Auch eine ersatzgeschwächte Mannschaft des TuS N-Lübbecke (ohne Kenji Hövels und Lukasz Gierak) ist nicht zu stoppen! Gegen den ThSV Eisenach überzeugte die Ziercke-Sieben am Samstagabend mit 24:16. Von Beginn an drückten die Hausherren aufs Tempo und gingen mit einer 13:7-Führung in die Pause. Im zweiten Durchgang war Nettelstedt-Lübbecke nicht minder spielfreudig und so gelang am Ende ein auch in der Höhe völlig verdienter Sieg gegen die Thüringer. Damit bleibt der Vorsprung in der Tabelle bis auf Platz 2 weiterhin bei 13 Zählern – das sei der Vollständigkeit halber gesagt. Sehr spannend bleibt die Frage, wer den TuS in diesem Sommer in die 1. Liga begleitet. Der TV Hüttenberg bezwang in eigener Halle die SG BBM Bietigheim mit 30:25. Rimpar siegte schon Freitag 29:26 in Ferndorf. Aktuell würde der TuS vom zweitplatzierten TV Hüttenberg (29:23 Punkte) sowie den Rimpar Wölfen (48:24 Zähler) begleitet.
Mit Tim Remer auf Rückraummitte, Ante Kaleb im linken und Jó Gerrit Genz im rechten Rückraum sowie René Gruszka und Jens Bechtloff auf Rechts- bzw. Linksaußen begann Nettelstedt das Match gegen Eisenach. Im Tor stand Nikola Blazicko. Matthias Gerlich eröffnete in der 3. Minute mit dem 0:1 die Partie für die Gäste. Der TuS N-Lübbecke trat dem Eisenacher Angriff mit einer offensiven 5:1-Deckung mit einem vorgezogenen Ante Kaleb, der seine Aufgabe prima löste, entgegen. Das 2:1 markierte Ante Kaleb per Tempogegenstoß ins nahezu leere ThSV-Tor, in Unterzahl verzichtete Trainer Christoph Jauernik im Angriff auf die Absicherung durch den Torhüter. In den folgenden Minuten legte das TuS-Team einen 9:3-Lauf bis zum 11:4 (21. Minute) hin. Es passte vieles sehr gut zusammen, die Spielzüge über den Kreis klappten oft und Nils Torbrügge netzte zum 5:3 (11.) und 6:3 (12.) ein. Kurz zuvor kam der immer noch leicht angeschlagene Pontus Zetterman auf Rückraummitte ins Spiel und Tim Remer wechselte in den linken Rückraum. Ante Kaleb musste auf dem Feld behandelt werden und fiel somit für die nächsten drei Angriffe aus. Zwei Mal gelang es Jens Bechtloff den Ball in der Abwehr für seine Mannschaft zu gewinnen und zweimal konnte René Gruszka zum 8:4 (16.) und 9:4 (17.) verwandeln – das 9:4 durch Tempogegenstoß. In Unterzahl (Ante Kaleb nahm auf der Bank Platz) übernahm Nils Torbrügge den Part des vorgezogenen Spielers. Wenig später hämmerte Gerrit Genz den Ball zum 11:4 in den Winkel, Jens Bechtloff verwandelte einen Tempogegenstoß: schon stand es 12:5 (24.). Piotr Grabarczyk eroberte zuvor den Ball in der Abwehr. Das schönste Tor ließen Jens Bechtloff und René Gruszka mit einem gelungenen Kempa-Trick folgen: Pass von Linksaußen und auf Rechtsaußen und perfekt verwandelt zum 13:5 (25.) durch René. Zwei Tore gelangen Eisenach noch und Branimir Koloper und Nikola Blazicko kassierten jeweils noch eine Zweiminuten-Zeitstrafe bereits in der Schlussminute der ersten Hälfte. Aber: Trotz doppelter Überzahl warf Eisenach einmal daneben und einmal an die Latte!
Durchgang Zwei begann das TuS-Team noch 1 Minute und 21 Sekunden lang weiterhin in doppelter Unterzahl. Wieder vollzählig, legte Nettelstedt-Lübbecke richtig los und setzte sich bis zur 41. Minute bis auf 19:10 ab. Zwei Mal Gerrit Genz, einmal Jens Bechtloff (nach schöner Kombination) und drei Mal Ramon Tauabo, davon zweimal hintereinander per Tempogegenstoß zum 18:10 und 19:10, waren die Lübbecker Torschützen. Damit noch nicht genug, weitere Treffer im Tempogegenstoß schafften die Nettelstedter, so z.B. durch erneut Ramon Tauabo nach einem Abwurf Nikola Blazickos (zum 20:11, 46. Minute) und nach einem Ballgewinn Piotr Grabarczyks Tim Remer gekonnt zum 21:12 (49.). Als die TuS-Führung erstmals zweistellig wurde, legte Eisenachs Trainer Christoph Jauernik seine Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch. Eisenach kämpfte zwar, doch im Torabschluss ließen die Thüringer zu viele Bälle liegen, der „10-Tore-Mann“ Matthias Gerlich war letztlich zu wenig. In den letzten fünf Minuten schaffte erst Tim Remer mit einem tollen Dreher das 24:14 (55.) – sehr sehenswert für die Galerie und dann traf Eisenach noch zweimal vom Siebenmeterpunkt aus – durch Matthias Gerlich bis zum Endstand von 24:16 (57.). Diese Eisenacher Treffer waren aber lediglich Ergebniskosmetik beim völlig verdienten Nettelstedter Sieg.
Stimmen zum Spiel:
Christoph Jauernick (ThSV Eisenach): „Ich habe heute drei Glückwünsche zu verteilen: Erstens Glückwunsch an den gesamten TuS N-Lübbecke und Aaron und sein Team für den Aufstieg, zweitens Glückwunsch zum TuS-Sieg heute und drittens Glückwunsch an meine Mannschaft für die starke kämpferische Leistung heute Abend – vor allem in der 2. Halbzeit. Wir haben entgegen vielen Erwartungen dagegengehalten und haben in der 2. Halbzeit vor allem auf der Disziplinschiene noch etwas draufpacken können. In der ersten Halbzeit hatten wir im Überzahlspiel keine guten Lösungen parat. Da hat man die Qualitätsunterschiede zu der Nettelstedter Mannschaft deutlich gesehen. Matthias Gerlich hat heute im Angriff mit seinen 10 Toren viel Verantwortung übernommen und Sebastian Brand hat im Tor mit seinen Paraden uns gut unterstützt. Es dürfte klar sein, dass Jonas Richardt so eine Leistung, die er im Spiel gegen Hüttenberg gezeigt hat, nicht jede Woche auf die Platte bringen kann. In der ersten Halbzeit hat er ein paar Fehler gemacht, das lag aber auch an der schlauen Spielweise von Nettelstedt in der Abwehr. Ich bin froh, dass wir mit unserer >Rumpftruppe< das Ergebnis im Rahmen gehalten haben.“ Aaron Ziercke (TuS N-Lübbecke): „Danke für die Glückwünsche. Wir haben heute die ganze Zeit über gezeigt, dass wir die bessere Mannschaft waren. Wir haben trotz der spärlichen personellen Besetzung eine gute Leistung gezeigt und auch in der Höhe verdient gewonnen. Meine Spieler zeigten klar auf, dass sie auch dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. Auch unter der Woche haben wir im Training Gas gegeben, die Jungs waren daher etwas müde und platt. Mit Tim und Pontus auf Rückraummitte mussten wir etwas tricksen. Die Zuschauer, die trotz des sehr schönen Wetters den Weg in die Halle gefunden haben, sorgten wieder für eine ganz tolle Stimmung. Das war heute unser 30. Saisonsieg. Das ist schon eine souveräne Zahl und ich bin froh, dass wir das geschafft und erneut zwei Pluspunkte eingesackt haben.“
Statistik:
TuS N-Lübbecke: Blazicko, Tatai; Genz (4), Kaleb (2), Bechtloff (2), Grabarczyk, Tauabo (4), Gruszka (5), Torbrügge (3), Zetterman, Koloper, Hövels, Remer (4).
ThSV Eisenach: Gorobtschuk, Redwitz, Brand; Iffert (1), Streckhardt (1), Wöhler, Gerlich (10/4), Hansen (1), Richardt (1), Holzner, Heinemann, Kaufmann (1), Lielais (1), Bogatzki (n.e.), Baur (n.e.), Bobe (n.e.).
Siebenmeter: 0/0 – 4/4
Zeitstrafen: 5 – 3 Remer (13.), Kaleb (18.), Koloper (30.), Blazicko (30.), Torbrügge (41.) – Grobotschuk (4.), Richardt (9.), Kaufmann (11.)
Schiedsrichter: Briese / von der Beeck
Zuschauer: 1.609
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