11 Sekunden vor Schluss rettet Lukasz Gierak den einen Punkt: TuS 27:27 gegen Hüttenberg

Zum Jubeln war dem TuS N-Lübbecke am Samstagabend bei Spielschluss nicht zu Mute. Immerhin aber rettete Lukasz Gierak mit seinem Ausgleichstreffer 11 Sekunden vor dem Ende den Ziercke-Schützlingen im Heimspiel gegen den TV Hüttenberg einen Punkt. Beim 24:21-Zwischenstand nach 49 Spielminuten sah der TuS wie der sichere Sieger aus, ließ den Gegner aber wieder einmal in die Partie zurückkommen. Andererseits lag Nettelstedt in der ersten Spielhälfte u.a. bereits mit 3:6, 4:8 und 10:13 im Hintertreffen. So oder so: Die zwischenzeitlich wieder reine Heimbilanz mit seit dem 29. September 12:0 Punkten ist für den TuS N-Lübbecke erst einmal gerissen. Und als Fünfter – Stand Samstagabend – liegt Lübbecke jetzt schon fünf Zähler gegenüber der Tabellenspitze zurück. Die nächste Partie für Lübbecke ist am kommenden Samstag beim HSC 2000 Coburg.

 

Zum Spielverlauf: Es ging gut los für den TuS, denn einen Stegefelt- Ballverlust münzte Patryk Walczak in die 1:0-Führung (1. Minute) im Tempogegenstoß um. Auf den 1:1-Ausgleich, Rompf im Nachwurf (3.), folgte ein weiterer Walczak-Treffer, als er vor dem 2:1 am Kreis wundervoll angespielt worden war (4.). Es sollte aber Lübbeckes letzte Führung bis zur 41. Minute bleiben. Mit drei Treffern hintereinander bis zum 2:4 (8.) ließen die Hüttenberger Gäste schon mal aufhorchen.

Und es blieb leider auch noch längere Zeit so, dass dem TuS vieles nicht gelang und Hüttenberg bis etwa zur 25. Minute teils klar die Nase vorn hatte. Sehenswerte Treffer gelangen den Ziercke-Schützlingen trotzdem. So beim 3:4, Peter Strosack von rechts außen. Derselbe Spieler war auch beim 4:6 (11.) zur Stelle und Jens Bechtloff, der an diesem Abend alle seine sieben Siebenmeter verwandelte, traf beim 5:8-Anschluss (16.) erstmals vom Punkt. Zwei weitere Treffer – diesmal in Überzahl – konnte der TuS-Kapitän für sich und seine Kameraden verbuchen. Beim 6:9 (17.) sprang er von links in eine gute Wurfsituation und noch besser von der ganzen TuS-Offensive herausgespielt war die verwertete Chance zum 7:9 (18.). Als Peter Strosack (zweite Welle) den Anschluss zum 8:9 schaffte (20.), schien bereits eine Wende möglich.

Doch noch war es nicht soweit. Vielmehr erlitt Lübbecke einen neuerlichen Rückstand bis zum 10:13 (24.). Als Peter Strosack eine weitere schöne Kombination zu einem Treffer abschloss, stand es immerhin schon wieder 13:13. Dener Jaanimaa zeigte dann gut, wie man gegen offensive Deckung agieren kann. Im „1 gegen 1“ traf zum 14:14 (29.) ins lange Eck. Kenji Hövels riss einen Siebener, den alsdann „Feile“ Bechtloff zum 15:15-Halbzeitstand nutzte (30.). Mit einer Parade von Peter Tatai endete die erste Spielhälfte.

Der zweite Durchgang blieb dann – insgesamt betrachtet – ausgeglichen. Allerdings schien Mitte der zweiten Hälfte das Spiel zugunsten des TuS auch schon gekippt zu sein. Die erstmalige Führung wieder – nach dem 2:1 in der 4. Minute – leitete „Mo“ Schade mit einem Ballgewinn ein, der auf Lukasz Gierak passte, der wiederum ins leere Hüttenberger Gehäuse zum 20:19 (41.) vollenden konnte. Ganz wichtig auch der Treffer zum 21:20, denn in Unterzahl und bei „angezeigtem Zeitspiel“ jagte Jens Bechtloff das Leder ins TVH-Tor (43.). Keine Blöße gab sich der Ex-Lemgoer auch mit dem Siebener zum 22:20 (45.) und in der zweiten (oder schon dritten?) Welle markierte Jó Gerrit Genz das 23:20 (46.). Der Jubel in der Merkur-Arena war entsprechend groß!

Wunderbar in freie Position gebracht hatte sich Kenji Hövels vor seinem 24:21 (49.). Doch schon war es erst einmal wieder vorbei mit der Herrlichkeit bei den Hausherren. Ein 0:4-Lauf gegen Nettelstedt leitete die spannende und dramatische Schlussphase ein. Fehlpass, Lattentreffer, Ballverlust und ein Lattenknaller, der wohl vor der Hüttenberger Torlinie aufsprang (der Fußball und Wembley ließen grüßen), hatten den Gegner in die Partie zurückgebracht.

In den letzten sechs Minuten nach dem 24:25 glich Lübbecke stets aus und die Gäste schafften die Führung – bis zum 27:27-Endstand. Die letzten TuS-Treffer des Abends gelangen Dener Jaanimaa zum 25:25 (56.), durch die Beine von Nikolai Weber, Jens Bechtloff mit dem 26:26 (58.), aus halblinker Position und in Unterzahl. 90 Sekunden vor Schluss schaffte Stegefelt das 26:27. 11 Sekunden vor dem Ende – wie oben erwähnt – vollendete Lukasz Gierak zum 27:27-Endstand. Es waren noch 9 Sekunden zu spielen und – bei offener Manndeckung – konnte der TuS seine Gegenspieler zweimal „festmachen“. Einen letzten Freiwurf erhielt Hüttenberg noch, als die Zeit bereits abgelaufen war. Die Wurfposition für Markus Stegefelt war ungünstig, dennoch streifte der Ball noch die Oberkante der Lübbecker Torlatte.

 

Stimmen zum Spiel:

Aaron Ziercke (TuS N-Lübbecke): „In der ersten Halbzeit haben wir acht Fehlwürfe, davon sechs hundertprozentige Chancen, die wir vergeben und einen verworfenen Siebenmeter. Dadurch sind wir zunächst so hoch in Rückstand geraten. Zudem hatten wir in der Abwehrmitte Probleme, bedingt durch Marko Bagarics Ausfall. Nach unserer 24:21-Führung hat sich wieder gezeigt, was uns immer noch fehlt. Zwei, drei leichte technische Fehler – und schon wieder ist der Gegner zurück in der Partie… Am Schluss stand es Spitz auf Knopf, das kann dann so oder so ausgehen.“

Emir Kurtagic (TV Hüttenberg): „Vielleicht war für uns heute mehr drin als nur ein Punkt, ja! Wir hatten in der ersten Halbzeit gute Phasen, der TuS aber auch – dann in der zweiten Hälfte. Auch in der 1. Liga vor einigen Monaten hat es ein Unentschieden zwischen diesen beiden Teams gegeben. Doch insgesamt ist meine Mannschaft erwachsener geworden. Das hat mich heute Abend glücklich gemacht. Nicht glücklich macht mich, dass wir 40 Minuten lang keine gute Abwehr stellen konnten.“

 

Statistik:

TuS N-Lübbecke: Birlehm (0 Paraden), Tatai (8 Paraden); Genz (1), Walczak (2), Bechtloff (11/7), Gierak (2), Strosack (6), Rakovic (n.e.), Spohn, Jaanimaa (4), Schade, Speckmann (n.e.), Hövels (1).

TV Hüttenberg: Schomburg (0 Paraden – bei 2 Siebenmetern), Weber (10/1 Paraden); Uth (n.e.), Sklenak (1), Lambrecht, Wernig (2/2), Rompf (3), Zörb (3), Johannsson (6), Stegefelt (7), Mubenzem, Hahn (2), Zintel (2), Klein (1).

Siebenmeter: 8/7 : 2/2 (Strosack scheitert an Weber)

Zeitstrafen: 8:12 (min.) = (Walczak (53. + 57.), Gierak (42.), Genz (46.)) / (Rompf (26. + 60.), Johansson (40. + 60.), Klein (16.), Zörb (52.))

Spielfilm: 1:0 (1.), 2:1 (4.), 2:4 (8.), 3:6 (11.), 4:8 (15.), 5:9 (16.), 8:9 (20.), 9:12 (23.), 10:13 (24.), 13:13 (27.), 14:15 (30.), 15:15 (30.) – 15:16 (32.), 16:17 (35.), 18:18 (36.), 20:19 (41.), 20:20 (42.), 22:20 (45.), 24:21 (49.), 24:25 (54.), 25:25 (56.), 25:26 (56.), 26:26 (58.), 26:27 (59.), 27:27 (60.).

Schiedsrichter: Pawel Fratczak / Paulo Ribeiro

Zuschauer: 1.387 in der Merkur Arena Lübbecke

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