Nach dem Auswärtssieg in Ludwigshafen hatten wir alle hoffnungsvoll auf eine Fortsetzung der Wende zum Guten gehofft. Und beim (einzigen) 5:5-Ausgleich und selbst noch beim 13:15- Pausenstand am Samstagabend in der MERKUR Arena gegen Tabellenführer Bergischer HC schien noch alles drin zu sein. Vor allem die 10 Paraden in der 1. Halbzeit von Leon Grabenstein hielten den TuS N-Lübbecke noch recht gut im Spiel. Doch die ersten 11 Minuten nach dem Pausentee ohne TuS-Treffer…! Der 6:0-Lauf des BHC vom 13:15 zum 13:21 klärte alle Fronten und ließ den nun übermächtigen Gegner bei den Torabständen entschwinden und stellte die Haaß-Schützlinge vor 1.156 Zuschauern ganz schön bloß! 21:34 hieß es am Ende!
Bei 2:6 Punkten steht der TuS am Samstagabend auf dem 17. und vorletzten Platz des Klassements. Nach dem DHB-Pokalspiel der 2. Runde jetzt Mittwoch, 2. Oktober, 19 Uhr, gegen den Erstligisten SC DHfK Leipzig warten weitere schwere Aufgaben auf die Rothemden. Am Samstag, 5. Oktober, geht es zum TuS Ferndorf, für Freitag, 10. Oktober, 19 Uhr, hat sich der HSC 2000 Coburg am Wiehengebirge angemeldet. Leichte Partien gibt es in der 2. Liga ohnehin nicht, nach dem durchwachsenen Saisonstart werden die Gegner zudem zunehmend optimistischer in ihre Duelle mit dem TuS N-Lübbecke gehen können.
Die Geschichte dieser Begegnung am 4. Spieltag 2024/25 ist schnell erzählt und teilweise im Vorspann schon beschrieben worden. Einziger Lichtblick zunächst noch Leon Grabenstein zwischen den Pfosten, auch Kapitän Jó Gerrit Genz gut, der in den ersten 30 Minuten von 5 Würfen 4 Mal einnetzte. Der einzige Ausgleich der Partie zum 5:5 (13. Minute) war Sven Weßeling gelungen. Letztmalig bis auf einen Treffer dran war Nettelstedt-Lübbecke beim 13:14 (29.), als Tom Skroblien im Tempogegenstoß traf.
Nach dem Seitenwechsel gelang dem TuS erst in der 42. Minute wieder ein Treffer. Es war das 14:21 durch Dominik Ebner. Da waren allerdings sämtliche Messen längst gelesen. Flüssiges Angriffsspiel sah man bei den Hausherren leider nicht mehr. Fehler nutzte der Bergische HC allermeist bestens und sehr oft auch bei hohem Tempo aus. Lübbeckes bester Werfer Jó Gerrit Genz (7 Tore) erzielte den letzten Treffer der Gastgeber zum 21:33 (60. Minute).
TuS N-Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann fand klare Worte und begann sein Statement in einem kurzen Satz: „Es tut weh!“ Und: „Wir müssen uns eingestehen, dass der Matchplan ein gutes Stück weit nicht funktioniert hat.“ Dann umzusteuern, gelinge nicht – zumindest wieder an diesem Abend. Und es passiere dann ein „Kollektiv-Ausfall“. Das gehe dann „reihum, da kannst Du eigentloch niemand ausnehmen“. Das Ganze schmerze umso mehr, „weil nach dem Sieg in Ludwigshafen das Selbstvertrauen ja wieder da war…!“ Die „Art und Weise“, wie die 2:6-Startpunkte zustande gekommen seien, „stört mich ganz besonders.“
Stimmen zum Spiel:
Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Unsere Niederlage geht auch in der Höhe in Ordnung. Es ist ein bitterer Abend für uns gegen eine im zweiten Durchgang überlegene Mannschaft. Anfangs läuft es lange Zeit noch ganz okay. Auch wenn wir da schon nicht alle uns erarbeiteten Chancen verwerten können. Wir agieren dann später viel zu statisch. Die Jungs haben es ja versucht, aber sie wirkten überhaupt nicht mehr frei in ihren Aktionen und erzielen in den ersten gut zehn Minuten nach der Halbzeitpause keinen einzigen Treffer…!“
Markus Pütz (Bergischer HC): „Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Es war für uns ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg. In der ersten Halbzeit ließen wir in der Defensive noch zu viele Durchbrüche zu. Vorn hat Leon Grabenstein zunächst mit einer Vielzahl an Paraden uns das Leben noch etwas schwer gemacht. In der zweiten Spielhälfte lief es dann sehr rasch sehr gut für uns. Vor allem kamen wir ins Tempo-Spiel!“
Statistik
TuS N-Lübbecke: Zecher, Grabenstein; Genz (7), Heiny, Hörr, Ebner (2), Petreikis (1), Schulze (2), Dräger, Kontrec (1), Kolodziej (1), Weßeling (4/2), Skroblien (3/2), Kloor, Süsser, Wieling.
Bergischer HC: Rudeck, Diedrich; Beyer (7/1), Scholtes (4), Giesselmann, Granlund (2), Barbarskas (3), Fraatz, Babak, Gislason, Thiele (1), Morante Maldonado (4), Fuchs (4), Seesing (5), Wasielewski (4).
Siebenmeter: 4/5 – Skroblien an Rudeck (45.) – 1/1
Zeitstrafen: Dräger (8.), Ebner (32.), Genz (35.), Süsseer (42.) – Morante Maldonado (9.) ,Gislason (43.)
Schiedsrichter: Robert und Lukas Müller
Zuschauer: 1.156 in der MERKUR Arena