35:32 – Drei Gründe für TuS-Erfolg in Coburg: Mareks Wackler, Havards Paraden und die coole Crunchtime

Zumindest bis recht weit in den Sonntagnachmittag hinein – wird der TuS N-Lübbecke vom zweiten Tabellenplatz in der 2. Liga grüßen dürfen! Denn der, dank starker Schlussminuten, verdiente 35:32 (17:18)-Erfolg der Haas-Schützlinge beim HSC 2000 Coburg wurde am Freitagabend flankiert von der 25:28-Niederlage Dessaus in Hagen und Eisenach aus dem Verfolgertrio spielt erst Sonntag in Ludwigshafen. Bis zur 54. Minute sahen die 2.046 Zuschauer in Coburg eine Partie zweier Mannschaften, die die Tabellenpositionen beider Teams (Zehnter gegen den Vierten) nicht widerspiegelte. Die Hausherren boten den Lübbeckern in allen Belangen stark Paroli. Coburg fand letztlich aber seinen Meister in den beiden „Zehnern“ beim TuS – und damit sind hier nicht Trikotnummern gemeint. Sondern Torhüter Havard Asheim mit 10/2 Paraden und Marek Nissen mit 10 Treffern (aus 12 Versuchen). Mareks Wackler verwirrten die HSC-Abwehrreihen mit zunehmender Spieldauer immer mehr. Klar aber auch und erneut beim TuS: Protagonisten, die besonders voraus marschieren, sind das eine, das andere ist aber auch wieder zu vermerken, „dass unser Kollektiv stark ist, jeder an seinem Platz etwas zum Gesamterfolg beiträgt“, so Lübbeckes Coach Michael Haaß nach Spielschluss. Drittes Spiel, dritter Sieg für die Jungs vom Wiehen im Jahr 2023. Und das erste von drei Partien einer neuerlichen Englischen Woche. Nächster „Aufschlag“ ist schon diesen Mittwoch, 22. Februar, 19.30 Uhr, wenn Traditionsklub TV Großwallstadt sein Glück in der MERKUR Arena Lübbecke suchen wird.  

Havard Asheims Pendant im Kasten, Nikolas Katsigiannis, spielte diesmal keine Sekunde, was allein einer Muskelverhärtung beim Aufwärmen geschuldet war. Was weiter noch auffiel bei dieser Partie, dass der TuS wenig gewechselt hat. Das hohe Tempospiel von beiden Mannschaften machte dies äußerst sinnvoll.

In den ersten 30 Minuten hatten die Lübbecker nur einmal kurz in Front gelegen (13:12 nach 4:0-Lauf bis zur 25. Minute), Rückstände von 2:4 (6. Minute), 4:6 (8.) und 9:12 (19.) führten die TuS-Jungs in keinerlei Hektik. Sie blieben cool und hielten die Partie weiterhin souverän offen. Viermal hintereinander vom 14:14 bis 17:17 konterten die Haas-Schützlinge die jeweilige Coburger Führung, mussten aber doch mit einem 17:18-Rückstand in die Halbzeitpause gehen.

In der 2. Hälfte ging es lange Zeit „Tor um Tor“, wie es die Handballer umgangssprachlich gern so bezeichnen. Mal lagen die Coburger, mal die Rothemden in Front oder der Gleichstand stand auf der Anzeigetafel. Bei der 28:26-Führung für die Gäste war dies durchbrochen. Rutger ten Velde (52.) hatte dafür gesorgt. Das 28:28 ließ jedoch nicht lange auf sich warten.

Dem 29:29 (54.) folgten aber drei Lübbecker Treffer am Stück. Marek Nissen – nach Wackler – schaffte das 29:30 (54.), Tom Skroblien zeigte Null Nervosität und versenkte den Siebener zum 29:31 (55.), während nach neuerlicher Asheim-Parade erneut Marek Nissen mit dem 29:32 (57.) glänzte. Den Sack zu machten Tom Skroblien (wieder vom 7-Meter-Punkt, 30:33, 58.) und Rutger ten Velde (im Tempogegenstoß, 30:34, 59.). Überhaupt nicht mehr ins Gewicht gefallen ist letztlich die doppelte Zeitstrafe gegen Tin Kontrec (bei 55:01 min.), weil der TuS unglaublich wach und clever darauf Antworten hatte, inklusive weiterer Asheim-Paraden.  

Rolf Hermann, Sportlicher Leiter beim TuS, meinte, die Jungs hätten „in den letzten 5 Minuten ausgesprochen cool agiert, daher am Ende auch verdient gewonnen“. Auch Rolf Hermann hatte  ein Spiel „mit hoher Intensität, großem Tempo, wenn auch einigen Fehlern auf beiden Seiten“ gesehen. Die nächsten schweren Aufgaben im Takt weniger Tage folgten. Das bleibe sehr anspruchsvoll, so der Sportliche Leiter dem Sinne nach.     

Stimme zum Spiel

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Das war ein geiles Spiel heute Abend. Viele Tore, viel Tempo. Die doppelte Zeitstrafe am Schluss haben meine Spieler mit viel Bewegung und zwei weiteren Paraden von Havard hervorragend kompensiert. Es war sicher auch nicht alles okay, so hatten wir in den ersten 30 Minuten in der Abwehr zu oft nicht den rechten Zugriff. Aber das wurde später besser. Nun erleben wir eine schöne Momentaufnahme, freuen uns sehr über diesen Auswärtssieg. Harte Arbeit wartet aber weiterhin auf uns alle.“    

Statistik

HSC 2000 Coburg: Jochens, Apfel (7 P.); Preller, Runarsson (1), Jaeger (2), Dettenthaler, Bis (4), Mund, Fuß (5), Ossowski (4/1), Billek (7/2), Herzig (5), Schäffer (2), Schröder (2).

TuS N-Lübbecke: Asheim (10/2), Katsigiannis; Genz (6), Holzhacker, ten Velde (3), Ebner, Petreikis (2), Strosack (3), Dräger (5), Kontrec, Mrakovcic (2), Nissen (10), Vésteinsson Östenberg, Petrovsky, Skroblien (4/2).

Siebenmeter: 2/5 – Runarssosn an Asheim (9.), Billek an Asheim (21.), Ossowski an den Pfosten (43.) – 2/2

Zeitstrafen: 5:6 Bis (14.), Ossowski (14.), Schröder (17.), Fuß (42.), Billek (54.) – Kontrec (1. + 55. (2+2)), Nissen (16.), Mrakovcic (45.), Petreikis (46.).

Disqualifikation: Kontrec (55., 3. Zeitstrafe)

Schiedsrichter: Maria Ludwig und Jennifer Eckert

Zuschauer: 2.046 in der HUK-COBURG arena

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