Spielminute dank René Gruszka und durch Pontus Zetterman (24.) zum 11:11. Dann bog wiederum der TVB besser auf die Zielgerade der 1. Halbzeit ein. Das 13:11 (25.) markierte Ex-TuS-Spieler Bobby Schagen, zum 14:11 vollendete Orlowski (27.). Jens Bechtloff verkürzte zwar – 14:12, 27. Minute. Doch eineinhalb Minuten vor der Pausensirene führte Stuttgart gar schon mit 16:12. Marko Bagaric Treffer war TuS-Tor Nr. 13 (30.) und den Halbzeitstand von 16:14 (30.) ermöglichte Nils Torbrügge mit der Pausensirene. Nachzutragen ist, dass bei Stuttgart Torhüter Bitter früh verletzt raus musste. Der TuS zeigte bisher ein generell gutes Rückzugsverhalten, vorne wurde leider noch zu viel vergeben.

Zur 2. Hälfte – bei Anwurf für den TuS – kam Jó Gerrit Genz für Pontus Zetterman zunächst in den rechten Rückraum. Peter Tatai (seit der 29. Minute zeitweise im TuS-Kasten) hielt dann toll gegen Orlowski (33.), den 16:16-Ausgleich warf René Gruszka per Tempogegenstoß. Dann lagen die Stuttgarter mit einem bis zwei Treffern vorn. Wieder ausgleichen konnte beim 19:19 (39.) Moritz Schade nach tollem Pass von Jens Bechtloff, der wiederrum für das 20:20 (41.) verantwortlich war. Bei den Hausherren gab es dann „Rot“ wegen der dritten Zwei-Minuten-Strafe gegen Dominik Weiß. In dieser 44. Minute stand bei Lübbecke wieder Joel Birlehm zwischen den Pfosten.

Es begann dann eine starke Phase der Ziercke-Schützlinge, von der man im Grunde bis zum tollen Schluss auch profitierte. Das 22:22 (44.) gelang Jó Gerrit Genz, auf 24:22 für „Rot-Schwarz“ erhöhte Ante Kaleb nach 46 Minuten.
Zuvor hatte Joel Birlehm eine Parade gegen Schweikardt gezeigt.

Machen wir im Telegramm-Stil weiter: Auszeit-Stuttgart (bei 45:15 Min.), 23:24 (47.) Orlowski (Zeitspiel war angezeigt), Zeitstrafe gegen Stuttgarts Salger, Torwartparade-Maier (Stuttgart), Torwartparade-Birlehm (TuS), 23:25 (49.) Kaleb, Orlowski scheitert an Birlehm, 23:26 (50.), Tor für den TuS, Stuttgart-Wurf daneben in der 51. Minute, TuS-Wurf daneben in der 52. Minute, 24:26 (52.) Kraus, 24:27 (53.) Kaleb, Parade-Birlehm, aber 25:27 (55.), also Tor-Stuttgart.

Und nach der TuS-Auszeit (bei 54:52 Min.): 56. Zeitstrafe gegen Schade (während er auf der Bank saß), TuS-Wurf daneben (56.), 26:27 – Tor für Stuttgart (56.), es war Schweikardt, 27:27 (57.), der Stuttgart-Ausgleich, bei zweifacher TuS-Unterzahl, 27:28 für den TuS (58.) durch René Gruszka, 28:28 (58.): Tor für Stuttgart (durch Ex-TuS-Spieler Schagen), TuS ohne Torwart, 28:29 für den TuS (59.), kurz zuvor war der TuS wieder komplett, Torschütze zu diesem 28:29: Lukasz Gierak! TuS rasch schon wieder im Angriff und mit Auszeit (bei 59:26 Min.), Fehlwurf-TuS (bei 59:44 Min,)Lukasz Gierak tankte sich wie schon zuvor super durch, verfehlte allerdings das TVB-Tor, Auszeit-Stuttgart (bei 59:47 Min.), Joel Birlehm hält den letzten Wurf von Orlowski, Spiel beendet, TuS gewinnt 29:28! Der Rest ist dann ganz viel „rot-schwarzer“ Jubel!

 

Stimme zum Spiel:

Aaron Ziercke (TuS N-Lübbecke): „In den letzten drei Minuten bin ich um drei Jahre gealtert. Die Schlussphase hatte nochmal alles zu bieten. Aber jetzt freuen wir uns ganz riesig, wenngleich schon am Donnerstag die nächste schwere Aufgabe auf uns zu Hause gegen Göppingen wartet. Mein großes Lob geht an die ganze Mannschaft, bei der heute Mittag auch hundertprozentig die Körpersprache gestimmt hat. Diesen Sieg wollte sie ganz unbedingt. Beim 12:16 kurz vor der Pause hatte es nicht gut für uns ausgesehen. Aber die Jungs kämpfen sich beeindruckend zurück. Und schon bald in der 2. Halbzeit war sie dann richtig im Spiel. Ich sagte eben, die ganze Mannschaft habe gewonnen, klar. Trotzdem ein Sonderlob für „Feile“ Bechtloff, der schon seit Wochen ganz klasse vorangeht!“

 

Statistik:

TVB Stuttgart: Bitter, Maier, Lehmann; Baumgarten (1), Burmeister, Häfner, Kraus (2), Kretschmer, Orlowski (10), Röthlisberger, Salger (2), Schagen (6/1), Schweikardt (6), Späth, Weiß (1), Pfattheicher.

TuS N-Lübbecke: Tatai, Birlehm; Genz (2), Kaleb (5), Bechtloff (8/3), Grabaczyk, Gierak (1), Bagaric (4), Gruszka (4), Rakovic, Torbrügge (2), Schade (1), Zetterman (2), Remer.

Siebenmeter: 1/1 – 3/3

Zeitstrafen: 8:10 Minuten (Salger, 3 x Weiß, daher Disqualifikation, 44. Minute – 2 x Bagaric, 2 x Grabarczyk, Schade)

Schiedsrichter: Sebastian Grobe / Adrian Kinzel

Zuschauer: 2.251 (ausverkauft) in der Scharrena Stuttgart

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