Bis Sonntag Spitzenreiter: TuS fährt sehr ordentlichen Sieg gegen Großwallstadt ein

Zumindest für knapp 48 Stunden ist der TuS N-Lübbecke neuer Spitzenreiter in der 2. Handball-Bundesliga, wenigstens so lange, bis der HSV Hamburg seine Sonntagspartie zuhause gegen Wilhelmshaven beendet hat. Konzentrierte und gute Arbeit musste erst noch erledigt werden für solch einen Lohn – an diesem Freitagabend in der heimischen Merkur Arena gegen den TV Großwallstadt. Der 31:25 (15:11)-Erfolg war absolut verdient, rund 10 Minuten vor dem Ende beim 24:17-Vorsprung war die Angelegenheit zugunsten des TuS bereits entschieden. 14 Zeitstrafen, davon 9 gegen Lübbecke, suggerieren ein falsches Bild. Die Partie war überwiegend fair, manchmal etwas zerfahren, dennoch auf einem ordentlichen Niveau. Die Kurtagic-Schützlinge gehen am Montag in die nächste Englische Woche, erst treten sie am Mittwoch in Lübeck-Schwartau an, dann kommt der ASV Hamm zum Westfalen-Duell ans Wiehengebirge.

 

Zum Spielverlauf in den ersten 30 Minuten lässt sich zunächst einmal festhalten, dass beim 3:3 (7. Minute) die Gäste letztmalig einen Ausgleich schafften. Nettelstedt bleib stets auf der Höhe des Geschehens, auch wenn nicht alles klappte. Die erste Auszeit der Mainfranken nahm Coach Ralf Bader nach 18:12 Minuten. Gerade hatten Lutz Heiny (13.) aus halblinker Position und Peter Strosack im Tempogegenstoß vom 6:5 aufs 8:5 erhöht. Auffällig frisch, flink und mit Toren erfolgreich in dieser Zeit auch Dominik Ebner. Einen Hammerwurf brachte „Valle“ Spohn zum 14:9 nach 26 Minuten im gegnerischen Kasten unter.

Die zweite Spielhälfte brachte zwischen Wiederbeginn und 37. Minute einen 4:1-Lauf der Hausherren. Benas Petreikis war nun auf Mitte in die Partie gekommen. Schön in den Winkel traf Lutz Heiny zum 18:12 (36.) und in einem Mittelding zwischen Tempogegenstoß und 2. Welle gelang Jan-Eric Speckmann das 19:12 (37.). In Unterzahl gelang Yannick Dräger ein wichtiger Treffer zum 21:15 (45.), ehe „Joschi“ Rezar kurz danach mit einer weiteren Parade glänzte. Benas Petreikis – für ihn typisch im 1 gegen 1 – sorgte für das 24:17 nach 50 Minuten, spätestens jetzt war die Sache durch. Und Roman Becvar gelangen in der Schlussviertelstunde zwei Siebenmeter-Treffer, beide Mal per Aufsetzer. Last but not least noch diese Nachricht: Es fehlte Lübbeckes etatmäßiger Linksaußen Tom Skroblien an diesem Abend, da seine Frau Nachwuchs erwartet.

TuS-Käpt’n Peter Strosack sprach wenige Sekunden nach dem Abpfiff davon, dieser Sieg sei vollauf verdient. Zwischenzeitlich habe man schließlich „mit 8“ geführt. Die gute Abwehrarbeit als Grundlage habe eine Rolle für die beiden Punkte gespielt, aber auch, „dass wir in fast allen Situationen der Partie einmal mehr die Ruhe bewahrt haben“. Und schließlich: „Wir fühlen uns alle sehr gut – so darf es weitergehen!“

Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann wollte vor allem herausstellen, „dass Johannes Jepsen heute im Kreis der Mannschaft wieder dabei war“. Auch ihm habe diese Partie „viel Freude gemacht“. Darüber hinaus sei der TuS „vor allem gut aus der Halbzeitpause gekommen“. Vom 15:12 bis auf das 19:12 – das „waren die Grundsteine zu diesem gelungenen Abend“. Und zudem habe der Innenblock, nachdem die Stammbesetzung je zwei recht frühe Zeitstrafen habe erleiden müssen, nicht gewackelt, „weil Marek und Yannick das ganz prima hinbekommen haben“. Es habe sich auch da wieder einmal gezeigt, was es bedeute, „in der Breite gut aufgestellt zu sein“.

 

Stimmen zum Spiel:

Ralf Bader (TV Großwallstadt):
„Der TuS hat verdient gewonnen. Wir hatten zuletzt einen Super-Lauf, aber nach unserer Corona-bedingten Pause gab es doch viele Fragezeichen. Wir hatten uns viel vorgenommen, wollten aber auch demütig bleiben. 16 technische Fehler, das Doppelte wie sonst, waren dann einfach zu viel. Nettelstedt hat gespielt wie erwartet, vor allem schnell. Es gibt Momente in diesem Spiel, wo wir aufschließen können. Doch selbst in doppelter Überzahl ging es mit zu vielen Fehlern bei uns weiter. Letztlich muss man sagen, dass wir heute keine Chance auf ein besseres Ergebnis gehabt haben.“

Emir Kurtagic (TuS N-Lübbecke)
„Wir haben gesehen, dass Großwallstadt nicht von ungefähr als Überraschungsmannschaft gilt. Unser Gegner war in der Abwehr griffig, mit offensiven ‘Halben’. Aber: Wir waren heute bereit! Über weite Strecken haben wir uns sehr gut verhalten, nicht zuletzt auch bei Unterzahl. Trotz der vielen Zeitstrafen war das heute ein erfreulich faires Spiel. Die Partie war auf gutem Niveau, wenn auch auf beiden Seiten mit ein paar Fehlern. Etwa 10 Minuten vor Schluss haben wir erst 17 Treffer kassiert, so haben wir uns die nötige Sicherheit geholt. Die Tabellenführung ist ein schönes Gefühl. Die Jungs halten dem Druck stand – und üben ihrerseits Druck auf die Konkurrenz aus.“

 

Statistik

TuS N-Lübbecke: Rezar (7 P.), Gercar; Becvar (2/2), Heiny (4), Baumgärtner, Ebner (5), Petreikis (2), Bagaric, Strosack (7/2), Mundus, Dräger (2), Spohn (3), Nissen (1), Speckmann (4), Petrovsky (1).

TV Großwallstadt: Redwitz (11 P.), Adanir; Spatz (4/4), Messerschmidt, Jansen(3), Eisenträger (1), Bandlow (2), Matijasevic (1), Bransche, Weit (1), Corak (1), Stark (3), Pfeifer (1), Spieß, Savvas (8).

Siebenmeter4/5 – 4/4 Strosack neben das Tor (38.)

Zeitstrafen:9: 5 – Heiny (1. + 42.), Bagaric (12. + 20. + 39.), Petrovsky (21. + 29.), Becvar (30.), Ebner (43.) – Jansen (11.), Matijasevic (18. + 24.), Spieß (41.), Redwitz (53.)

Disqualifikation:Bagaric (39.)

Schiedsrichter:Lucas Hellbusch und Darnel Jansen

Zuschauer: – in der Merkur Arena

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