22:21 – Dramatik pur in Fürstenfeldbruck: Heiny-Siegtor in der Schlusssekunde

Darüber, dass der TuS N-Lübbecke in den zweiten 30 Minuten den Gegner nochmals so nah herankommen ließ, 6 Sekunden vor dem Ende sogar erstmals an diesem Abend einen Ausgleich hinnehmen musste (Torschütze Johannes Stumpf), wird womöglich noch mal besprochen werden müssen, wenn der Coach mit seinen Jungs das ganze Geschehen Anfang nächster Woche aufarbeitet. Aber: Dass die „Rothemden“ nach dem Abpfiff nicht nur hüpfend, sondern auch sich übereinanderwerfend jubelten, wird ihnen absolut niemand verdenken. Buchstäblich mit der Schlusssirene warf Lutz Heiny nämlich noch den Siegtreffer für Nettelstedt-Lübbecke. Das Führungstrio an der Tabellenspitze ist nach diesem Lübbecker 22:21 (15:12)-Sieg beim TuS Fürstenfeldbruck und dem doppelten Punktgewinn des VfL Gummersbach am selben Abend über Ferndorf nochmals näher zusammengerückt. Die Rangfolge nun: Hamburg 42:10, Nettelstedt 42:12, Gummersbach 41:13 Zähler. Die nächste Partie der Kurtagic-Schützlinge ist in knapp 2 Wochen. Am Freitag, 7. Mai, 19.30 Uhr, kommt der TV Großwallstadt in die Merkur Arena.

 

In der ersten Spielhälfte begann die Partie recht zerfahren, was für beide Teams galt. Beide Angriffsformationen taten sich eher schwer, was den meist stabil stehenden Abwehrreihen geschuldet war. Im weiteren Verlauf wurde deutlich, dass die Gäste aus Westfalen doch das Zepter ganz gut in die Hand bekamen. Nach dem 1:1 (3. Minute) lagen die Ostwestfalen stets in Führung. Eine besonders gute Phase erwischte Lübbecke zwischen der 11. und der 17. Spielminute, als aus einem 4:5 der 4:8-Vorsprung zugunsten Nettelstedts wurde. Eine Rezar-Parade gab es in dieser Phase, einen Lattenkracher verzeichnete Fürstenfeldbruck sowie Fehlpässe. Klasse der Wackler vor dem 4:6 (15.) von Benas Petreikis, der Hammerwurf von „Valle“ Spohn zum 4:7 (17.) und der mit Torerfolg vollendete Tempogegenstoß zum 4:8 (17.) von Tom Skroblien. Marek Nissens Treffer vom Kreis (fast im Liegen, aber regelgerecht) brachte sogar eine Fünf-Tore-Führung, es stand 9:14 (26.).

In Durchgang zwei aber warteten die Kurtagic-Schützlinge fast 9 Minuten auf ihren ersten Treffer. Es war das 13:16, dass Marek Nissen nach toller Kombination durch die Lübbecker Reihen (39.) schaffen konnte. Zum Glück hatte auch der Gegner in der 2. Hälfte bis dahin nur einen Treffer erzielt. Nach Valentin Spohns 14:18 (Assist Petreikis, 43.) ließen die Nettelstedter Fürstenfeldbruck dann bis auf 17:18 (48.) herankommen. Florian Baumgärtners „Geschoss“ zum 18:21 genau 180 Sekunden vor dem Ende sollte doch nun wirklich die Entscheidung sein… Aber weit gefehlt, denn Ballverlust, Fehlwurf und Rot gegen Leos Petrovsky läuteten die letzten 14 Sekunden ein. Wie es weiterging, steht bereits im Vorspann dieses Spielberichts…

Rolf Hermann, Sportlicher Leiter beim TuS, wirkte rund 10 Minuten nach Abschluss der Partie fast noch ein wenig benommen von den Geschehnissen, die es Richtung Spielende gegeben hatte, wie er auch selbst lächelnd einräumte. Die positiven Empfindungen überwogen bei ihm aber deutlich, „auch wenn in der 2. Halbzeit wirklich nicht alles glatt lief für uns“. Letztlich sehe er das Ganze vor allem so, „dass dieser Erfolg den Jungs nochmals viel moralischen Rückhalt für die weiteren Partien um den Aufstieg geben wird“. Ein Sonderlob gab es von Rolf Hermann für Aljosa Rezar, der mit 11/2 Paraden zwischen den Pfosten auch diesmal ein ganz wichtiger Garant für den am Ende gelungenen Abend war. „Vor allem in ganz wichtigen Spielphasen fängt er sich Bälle – das war einfach klasse!“

 

Stimme zum Spiel:

Emir Kurtagic (TuS N-Lübbecke): „Klar: Wir haben Glück gehabt und konnten im Angriff viel weniger Akzente setzen als gewöhnlich. Trotzdem haben sich die Jungs das Erfolgserlebnis am Schluss verdient. Denn gut war unsere Abwehrleistung und gestimmt haben auch die Moral und die Einstellung. Wir haken das jetzt ab. Wir haben 2 Punkte in der Tasche, geholt bei einem Gegner, der wie ums Überleben gekämpft hat. Unverdient war unser Erfolg gewiss nicht, denn wir haben – bis auf wenige Sekunden – immer in Führung gelegen. Wir sind jetzt sehr froh und begeben uns bei guter Laune auf die lange Heimreise. Dann haben wir 2 Wochen Zeit, bevor die letzten 9 Spiele der Saison auf uns warten.“

Statistik

TuS Fürstenfeldbruck: M. Luderschmidt (1 P.), Oberosler, Hanemann (7 P.); Huber, Kaulitz (2), Kolodziej (4/2), Borschel (1), Lex, Seitz (2), J. Luderschmidt, Meinzer (1), Engelmann (1), Stumpf (6), Prause (1), Horner (2), Prestele (1).

TuS N-Lübbecke: Rezar (11 P.), Gercar; Becvar, Heiny (3), Baumgärtner (4), Ebner (1), Petreikis (2), Bagaric, Strosack, Mundus, Spohn (5), Nissen (2), Speckmann, Petrovsky, Skroblien (5/2).

Siebenmeter: 2/4 – 2/2 – Kolodziej an Rezar (20.), Kaulitz an Rezar (32.)

Zeitstrafen: 1:4 – Lex (3.) – Skroblien (9.), Petrovsky (11. + 20. + 58.)

Disqualifikation: Petrovsky (3. Zeitstrafe)

Schiedsrichter:Fabian Dietz und Tobias Biehler

Zuschauer: – in der Wittelsbacher Halle Fürstenfeldbruck

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