Bis zur 7:3-Führung brilliert – dann riss immer mehr der Faden: Verdiente 22:28-Niederlage des TuS N-Lübbecke in Dresden

Nach den beiden so wichtigen und viel Spaß bringenden Siegen zuhause gegen Dormagen und Minden ist die Formkurve des TuS N-Lübbecke nun wieder ein wenig abgeflacht. Am Freitagabend beim HC Elbflorenz 2006 in der BallsportArena Dresden gingen die Rothemden verdient mit 22:28 (13:15) als Verlierer vom Platz. Vor allem auf der Torwartposition schalteten die Haber-Schützlinge die TuS-Mannschaft komplett aus. 16 zu 3 Paraden lautete hier am Ende die eindeutige Bilanz. Dabei hatten die Jungs vom Wiehen nach 14 Minuten noch 7:3 (!) geführt und „frei vor“ die Chance, auf 8:3 zu erhöhen… Erstmals nach dem 0:1 (2. Minute) lag der TuS in der 24. Minute mit 9:10 wieder hinten. Den Lübbeckern gelang keine Führung mehr. Als es 17:23 (52.) stand, standen für die Ostwestfalen erst vier Treffer im zweiten Durchgang in der Auflistung.

In der Tabelle bleibt der TuS N-Lübbecke vorerst auf dem 16. Rang. Ob sich da noch etwas ändert, entscheidet sich erst an diesem Sonntag, wenn die Nachbarn auf der Rangliste – die HSG Nordhorn-Lingen und der VfL Eintracht Hagen – sich direkt duellieren. Für die Przybecki-Mannen geht es erst in 15 Tagen weiter, da das kommende Wochenende für die Nationalmannschaften frei gehalten ist. Der TuS spielt dann wieder am Samstag, 16. November, 18 Uhr, gegen Schlusslicht HSG Konstanz, und zwar in der heimischen MERKUR Arena. Wieder reisen dürfen die Rothemden am Samstag, 23. November. Um 18 Uhr beginnt die Auswärtspartie gegen den TV Hüttenberg.

Der TuS startete – wie erwähnt – überwiegend erfreulich in die freitägliche Partie. Die erstmalige Führung besorgte Alexander Schulze zum 2:1 (3.) im Tempogegenstoß. Sehr erwähnenswert auch Sven Weßelings Knaller zum 3:2 (7.). Es war der letzte Wurf vor dem möglichen Abpfiff wegen Zeitspiels und der Ball geriet direkt unter die Latte in den Winkel. Der 4:0-Lauf nach dem 3:3-Zwischenstand ließ viel Gutes erwarten – für den TuS, für den Abend. Doch nach der verpassten Torchance zum 8:3 und Auszeit-Dresden, drehte sich die Szenerie. Letztmalig zum Ausgleich kam Nettelstedt-Lübbecke beim 12:12 (Lutz Heiny, 27.).

Ein 3:0-Lauf vom 13:17 (34.) bis zum 16:17 (39.) machte den Gästen im zweiten Durchgang dann noch mal Hoffnung. Tom Skroblien (mit Aufsetzer in Unterzahl), Tin Kontrec (nach tollem Assist dank Lutz Heiny) und Dominik Ebner (erst getäuscht, dann ins lange Eck abgezogen) waren dafür verantwortlich. Bald setzten sich die Hausherren jedoch wieder ab, weil erneut zu viele Fehler auf Lübbecker Seite passierten. Die 25:20-Führung für Elbflorenz in der 56. Spielminute war dann bereits die Entscheidung.

Rolf Hermann, der Sportliche Leiter beim TuS, schlussfolgerte, dass man zwar auch nicht überragend, wohl aber „vernünftig in die Partie findet“. Dabei sei die „Qualität unserer Abschlüsse in der ganzen 1. Halbzeit nicht hoch“. Später habe man dann auch zusehends wieder „zu sehr in die Breite gespielt“. Der „Zug zum Tor“ habe kaum stattgefunden. Als Info kam vom Sportlichen Leiter dabei, dass „Falk Kolodziej wegen einer Adduktorenzerrung“ nicht im Vollbesitz seiner Kräfte habe sein können und daher recht rasch wieder hätte ausgewechselt werden müssen. Das Torwartduell sei diesmal sehr deutlich für den Gegner ausgegangen, das Angriffsspiel des TuS an diesem Abend „nicht gut strukturiert“ gewesen. Diese Partie in Dresden bezeichnete Rolf Hermann auch mit den Worten: „Leider wieder ein Rückschritt“. Gleichwohl komme die Länderspiel-bedingte Ligapause nun ganz recht „zum Auftanken“.

Stimme zum Spiel:

Piotr Przybecki (TuS N-Lübbecke): „Es gilt, ehrlich festzuhalten, dass Elbflorenz verdient gewonnen hat. Auch, aber nicht nur, weil Dresden heute Abend das erfolgreichere Torwartspiel zeigte. Knapp nach Mitte der 1. Halbzeit ist bei uns leider die Verunsicherung zurück. Wir gehen zu wenig Richtung generischem Tor, nehmen die gegnerische Abwehr nicht genügend auseinander. Dass wir am Ende doch recht deutlich verlieren, ist natürlich nicht zuletzt unserer offensiven Abwehr in der Schlussphase geschuldet. Die Jungs haben gekämpft, wir haben viel versucht und schließen zwischenzeitlich ja noch mal vom 13:17 zum 16:17 auf.“

Statistik:

HC Elbflorenz 2006: Mallwitz (14 P.), Cantegrel (2 P.); Wucherpfennig (1/1), Dierberg (3), Klepp (1), Pehlivan (4), Dumcius (4), Aktas, Stavast (1), Greß (3), Döbler, Dutschke, Thümmler (2), Possehl, Löser (5), Seidler (4).

TuS N-Lübbecke: Zecher, Grabenstein (3 P.); Genz (2), Heiny (2), Hörr, Ebner (3), Petreikis (2), Schulze (3), Dräger (1), Kontrec (1), Kolodziej (2/1), Weßeling (2), Skroblien (1), Kloor, Süsser, Wieling (3).

Siebenmeter: 1/1 Kolodziej, 0/1 Skroblien (51.) – 1/1 Wucherpfennig

Zeitstrafen: Klepp (6. & 9.), Stavast (11.), Pehlivan (51.), Dutschke (51.) – Kontrec (19.), Dräger (33.), Genz (35.), Weßeling (47.).

Schiedsrichter: Konrad Gimmler & Jannik Rips, Magdeburg & Stendal

Zuschauer: 1.912 in der BallsportArena Dresden

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