Noch liegt der Gegner vom Samstag um 7 Treffer besser in der Tordifferenz. Aber der Angriff des TuS N-Lübbecke auf Rang 4 in der Abschusstabelle ist schon mal und endgültig eingeläutet worden. Mit dem – ab etwa Mitte der 2. Halbzeit ungefährdeten – 35:26-Heimsieg über Tabellennachbarn VfL Eintracht Hagen hat der TuS ein klares Statement gesetzt. Das war am Sonnabend ab 18 Uhr – vor diesmal 1.216 Zuschauern – mal wieder die Schokoladenseite der Haaß-Schützlinge! „Fleißkärtchen“ erspielten und erkämpften sich alle TuS-Akteure, Sportlicher Leiter und Trainer werden gegen Ende dieses Artikels die wohl besten Rothemden an diesem 31. Spieltag teils auch noch namentlich nennen.
Jetzt haben die Jungs vom Wiehen noch drei Partien in der Spielzeit 2023/24 vor der Brust. In knapp zwei Wochen am Freitag, 17. Mai, geht es zum VfL Lübeck-Schwartau, worauf am Samstag, 25. Mai, 18 Uhr, in der MERKUR Arena bereits das letzte Heimspiel angepfiffen wird, wenn der TV Großwallstadt sein Glück versucht. Letztmalig in der laufenden Saison laufen die Haaß-Schützlinge am Samstag, 1. Juni, auf. Dann reist N-Lübbecke zum Westfalen-Derby nach Hamm.
Umkämpft und ausgeglichen gestaltete sich die 1. Spielhälfte. Immerhin mit 13:10 lag der TuS nach 18 Minuten in Front, als Tim Wieling in halbrechter Position einen Spalt in der Hagener Deckung entdeckte und vollendete. Überhaupt Wieling: Zu 7 Torfolgen kam der Rechtsaußen. In der internen Torschützenliste des Abends war Sven Wesseling genauso gut. Als Bester in diesem Klassement entpuppte sich Linksaußen Tom Skroblien, der auf 8/1 Treffer kam. Das 18:17 zur Halbzeitpause macht im Nachhinein noch einmal besonders deutlich, dass sich bis dahin ein solch deutlicher TuS-Sieg noch gar nicht abgezeichnet hatte.
47,62 Prozent der auf ihn abgefeuerten Hagen-Würfe machte Nikolas Katsigiannis in dieser Partie zunichte. Das waren 10 Paraden, 8 davon nach dem Seitenwechsel. In der 26. Spielminute war „Katze“ für Leon Grabenstein eingewechselt worden. Zwischendrin ein Schrecken: Schwerverletzt musste Hagens Hakon Styrmisson raus (43.). Die Vorentscheidung zugunsten des TuS besorgte nach 54 Minuten Benas Petreikis, als er nach einem Durchbruch zum 31:25 vollendete. Die endgültige Entscheidung war Lukas Süsser vorbehalten, der zum 32:26 (55.) vom Kreis traf. Der Rest war Jubel in der begeisternd mitgehenden MERKUR Arena. Und die Kirsche auf der Sahnetorte: Der Treffer von Debütant Patrik Blazicko zum 35:26-Endstand (59.).
TuS-Rückraumspieler Benas Petreikis strahlte nach Schlusspfiff. „Das war hervorragend von uns – endlich mal!“ Die Abwehr habe „mehr und mehr im Spielverlauf Zugriff bekommen“ Es seien nach dem Wechsel ja „nur noch 9 Gegentreffer“ gewesen. Auch vorn habe man immer stärker glänzen können. Und: „Wir hatten wenig technische Fehler heute“.
„Definitiv hat uns Nikolas Katsigiannis wieder riesig geholfen. Und dafür haben wir ihn ja auch geholt“, so Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann nach dem 35:26. Und auch die anderen Jungs „haben diesmal eine ordentliche Leistung auf die Platte gebracht“. In der ersten Halbzeit seien noch zu viele unnötige Gegentore passiert, „weil uns im Tempo-Spiel oder auch in der zweiten Welle des Gegners kaum Stopp-Fouls gelingen“. Benas Petreikis‘ Auftritt nannte Rolf Hermann „sehr erfrischend“ und die diesmal vielen Tore von den Außenpositionen seien „super wichtig“ gewesen.
Stimmen zum Spiel:
Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Die Gesamtsituation bei uns war zuletzt ja eher durchwachsen. Somit tut uns dieser Sieg besonders gut. Meine Mannschaft hat sehr beeindruckt. In der erste Hälfte wurden wir bei Tempospiel des Gegners im Rückzug zu oft bestraft. Im zweiten Durchgang lief alles viel besser. Ganz besonders im Angriff haben wir sehr gute Lösungen gefunden. Benas Petreikis macht schön Theater beim Gegner, Tom Skroblien zeigt sich heute nahezu perfekt. Auch Marek Nissen hat Akzente gesetzt. Nikolas Katsigiannis nagelt in der zweiten Halbzeit unser Tor zu und Patrick Blazicko erzielt in seinem ersten Spiel gleich sein erstes Tor.“
Stefan Neff (VfL Eintracht Hagen): „Ich bin niedergeschlagen, weil sich Hakon Styrmisson schwer verletzt hat. Das stellt den Spielausgang in den Schatten. In der 1. Halbzeit sind wir gut in der Partie. aber uns fehlten heute zwei Spieler. Da war klar, dass wir besonders ackern mussten. Von der 20. bis 40. Minute war das okay von uns, hinten raus werden wir dann aber zu oft auch in 1:1-Situationen bestraft. Der Akku war leer, wir mussten improvisieren. Da ist uns was weggebrochen – es war dann ein verdienter Sieg für Euch!“
Statistik:
TuS N-Lübbecke: Katsigiannis (10 P.), Grabenstein (5 P.); Genz, Blazicko (1), Günther, Hangstein (2/2), Petreikis (2), Dräger (1), Kontrec, Mrakovcic, Weßeling (7), Nissen (5), Skroblien (8/1), Süsser (2), Kloor, Wieling (7).
VfL Eintracht Hagen: Mahncke (7/1 P.), Grzesinski (2 P.); Norouzinezhad (5), Alves, Pieczkowski, Klein, Weck (1), Panisic (2), Voss-Fels (4), Vorliczek (1), Styrmisson (2), Gaubatz (5), Stüber (4), Pfalzer, Jukic, Busch (2).
Siebenmeter: 3/4 – Hangstein an Mahncke (23.) – 2/2
Zweiminuten: Dräger (5.), Weßeling (16. + 48.), Nissen (60.) – Pieczkowski (30.), Stüber (37.), Bank (38.), Weck (56.)
Schiedsrichter: Lars Scharfe und Alexander Kittel
Zuschauer: 1.216 Zuschauer in der MERKUR Arena