Auf den „letzten Metern“ der Saison zieht der TuS das Tempo an – Es war ein sehr souveräner 32:28-Sieg in Dessau  

Nach vier sieglosen Spielen (nimmt man das nicht in die Wertung gegangene Spiel vor acht Tagen gegen Zaporizhzhia dazu), hat der TuS N-Lübbecke am Samstagabend beim Dessau-Roßlauer HV 2006 erstmals wieder beide Punkte eingefahren. Der erste doppelte Punktgewinn  seit dem 1. April (41:35 zuhause gegen TUSEM Essen) war zwar kein Start-Ziel-Sieg, aber je länger die 2. Spielhälfte dauerte, umso sicherer, souveräner und ganz einfach abgebrühter agierten die Haaß-Schützlinge. Es war ein mehr als verdienter Sieg mit Teamgeist wie auch herausragenden Akteuren: Peter Strosack (7 Treffer), Benas Petreikis und Rutger ten Velde (je 6), Marek Nissen (5), Nikolas Katsigiannis (9/2 Paraden). Der Sieg gelang, weil dem TuS ganz einfach viel weniger Fehler passierten als dem Gegner. Nur einmal gab es für die TuS-Fans ein wenig Kopfschütteln, als zwischen der 19. und 28. Minute überhaupt kein Tor mehr für die (diesmal) in Schwarz spielenden Rothemden gefallen war. Der 4:0-Lauf der Jungs vom Wiehen in den 2 ½ Minuten bis zur Pause aber war mehr als ein Fingerzeig für den weiteren Verlauf des Abends.

Just noch rechtzeitig auf den „letzten Metern“ vor dem Saisonabpfiff am 7. Juni scheint Lübbecke also Tempo und Vehemenz noch mal anziehen bzw. steigern zu können. Wie schön! Die nächste Aufgabe? Schon am kommenden Mittwoch, 17. Mai, 19.30 Uhr, in der MERKUR Arena gegen die HSG Nordhorn-Lingen. In der Tabelle, die gilt und über die Aufstiegsfrage entscheidet, also jene ohne die Partien gegen Zaporizhzhia, liegt der TuS N-Lübbecke nach diesem sechstletzten Spieltag nun wieder auf Rang 2, dem zweiten Aufstiegsplatz. Es sind jetzt 44:18 TuS-Punkte gegenüber Eisenach (43:19) und Dessau (42:20). Der ThSV Eisenach spielte am selben Abend 25:25 in Balingen.

Für 17 Minuten das letzte Mal in Führung gelegen hatte Dessau beim 3:2 (5. Minute), als die 2:0-TuS-Führung schon wieder Geschichte war. Aber bis zum 12:11 für die Hausherren (22.) hatten die Gäste vom Wiehen oft mit einem oder zwei Treffern vorn gelegen. Eine überwiegend kompakte Abwehr bei Lübbecke trug mit dazu bei. Als Yannick Dräger vom Kreis traf, es war die 11:9-Führung der Rothemden in der 19. Spielminute, verabschiedeten sich die Haaß-Schützlinge erst einmal aus der Torstatistik, wie oben bereits erwähnt. Sechs Fehlwürfe, ein Stürmerfoul… Was passiert wohl noch?… Aber: Aus dem Dessauer 13:11 wurde der 13:15-Halbzeitstand. Dominik Ebner verkürzte auf 12:13 (28.). Kurioserweise führte die Dessauer Auszeit (nach 27 Minuten und 25 Sekunden) zu keiner Stabilisierung der Gastgeber, sondern ins nahezu noch leere Tor traf Peter Strosack zum 13:13 (28.), ehe Fehlpass und Ballverlust beim DRHV wieder zwei TuS-Möglichkeiten erbrachten. Peter Strosack (wieder im Tempogegenstoß und ins leere Tor geworfen, 29.) und Dominik Ebner (super abgezogen, 30.) sorgten für den 13:15-Halbzeitstand.   

Eine vorentscheidende Phase erlebten die Zuschauer in der Anhalt-Halle Dessau zwischen der 40. und 43. Minute mit drei TuS-Treffern hintereinander: vom 17:19 zum 17:22. Käpt’n Peter Strosack erneut im Tempogegenstoß, Benas Petreikis (der aufgrund des Hexenschusses von Luka Mrakovcic viel Verantwortung an diesem Abend zeigen musste und diese „Prüfung“ bestens Bestand) und Leos Petrovsky waren hier die Torschützern vom Wiehen, wobei in diesen 2 Minuten Nikolas Katsigiannis auch noch einer seiner zwei Siebenmeter-Paraden zeigte. In der Folgezeit brachte der TuS N-Lübbecke die Angelegenheit bei weiterhin höchster Konzentration und bester Fokussierung ganz sicher nach Hause. Da halfen dem Gegner weder sein „7 gegen 6“ im Angriff noch die sehr offensive Deckung der Dessauer in der Schlussviertelstunde. Beim 20:27 nach 52 Minuten (Strosack) war alles in trockenen Tüchern. Bis zum 28:32-Endstand gelang den Jungandreas-Schützlingen lediglich noch eine kleine Ergebniskorrektur.            

Rolf Hermann, der Sportliche Leiter beim TuS, sprach von „einem sehr souveränen Auftreten – und es war vor allem auch ein Erfolg der ganzen Mannschaft“. So habe in den wenigen engen Situationen „der eine für den anderen den entscheidenden zusätzlichen Schritt“ gemacht! Und Rolf Hermann verriet auch, genau dies alles nach der Partie in der Kabine den Jungs so gesagt zu haben. Dieses Kompliment hätten sie sich „mehr als verdient“ gehabt. Auch seien ganz viele Angriffe geduldig vorgetragen worden, „bis ein Mann frei war“. Und der Innenblock? „Auch klasse“.

Stimme zum Spiel:

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Ja, das ist schon angenehmer als vor einer Woche, hier noch bisschen was über unseren heutigem Sieg zu erzählen. Und das kann man wirklich souverän nennen, wie wir hier in Dessau agiert haben. Der Ausfall von Luka Mrakovcic ist wunderbar aufgefangen worden. Ich hatte dann bald nach dem Seitenwechsel endgültig ein richtig gutes Gefühl, was meine Mannschaft da auf dem Feld zeigt. Vorne war vieles gut, hinten haben wir super gearbeitet, einschließlich Nikolas Katsigiannis. Diesen neuen Schwung von heute Abend möchten wir nun mitnehmen für den weiteren Liga-Endspurt!     

Statistik

Dessau-Roßlauer HV: Patzwald (1 P.), Ambrosius (10 P.); Löser (4), Hrstka (3), Haake (2), Gempp, Sohmann (4/1), Baumgart (1), Misovych (2), Schmidt, Haeske , Danneberg (3/2), Bones (1), Emanuel (3), Pust (5).

TuS N-Lübbecke: Klama, Katsigiannis (9/2), Rezar; Genz (2), Holzhacker, ten Velde (6), Ebner (2), Petreikis (6), Strosack (7), Dräger (1), Kontrec, Nissen (5), Vésteinsson Östenberg, Petrovsky (1), Skroblien (2/2).

Siebenmeter: 3/5 – Sohmann an Katsigiannis (18.), Hrstka an Katsigiannis (42.) – 2/2

Zeitstrafen: 4:3 – Emanuel (12.), Baumgart (28.), Schmidt (47.), Haake (51.) – Petrovsky (17. + 25.), Dräger (25.)

Schiedsrichter: Mirko Krag und Marcus Hurst

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