Atemlos durch den Abend – 76 Tore in 60 Minuten – TuS siegt völlig verdient mit 41:35 gegen TUSEM Essen

Nikolas „Katze“ Katsigiannis ist zurück – und wie: 13/2 Paraden waren es am Samstagabend beim 41:35 (18:16)-Heimsieg über TUSEM Essen, womit der TuS N-Lübbecke in der 2. Handball-Bundesliga seinen 2. Tabellenplatz ganz klasse einmal mehr gefestigt hat. Beste Werfer bei den Rothemden: Marek Nissen (8) und Rutger ten Velde (7). Weitere Zahlen aus der „Mathematik“ dieses einmal mehr so schönen Handballabends in der MERKUR Arena: 41 plus 35 Tore, das macht 76 Treffer. 76 geteilt durch 60 Minuten (3.600 Sekunden) bedeutet, dass die 1.382 Zuschauer alle 47,37 Sekunden einen Torerfolg gesehen haben. „Atemlos durch die Nacht“ wurde dann und wann kurz eingespielt über die Lautsprecher. Atemlos durch den Abend: Das war der TuS N-L am 1. April – Aprilfreude statt Aprilscherz! Die nächste Aufgabe kommt auf die Haaß-Schützlinge schon in 5 Tagen zu. Am Gründonnerstag, 6. April, tritt der TuS N-Lübbecke beim TSV Bayer Dormagen an. Anwurf ist um 19.30 Uhr.     

Ein Spiel ganz auf Augenhöhe erlebten die Anhänger beider Seiten in den ersten 30 Minuten. Yannik Dräger zum 1:0 (4. Minute) und Marek Nissen (5., im „1 gegen 1“) eröffneten. Zur einzigen Führung des Abends kam Essen beim 4:5 (10.), das Markus Dangers mit gekonntem Heber erzielte. Ein besonders sehenswertes Tempogegenstoß-Tor gelang Peter Strosack bei seinem 9:6 (16.). Doch zwei Fehlpässe des TuS ermöglichten dem TUSEM Essen den Ausgleich zum 10:10 (20.). Beim 11:11-Zwischenstand hatten die Gäste die Chance zur erneuten Führung, doch Nikolas Katsigiannis wehrte mit halber Handfläche ins Toraus ab. Karussell mit der gegnerischen Abwehr spielte Tin Kontrec vor seinem 14:13 (26.). 2 Sekunden vor dem Pausenpfiff dann Peter Strosacks Treffer zum 18:16. Der TuS-Käpt’n hatte nur noch Essens Torwart Lukas Diedrich vor sich, musste habe aber sehr rasch, aus weiterer Entfernung, werfen, da kaum noch Zeit war. Als das gelungen war, ballte die Nr. 14 die Faust und die MERKUR Arena tobte vor Glückseligkeit.   

Im zweiten Durchgang ließen die Haaß-Schützlinge nichts mehr anbrennen, auch wenn Essen stark dagegenhielt, vorallem was weiter das Tempo nach vorn betraf. Zwischen der 48. und 51. Minute blieb Lübbecke ohne Torerfolg, aus dem 33:26 war das 33:29 geworden. Doch der TuS war weiterhin nicht groß zu beeindrucken. Mit Leos Petrovskys 36:31 (54.) war die Angelegenheit endgültig in trockenen Tüchern. Da half auch das „7 gegen 6“ der Essener nichts mehr. Die Treffer 40 und 41 gingen auf das Konto von Paul Holzhacker – der Rest war Jubel inklusive Freudensprünge im Trommeltakt.

Der Rückkehrer ins TuS-Tor, der – wie oben bereits erwähnt – mit 13/2 Paraden aus der Partie gegen Essen ging, war zwar überglücklich über den Sieg, aber doch nicht überschwänglich. Nikolas „Katze“ Katsigiannis: „Es ist noch ein sehr langer Weg für uns. Wir müssen noch ganz häufig auswärts ran… Aber ich kann versprechen, wir werden alles geben. Zu sehen ist eine gute Entwicklung, wir haben an diesem Abend viel Charakter gezeigt!“ Und? Wie war das, nach relativ langer Zeit zurück im Wettkampfmodus? „Ich war 5 Wochen raus und habe dann nur 2 Mal mit den Jungs trainiert. Ich kam mir ein bisschen vor, wie nach der Sommerpause.“ Und weiter: „Ich bin froh, dass ich helfen konnte. Und an der rechten Wade habe ich nichts Negatives mehr gespürt.“

TuS N-Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann antwortete auf unsere Frage, wer oder was den TuS nach 6 Siegen am Stück jetzt noch stoppen könne: „Der Spielplan!“ Rolf Hermann sprach die noch ausstehenden schweren Auswärtsaufgaben an, „zum Beispiel in Eisenach, Bietigheim, Dessau und Balingen“. Das seien so richtig leistungsstarke Mannschaften, „die gegen uns zudem noch ganz besonders motiviert“ sein dürften. Gleichwohl mache das TuS-Team derzeit einen guten Job. „Ich sehe die tolle Entwicklung. Und klar: Wir brauchen uns vor keinem zu verstecken!“ Zusammengefasst: „Wir freuen uns, dass es jetzt so gut läuft, halten aber weiterhin den Ball flach!“

Stimmen zum Spiel:

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Ich bin rundum zufrieden. Das hohe Tempo beider Teams war zu erwarten, für die Zuschauer war das dann sehr attraktiv. Es lief bald in die richtige Richtung für uns, wobei uns geholfen hat, dass wir unter der Woche intensiv im Training das Angriffsspiel geübt haben. Da war Struktur zu sehen. Die Jungs wirkten sehr reif. Auch, als es nochmals ein wenig eng zu werden drohte, haben sie von Neuem die Kontrolle übernommen.“  

Michael Hegemann (TUSEM Essen): „Am Ende war es ein verdienter Lübbecker Sieg. Da war von beiden Seiten mächtig Tempo im Spiel, ja, sie sind alle viel gerannt. Aber unsere Abwehr war heute Abend zu schlecht, um für etwas Zählbares in Frage zu kommen. Wir könnten wenigstens mit einem Unentschieden in die Halbzeitpause gehen, dann fangen wir uns noch zwei Kontertore ein. Die Rote Karte gegen Dennis Szczesny nimmt uns eine wichtige Option. Wir bekommen zu selten Zugriff gegen den TuS-Angriff und später dann entscheidet Lübbecke auch noch klar das Torwart-Duell für sich.“

Statistik

TuS N-Lübbecke: Klama (2 P.), Katsigiannis (13/2 P.); Genz (1), Holzhacker (2), ten Velde (7), Ebner (1), Petreikis (1), Strosack (5), Dräger (3), Kontrec (3), Mrakovcic (4), Nissen (8), Vésteinsson Östenberg, Petrovsky (3), Skroblien (3/2).

TUSEM Essen: Fuchs (1 P.), Bliß, Diedrich (6); Rozman (3), Reidegeld, Wolfram (2), Dangers (5), Homscheid (7/5), Szczesny (2), Müller (1), Seidel, Morante Maldonade (5), Klinger (4), Mast (3), Werschkull (3).

Siebenmeter: 2/2 – 5/7 Homscheid an Katsigiannis (43. + 56.)

Zeitstrafen: Strosack (6.), Klama (8.), Nissen (18.), ten Velde (28.), Dräger (32. + 37.), Kontrec (58.) – Dangers (11.), Seidel (33.), Werschkull (58.)

Disqialifikation: Szczesny (36., grobes Foul)

Schiedsrichter: Robert Müller und Lukas Müller

Zuschauer: 1.382 in der MERKUR Arena

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