“Spitzenreiter, Spitzenreiter!” – Nach 27:23 wieder ganz vorn

Ein Spitzenspiel in der 2. Handball-Bundesliga sollte es an diesem Samstagabend werden und das wurde es auch: 2.269 Zuschauer sahen in der Merkur Arena, wie sich der TuS N-Lübbecke die Tabellenführung in der 2. Handball-Bundesliga mit einem 27:23 (12:10) – Sieg gegen das bisherige Team an der Tabellenspitze, die SG BBM Bietigheim, zurückeroberte. Einer der Sieggaranten beim TuS und mit 14 Paraden in 26 gespielten Minuten überragend: Nettelstedts Torhüter Nikola Blazicko, der in seinem 300. Spiel für den TuS N-Lübbecke wieder einmal gezeigt hat, was für ein großartiger Rückhalt er sehr, sehr oft ist.

 

Die TuS-Mannschaft kam ordentlich ins Spiel, Pontus Zetterman setzte mit einem verwandelten Tempogegenstoß und dem ins Tor gebrachten Siebenmeter sowie der damit verbundenen 2:0-Führung (3. Minute) für den TuS gleich positive Akzente. Bis zum 5:3 (11.) durch Ante Kaleb machte der TuS das recht gut. Dann verloren die Schützlinge Aaron Zierckes etwas den Faden und ließen Bietigheim ins Spiel kommen. Die Baden-Württemberger nutzen ihre Chance, glichen beim 5:5 (16.) durch Robin Haller erstmalig aus. Erneut Pontus Zetterman eroberte die Nettelstedter Führung durch einen verwandelten Siebenmeterwurf zunächst zurück. Abschütteln ließ sich Bietigheim aber nicht, ganz im Gegenteil baute die SG den Vorsprung bis zum 9:7 aus ihrer Sicht (24.) aus. In der 24. Minute brachte Trainer Aaron Ziercke Jubilar Nikola Blazicko ins Spiel und dieser Wechsel war gewiss einer der Schlüssel zu diesem Nettelstedter Sieg. „Blaz“ glänzte gleich mit zwei Paraden gegen Lohrbach und Emrich und ermöglichte so seinen Angriffsspielern vorne die Gelegenheit zum Torewerfen bis zum 9:9-Ausgleich (Zettermann und Remer). Bietigheims Trainer Hartmut Mayerhoffer nahm eine Auszeit. Beim TuS kam Jó Gerrit Genz für Pontus Zetterman ins Spiel und René Gruszka ersetzte den mit einer Zweiminutenstrafe bedachten Ramon Tauabo auf Rechtsaußen. Die Flügelzange René Gruszka und Tim Remer war es, die für das 12:10-Halbzeitergebnis für den TuS sorgte.

Nach der Pause begann der TuS mit Ante Kaleb, Kenji Hövels und Pontus Zetterman im Rückraum, Nils Torbrügge am Kreis und Tim Remer und René Gruszka auf den Außenpositionen. In der Abwehr spielte der TuS kurzzeitig mit einer 5:1-Deckung, in der Kenji Hövels als vorgezogener Mann agierte, wechselte im Laufe der Partie aber wieder zurück auf die gewohnte 6:0-Defensive. Gleich in den ersten Minuten wurde dem Publikum klar, wer hier heute als Sieger vom Platz gehen wollte. Der TuS legte richtig gut los, stand in der Abwehr hervorragend und legte auch ein gutes Rückzugsverhalten an den Tag. So konnten über Ballgewinne in der Abwehr, die schnell nach vorne gebracht wurden, einige blitzsaubere Gegenstoßtore erzielt werden. Über 13:10 (33.), 15:11 (36.) und 17:12 (40.) setzten sich die Nettelstedter recht souverän ab. Vor allem die beiden Treffer in Unterzahl (Zetterman und Remer, beide 43.) sollten hier besondere Erwähnung finden. In der 43. Minute aber auch dies: TuS-Abwehrchef Piotr Grabarczyk kassierte die rote Karte. Nach 46 Minuten nahm TuS-Trainer Aaron Ziercke noch einmal eine Auszeit, brachte anschließend Tim Remer am Kreis, Jens Bechtloff kam auf Linksaußen zum Einsatz und trug sich beim 20:16 (48.) in die Torschützenliste ein – mit einem herrlichen Sprungwurf übrigens. Gefeiert von den zahlreichen TuS-Fans agierte die TuS-Mannschaft über 21:17 (49.), 23:19 (55.) und 25:21 (57.) weiter auf der Siegerstraße, musste aber dieses hohe Niveau auch gehen, da Gegner Bietigheim zu keiner Phase aufsteckte. Aaron Ziercke nahm noch die letzte Auszeit der Partie beim Zwischenstand von 25:21 (nach 57:13 Minuten) Dann fielen auf beiden Seiten nochmals jeweils zwei Tore zum schwer erkämpften und erspielten, aber auch sehr verdienten 27:23-TuS-Sieg.

 

Stimmen zum Spiel:

Hartmut Mayerhoffer (SG BBM Bietigheim): „Glückwunsch an Aaron und den TuS-N zum verdienten Sieg! Wir haben es die ersten 25 Minuten gut gemacht. Trotz einer 2-Tore-Führung beim 9:7 für uns, ist Nettelstedt dann doch mit seiner 2-Tore-Führung in die Halbzeitpause gegangen. Zu Beginn der 2. Hälfte haben wir dann durch zwei Ballverluste gleich auch zwei unnötige Gegentore bekommen. Generell haben wir heute zu viel verworfen und freie Bälle liegen lassen. Wir haben zu viele Chancen, die wir uns herausgespielt haben, nicht genutzt. Unsere Fehlerquote war heute einfach zu hoch und auch deshalb hat Lübbecke verdient gewonnen.“

Aaron Ziercke (TuS N-Lübbecke): „Danke für die Glückwünsche! Ich denke, der Kollege hat das schon gut beschrieben. Bietigheim hat uns das Leben in den ersten 25 Minuten sehr schwer gemacht. Bis zum 5:3 haben wir alles vernünftig hinbekommen, dann aber ein wenig den Faden verloren. Auch wenn wir in Rückstand geraten sind, haben wir aber nie den Kopf verloren. In der zweiten Halbzeit wollten wir die Dinge mehr auf den Punkt ausspielen. Nikola Blazicko hat dann auch überragend gehalten. Mit der 2. Halbzeit bin ich sehr zufrieden. Ich muss aber auch meinem Kollegen ein Kompliment machen. Wie die Bietigheimer Mannschaft auftritt, das ist aller Ehren Wert und sie steht zu Recht dort in der oberen Tabellenregion. Ich bin heute stolz auf meine Mannschaft. Die Stimmung in der Halle war super, da war richtig Dampf auf dem Kessel, das hat richtig Spaß gemacht. Die Jungs haben sich so einen größeren Zuschauerzuspruch aber auch verdient und ich hoffe, dass wir am 1. Februar gegen Hüttenberg – zum ersten Heimspiel im neuen Jahr – genauso einen tollen Besuch haben werden und wir alle mit einem Sieg an jenem Tag meinen Geburtstag feiern können…“

 

TuS N-Lübbecke: Blazicko, Tatai; Genz, Kaleb (2), Bechtloff (2), Grabarczyk, Gierak (2), Tauabo, Gruszka (2), Torbrügge, Zetterman (8/3), Hövels (4), Remer (7).

SG BBM Bietigheim: Ebner, Trinkner (n.e.); Haller (5), Rentschler (1), Dahlhaus, Schäfer (5/2), Schmidt (1), Gerdas (3), Barthe (1), Scholz, Döll (1), Emrich (3), Emanuel (2), Lohrbach (1).

Siebenmeter: 3/3 – 2/2

Zeitstrafen: 5 – 1 Grabarczyk (5. + 35.+ 44.) Tauabo (28.), Torbrügge (47.) – Haller (27.)

Disqualifikation: Grabarczyk (44.)

Schiedsrichter: Schulze / Tönnies

Zuschauer: 2.269

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