Das ist nicht schönzureden: Lübbecker 21:24-Heimniederlage gegen Ferndorf

Der TuS N-Lübbecke führte zur Halbzeit 11:10 nach 8:10-Rückstand, erhöhte nach 35 Minuten gar auf 12:10 und hielt wieder einige Trümpfe in der Hand, beim 20:21-Anschluss (57.) war auch noch alles drin. Doch zwei Pfostentreffer im Sekundentakt beim Zwischenstand von 20:22 brachen den Hausherren das Genick. Passiert ist eine Niederlage, die nicht passieren durfte… Bei 5:7 Zählern und Platz 13 geht die Kurve nach der ersten Saison-Heimniederlage deutlich nach unten für den TuS N-Lübbecke. Und schon am Mittwoch geht die Reise zum VfL Gummersbach. Gibt es irgendetwas Positives zu berichten aus Nettelstedter Sicht an diesem gebrauchten Abend? Ja! Peter Tatai zeigte 16 Paraden und Dominik Ebner netzte 8 Mal ein. Und drittens: Die Saison ist noch lang. Viele – nämlich immerhin 28 Partien bis zum Mai 2020 stehen an, in denen die Kurtagic-Schützlinge es besser machen können.

 

Zum Spielverlauf: Den 0:2-Rückstand bis zur 5. Minute egalisieren die Lübbecker bis zur 9. Spielminute zum 2:2, Peter Strosack vom Siebenmeter-Punkt (6.) und Dominik Ebner ins kurze Eck waren die Torschützen. 4:3 für Nettelstedt stand es in der 13. Minute, beide Treffer gelangen erneut dem Ex-Lemgoer. Den 4:5-Rückstand egalisierte Jens Bechtloff (16.), als er sich prima gegen die gegnerische Abwehr behauptete. Mit ein bis zwei Treffern Vorsprung setzten sich die Ferndorfer in der Folge leicht ab. Der 6:7-Anschluss gelang „Fiele“ Bechtloff mit einem Heber (18.) und beim 7:8 war der soeben eingewechselte Valentin Spohn der Bessere im „1 gegen 1“ (20.). Auch ein Aufsetzer gelang Roman Becvar beim 8:9 (22.). Aus dem 8:10 (23., Lindskog Andersson per Siebener) folgte ein Lübbecker 3:0-Lauf, der ihnen die vielversprechende 11:10-Pausenführung brachte. Dominik Ebner vollendete ins lange Eck beim 9:10 (24.), und ins kurze Eck beim 10:10 (26.), als bereits Zeitspiel drohte. Beim 11:10 traf Peter Strosack vom Punkt, das war genau drei Sekunden vor der Pausensirene. In dieser Schlussphase passierten auch zwei Rote Karten – gegen Lübbeckes Moritz Schade (28. Minute) und gegen Ferndorfs Julian Schneider (30.).

In der 2. Halbzeit sprach zunächst einiges für einen Abend mit doppeltem Punktgewinn für Nettelstedt. Aus dem 8:10 ein 11:10 gemacht, das war schon mal ein Trend, auch wenn Ferndorf zum zweiten Durchgang Anwurf hatte. Es gab zudem alsbald zwei Paraden von TuS-N-Torwart Peter Tatai. Und die TuS-Seele freute sich, besonders laute Stimmung auf den Rängen der Merkur Arena! Wieder Dominik Ebner – wieder Tor. Von halbrechts knallhart landete das kleine Leder zum 12:10 (35.) im Ferndorfer Kasten. Die letztmalige Führung für Nettelstedt sollte allerdings bereits beim 13:12 (38.) sein, als Peter Strosack aus seiner angestammten Rechtsaußen-Position traf. Danach gab es zwei Holztreffer für die Gastgeber, nach 43 Minuten daher 13:15 aus Sicht des TuS-N. Einen weiteren Siebenmeter bekamen die Lübbecker nicht im gegnerischen Gehäuse unter.

Jens Bechtloff, der teilweise nun auch im Rückraum eingesetzt war, schaffte den 14:15-Anschluss (48.). Und Peter Strosack legte auf 15:16 (49.) nach. Dreimal glichen die Kurtagic-Schützlinge noch aus. Beim 17:17 (50.) traf Valentin Spohn vom Siebenmeter-Punkt. In Überzahl vollendete Jens Bechtloff zum 18:18 (52.), es war ein Wurf von links außen. Und mit einem Klasse-Wackler traf einmal mehr Dominik Ebner, es stand nach 53 Spielminuten 19:19. Ein Fehlpass des TuS-N und ein Wurf, der vorbeirauschte, erleichterten dem TuS Ferndorf das 19:21 (57.). Bei 56:23 Min. machte da eine weitere Auszeit des TuS N-Lübbecke Sinn.

Und tatsächlich verkürzte „Valle“ Spohn auf 20:21 (57.) – schon wieder per Aufsetzer. Drei Ferndorfer Tore sodann bis zur Schlussminute brachten den doch recht erschreckenden Spielstand von 20:24. Vorentscheidend, dass Nettelstedt beim Zwischenstand von 20:22 zwei Minuten und fünf Sekunden vor Schluss gleich zweimal kurz hintereinander nur den Pfosten traf. Peter Strosacks Anschlusstreffer zum 21:24 zehn Sekunden vor Schluss interessierte dann keinen mehr.

 

Stimmen zum Spiel:

Emir Kurtagic (TuS N-Lübbecke): „In der ersten Halbzeit hatten wir einige gute Szenen, nach dem Seitenwechsel haben wir es uns wieder einmal selbst schwer gemacht. Wir führen auch bald 12:10, doch wir verfallen erneut in extreme Unsicherheiten. Dann schließen wir zwei- bis dreimal unnötig ab. Dreimal in der Schlussphase gelingt uns der Ausgleich. 18 Fehlwürfe und wieder eine große Zahl technischer Fehler machen es uns schwer, die Partie zu gewinnen. Meine Spieler haben den Kampf zwar gut angenommen, doch Ferndorf verursacht am Ende ganz einfach weniger Fehler als wir.“

Michael Lerscht (TuS Ferndorf): „Wir haben heute Abend sehr viel umgesetzt, von dem, was wir uns vorgenommen hatten. Vor allem gegenüber den nur 18 Treffern vorn zuletzt gegen Rimpar wollten wir es besser machen. Meine Jungs haben sich viel bewegt und sind besonders in der 2. Spielhälfte sehr couragiert aufgetreten. Viel Beinarbeit war da und Leidenschaft. Toll, wie unser Rechtsaußen Jan Wicklein nach der Pause aus sechs Würfen sechs Treffer macht.“

 

Statistik

TuS N-Lübbecke: Tatai (16 Paraden) (bis 53., ab 57.), Jepsen (53. bis 57.); Becvar (1), Genz, Walczak, Bechtloff (4), Ebner (8), Gierak, Strosack (5/2), Mundus (n.e.), Spohn (3/1), Schade, Orlowski, Speckmann.

TuS Ferndorf: Durica (2/1 Paraden) (ab 53.), Hottgenroth (8/1 Paraden) (bis 53.); Faulenbach, Basic (n.e.), L. Schneider (2), Michel, Neitsch (2), Wicklein (6), J. Schneider, Bornemann (1), Rüdiger, Lindskog Andersson (8/6), Koloper, Müller (n.e.), Weber (5), Rink.

Siebenmeter: 6/3 : 6/6 (Strosack scheitert an Durica, Orlowski scheitert an Hottengenroth, Spohn an die Latte)

Zeitstrafen: 8:14 (min.) = (2 x Walczak (10., 47.), Bechtloff (28.), ROT gegen Schade (28.); Koloper (16., 27., 60.) = ROT wegen 3. Zeitstrafe (60.), J. Schneider (22.), Wicklein (45.), Rink (50.), ROT gegen J. Schneider (30.))

Spielfilm: 0:2 (5.), 2:2 (9.), 2:3 (12.), 4:3 (13.), 5:7 (17.), 7:8 (20.), 8:10 (23.), 11:10 (30.) – 12:10 (35.), 12:12 (37.), 13:12 (38.), 13:15 (43.), 15:16 (49.), 17:17 (50.), 18:18 (52.), 19:19 (53.), 19:20 (54.), 19:21 (57.), 20:21 (57.), 20:24 (60.), 21:24 (60.).

Schiedsrichter: Patrick Arndt / Matthes Westphal

Zuschauer: 1.182 in der Merkur Arena Lübbecke

Werbung

ad_handmade

ad_azkoyen

Werbung